Tipps und Tricks fürs beste Handy-Abo

Wer einen Vertrag fürs Mobiltelefon will, der braucht Ausdauer und gute Führer durch den Abo-Dschungel. Wir sagen, worauf man achten soll – und warum nicht einzig der Preis entscheidet.

TextLorenz Keller

Beratung oder selber den Aufwand auf sich nehmen

Wer wirklich eine genaue Übersicht über alle Angebote haben will, der muss selber Zeit investieren. Zwar gibt es Vergleichsportale wie Comparis, Dschungelkompass, Alao oder Moneyland. Doch muss man einerseits genau schauen, welche Angebote wirklich berücksichtigt werden. Andererseits ist der Vergleich nur so gut, wie man selber den Filter eingestellt hat.

Sprich: Man muss schon ziemlich genau wissen, was man wirklich braucht und was nicht. Sodass man nicht schlussendlich viel zu viel bezahlt – oder aber merkt, dass das vermeintlich günstige Abos plötzlich teurer wird, weil man noch zusätzliche Dienste extra bezahlen muss. Eine erste Anlaufstelle für eine erste Übersicht und einen ersten Eindruck sind die Vergleichsdienste aber auf jeden Fall.

Anzeige

Spannende SALE-Angebote bei unserem Partner mobilezone

Nur noch wenige Tage gibt es bei unserem Partner mobilezone Aktionen auf Handys, Abos und Zubehör mit bis zu 84% Rabatt.

Jetzt profitieren!

Als Alternative kann man sich natürlich auch direkt beraten lassen. Am besten bei einem Händler, der möglichst viele Telekom-Firmen im Angebot hat. Die Auswahl wird immer kleiner sein als bei den Vergleichsportalen, aber bei guter Beratung kann das einem durchaus einigen Aufwand ersparen. Denn die Händler übernehmen jeweils auch gleich das Vertrags-Handling, haben je nachdem gute Angebote für Smartphones – und richten sie auch gleich mit der neuen Nummer ein.

Egal wie man danach das passende Abo sucht, man sollte davor zumindest in Gedanken einige Punkte abarbeiten und sich so klar werden, was man braucht, was man möchte – und worauf man auch verzichten kann.

Wo nutzt du das Handy?

Eigentlich ist die Abdeckung von allen Anbietern gut. Denn egal wo man den Vertrag abschliesst, man nutzt immer das Netz eines der grossen Anbieters, also von Salt, Sunrise oder Swisscom. Allerdings gibt es durchaus Unterschiede.

Das muss man sich vor allem bewusst sein, wenn man den Anbieter wechselt. Vor allem wenn man sein Mobiltelefon oft an bestimmten Orten wie zu Hause, im Büro oder auf einer Pendlerstrecke nutzt, ist es ärgerlich, wenn ein neuer Anbieter ausgerechnet dort eine Lücke hat oder die Datenverbindung oft überlastet ist.

Leider hilft ein Plan mit der Netzabdeckung oder die jährlichen Vergleiche der grossen Anbieter der Fachzeitschrift «Connect» nur beschränkt. Man sollte unbedingt auf Erfahrungen von Kollegen, Nachbarn oder Freunden zurückgreifen, die an denselben Orten das Smartphone brauchen.

5G – brauche ich das überhaupt?

Etwas anders sieht es aus, wenn man sich das Thema 5G anschaut. Hier sind die Unterschiede grösser. Allerdings ist natürlich die Frage, ob man das überhaupt braucht.

Dafür brauchts natürlich erst mal ein Smartphone, das 5G überhaupt unterstützt. Bei fast allen neuen Geräten gehört das aber schon zum Standard. Die zweite Hürde ist der Anbieter: Nur bei rund einem Drittel der Angebote ist 5G inklusive. Etwa viele der günstigeren Varianten auf dem Swisscom-Netz haben das schnellste Internet nicht inklusive.

Einerseits dürfte das aber mit der Zeit zum Standard gehören, andererseits ist der grösste Vorteil von 5G nicht unbedingt das Tempo. Nur wenn man wirklich grosse Datenmengen über Mobilfunk herunterlädt, bemerkt man überhaupt einen Unterschied zu 4G.

Viel wichtiger ist, dass der Empfang auch wirklich gut ist. Dann kann man auch mit 4G problemlos Streamingdienste mit hohem Datenverbrauch nutzen.

Der Vorteil von 5G ist, dass insgesamt die Zuverlässigkeit und Stabilität erhöht werden und damit auch die Chance auf eine schnelle und stabile Leitung. Für die meisten Nutzer sollte also 5G nicht im Zentrum stehen. Es ist sinnvoller, auf andere Dinge zu achten.

Pre-Paid nur noch als Nische

Vor nicht allzu langer Zeit galt die Regel, dass viele User eigentlich mit Pre-Paid-Angeboten günstiger fahren würden als mit einem Abo. Das hat sich mit den günstigen Einsteiger-Abos geändert. Wer für 10 bis 20 Franken einen Vertrag abschliessen kann, bei dem Anrufe und Datenverkehr in der Schweiz inklusive sind, der macht sicher nichts falsch.

Will man dieselben Leistungen als Pre-Paid-Angebot, ist das teuer. Zudem ist der Aufwand grösser: Man muss jeweils die Übersicht behalten, Guthaben kaufen und die richtigen Pakete rechtzeitig buchen. Manche Pre-Paid-Angebote kann man zudem im Ausland gar nicht nutzen – oder es wird unverhältnismässig teuer. 

Der Vorteil von Pre-Paid: Man hat keine fixen Vertragslaufzeiten und ist flexibler. Lohnenswert kann das für ein Zweithandy sein – oder wenn man über Mobilfunk keine oder fast keine Daten nutzt. Dann kommt man auch mit weniger als 10 Franken im Monat aus.

Aber eben, das muss man sich angesichts der tiefen Abogebühren sehr genau durchrechnen. Sobald jedes SMS kostet und die Datenmenge begrenzt ist, sollte man das immer im Blick haben.

Total unübersichtlich und voller Fallstricke

Wer sich mit dem Thema Abo beschäftigt, merkt aber auch schnell, wie kompliziert es ist. Nicht nur, weil die Auswahl an Abos und Anbietern sehr gross ist, sondern auch, weil man immer ganz genau hinschauen muss.

Darauf muss man genau achten: «Unlimitierte Daten» bedeutet nicht immer dasselbe. Im besten Fall wird einfach in den allgemeinen Geschäftsbedingungen darauf hingewiesen, dass damit eine «übliche» Menge an Daten gemeint ist. Manchmal sind aber beispielsweise monatlich auch nur 40 GB zu vollem Surftempo inklusive. Sobald man diese Menge überschritten hat, wird die Geschwindigkeit gedrosselt.

Das spielt primär eine Rolle, wenn man übers Handy Videos streamt und grosse Datenmengen nutzt. Zum Beispiel auch, weil man zu Hause auf einen zusätzlichen Internetanschluss verzichtet. Nutzt man sein Handy als Hotspot für Laptop oder Tablet, kann das teilweise ebenfalls eingeschränkt sein.

Ebenfalls genau hinschauen muss man beim Thema Vertragsbedingungen. So gibt es ganz unterschiedliche Kündigungsbestimmungen. Manche Handy-Abos kann man jeden Monat kündigen, andere nur in grösseren Abständen. Oder es gibt Mindest-Vertragszeiten von zum Beispiel sechs Monaten.

Gerade wer immer mal wieder seinen Vertrag wechselt, der muss unbedingt auch die Aktivierungsgebühr einrechnen. Die beträgt manchmal 50 Franken, manchmal auch nur 20 Franken. Und bei einigen Angeboten zahlt man auch gar nichts dafür.

Viele Mobilfunkfirmen arbeiten auch nicht mehr mit fixen Preisen, sondern bieten Rabatte an. Das erleichtert den Vergleich nicht unbedingt, da diese immer wieder ändern. Zudem muss man auch hier genau schauen: Gilt der Rabatt «lebenslang», sprich so lange man das Abo hat, oder nur für eine beschränkte Zeit?

Roaming kann den Unterschied machen

Wer in den Ferien primär WLAN nutzt und sonst auf Mobilfunk grösstenteils verzichtet, der kann problemlos zu jedem Abo greifen. Wer jedoch auch in den Ferien das Handy nutzen will, der muss wiederum einiges beachten.

Gerade bei den günstigen Abos kann es im Ausland schnell teurer werden – Pre-Paid-Karten funktionieren manchmal gar nicht. Oder dann werden 25 Franken pro GB Daten verlangt. Aber auch bei ganz normalen Abos können Roaming-Datenpakete schnell einiges kosten. Immerhin sind sie inzwischen immer für längere Zeit nutzbar und verfallen nicht mehr.

Aber Achtung: Vernünftige Preise für Roaming sind nur in Europa und den USA erhältlich. Überall sonst wird es schnell fünfmal teurer. Bei Ferien in der Karibik, Südamerika oder auch Afrika und Asien zahlt man schnell 60 Franken für 1 GB Daten – auf exotischen Destinationen auch mal 300 Franken für 1 GB.

Hier lohnt es sich, lokal eine SIM-Karte zu kaufen, wenn das möglich ist. Das gilt auch, wenn man regelmässig immer wieder in dieselben Länder reist. Wichtig zu wissen: Eine SIM-Karte aus einem EU-Land kann man oft in der gesamten EU zum selben Tarif nutzen.

Die Alternative ist ein Schweizer Abo, das Roaming in der EU inklusive hat. Das kostet auch nicht mehr alle Welt und ist bei verschiedenen Anbietern für 35 bis 45 Franken pro Monat erhältlich. Auch hier gilt: Man muss genau schauen, welche Länder wirklich inklusive sind. Und meist ist der unlimitierte Zugang in Europa auf 40 GB oder so begrenzt, danach wird das Surf-Tempo verlangsamt.

Und was ist mit dem Gratis-Handy?

Mit dem Abo auch noch gratis ein Smartphone abräumen? Diese Zeiten sind vorbei. Die meisten Anbieter haben den Verkauf von Abos und Handys getrennt. Aber: Teilweise sind trotzdem Rabatte auf Geräte erhältlich. Etwa wenn man einer langen Mindestvertragsdauer von 24 Monaten zustimmt. Rabatte kann es auch geben, wenn man Verträge über einen unabhängigen Anbieter abschliesst.

Auch hier gilt leider wieder, dass die Übersicht schwierig ist, weil jede Telekom-Firma wieder eigene Preismodelle hat. Oft soll das Gerät in Monatsraten abbezahlt werden, sodass man die totalen Kosten jeweils mühsam ausrechnen muss.

Den Total-Preis fürs Handy sollte man unbedingt bei einem Preisvergleich wie Toppreise gegenchecken. Denn es kann gut sein, dass man im Handel sein Wunschgerät noch deutlich billiger findet als beim Abo-Anbieter, auch wenn dieser einen Rabatt auf den offiziellen Verkaufspreis gibt.

Insgesamt lohnt es sich kaum, nur wegen eines neuen Smartphones einen bestimmten Vertrag abzuschliessen. Gerade eine längerfristige Bindung an einen Anbieter ist im stark wandelbaren und dynamischen Mobilfunk-Markt keine gute Idee.

Ein Tipp: Braucht man nur ein neues Smartphone, will aber den Vertrag gar nicht wechseln, kann es sich durchaus lohnen, mit dem bisherigen Anbieter Kontakt aufzunehmen. Gerade langjährige Kunden bekommen durchaus auch mal für eine Vertragsverlängerung einen Bonus.

Zu guter Letzt haben vor allem die grossen Brands Kombi-Pakete im Angebot. So kann man etwa den Heimanschluss inklusive TV zusammen mit dem Mobilfunk abschliessen. Oder es gibt Rabatt für mehrere Abos innerhalb der Familie. Auch hier gilt wieder: Wie viel man wirklich spart, muss man im Einzelfall anschauen. Wichtig ist hier vor allem auch, wie leicht man diese Bündelung wieder auflösen kann.