Nubia: Die verrückte Smartwatch mit dem Riesenscreen

Diese Uhr fällt garantiert auf: Die Nubia Watch zu Preisen ab 200 Franken hat einen rund ums Handgelenk gebogenen Screen. Das sieht richtig futuristisch aus. Auch bei der Qualität überzeugt der erste Eindruck, die Software muss sich aber noch beweisen.

TextLorenz Keller

Der chinesisch-amerikanische Smartphone-Hersteller Nubia lanciert seine Watch auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter. Das ist ein ungewöhnlicher Weg für einen etablierten Hersteller – aber damit soll wohl einerseits die Marketing-Maschine angeworfen werden, andererseits wird so auch der noch immer ganz ausgereifte Charakter des Gadgets betont. 

Wir haben ein Vorserienmodell zum Test bekommen und einen ersten, kurzen Augenschein genommen. Was schon beim Auspacken auffällt: Trotz des relativ günstigen Preises wirkt die Smartwatch hochwertig. Das Gehäuse ist aus Metall und schön verschraubt. Die Materialien wirken hochwertig – und der Riesenscreen ist ab der ersten Minute ein Hingucker.

Der Bildschirm ist lang gezogen und misst ganze vier Zoll. Insgesamt doppelt so viel Bildschirmfläche wie etwa bei einer Apple-Watch. Der Screen ist allerdings nicht total flexibel, er lässt sich primär an den Enden leicht biegen und so dem Arm anpassen. Das reicht aber aus, damit die Uhr trotz der Grösse und des mit 98 Gramm eher hohen Gewichts bequem am Handgelenk sitzt. 

Hauptattraktion der Nubia Watch ist der Screen

Die Hauptattraktion ist klar der Amoled-Bildschirm. Er ist schön hell und leuchtend, was mit den bunten Zifferblättern besonders gut zur Geltung kommt. Allerdings muss man die Helligkeit zuerst manuell einstellen, standardmässig ist sie auf einer tiefen Stufe, um Strom zu sparen. Eine automatische Anpassung gibts leider nicht. Auch sonst lohnt es sich, sich in die Menüs zu vertiefen. Die Benachrichtigungen muss man manuell justieren, und auch die Ausschaltzeit des Screens ist standardmässig viel zu kurz. 

Die Nubia Watch gibts auf Kickstarter zu Preisen ab 200 Franken. Im Handel dürfen es dann mehr als 300 Franken sein. Insgesamt ein akzeptabler Preis, weil man neben dem herausragenden Screen alles bekommt, was man sich wünscht. Etwa einen Pulssensor für Fitnessfunktionen und einen 425 mAh grossen Akku, der wohl länger als einen Tag halten soll. 

Wie gut ist die selbst gebastelte Software?

Dass mit dem Wear 2100 von Qualcomm nicht der neuste Prozessor eingebaut ist, hat man im ersten Moment nicht bemerkt. Alles läuft flüssig und zuverlässig. Wegen der Screentechnik ist die Uhr nicht wasserdicht, aber immerhin wasserfest. Ein paar Regentropfen oder ein verschüttetes Glas Wasser sind kein Problem, schwimmen sollte man mit der Nubia Watch aber nicht. Nubia ist somit immerhin einen Schritt weiter als die Hersteller von Falt-Smartphones. Diese vertragen gar keine Nässe. 

Der grösste Schwachpunkt der Uhr ist die Software. Nubia hat da selber etwas programmiert, damit der grosse Screen auch wirklich gut nutzbar ist. Das sieht alles gut aus und lässt sich auch problemlos bedienen. Aber: Man bekommt auch nur die Apps, die der Hersteller vorsieht. Es gibt keinen App Store oder dergleiben.

Beim ersten Ausprobieren hat auch noch nicht alles richtig gut funktioniert. So liess sich keine Musik auf das Gerät laden, und auch die selbst gestaltbaren Laufbänder mit eigenem Text funktionierten nicht. Aber Nubia hat da ja noch Zeit, das bis zum offiziellen Launch zu korrigieren. Wir haben ja wie gesagt ein Vorserien-Modell für den ersten Test bekommen. Trotzdem: Es ist eine verrückte Smartwatch mit einem Riesenscreen

Wer übrigens eine konventionellere Smartwatch sucht, der wird bei Oppo für Android fündig (Artikel hier). Oder dann bei Apple fürs iPhone (Artikel ebenfalls verlinkt).