Mini-Smartphone ist so gut wie ein grosses

Für nur 100 Franken kommt dieses Miniatur-Smartphone auf den Markt. Das Mony Mint bietet 4G und alle Android-Features. Geht das gut? Wir haben den Handy-Zwerg ausprobiert.

TextLorenz Keller

Pros

  • Unglaublich klein und kompakt
  • Nur 60 Gramm leicht
  • Alle Android-Funktionen und 4G
  • Wirkt hochwertig für den Preis
  • Günstig, auch als Zweithandy

Cons

  • Drei von vier Kameralinsen sind Fake
  • Kamera nur im Notfall brauchbar
  • 3-Zoll-Screen sehr klein zum Tippen

Eigentlich geht ja der Trend zu möglichst grossen Smartphone-Displays. 6,5 Zoll sind heute fast schon Standard. Und mit den Falt-Phones (hier der Artikel mit allen Infos zu den neuen Foldables von Samsung) kommt nochmals eine neue Grössendimension in die Hosentaschen. Aber es gibt auch die Gegenbewegung: nämlich kleine Handys. Und das Mony Mint zeigt: Ein Mini-Smartphone ist so gut wie ein grosses.

Darum ist Klein ganz gross

Angepriesen wird das Mony Mint als «kleinstes 4G-Smartphone». Tatsächlich ist der Handy-Zwerg mit 8,9 Zentimetern so hoch, wie andere Geräte breit sind. Nur bei der Dicke von 11,5 Millimetern ist das Mony Mint ähnlich gross wie ein normales Telefon.

Trotzdem findet ein 3,0-Zoll-Bildschirm im Gerät Platz. Allerdings darf man nicht vergessen: Das erste iPhone hatte auch nur 3,5 Zoll. Aber das Mony Mint  ist trotzdem viel kleiner, da keine dicken Ränder mehr um den Screen sind.

So bekommt man ein äusserst kleines, leichtes und handliches Smartphone, das sich im Alltag aber trotzdem nutzen lässt. Installiert ist Android 9, leider keine aktuellere Version wie das heute übliche Android 11. Trotzdem kann man damit alles so nutzen, wie man sich das von einem grösseren Phone gewohnt ist.

Man kann alle Apps aus dem Google Store runterladen und installieren. Bluetooth ist natürlich auch an Bord, und man kann sogar zwei SIM-Karten einsetzen – ideal, wenn man es etwa als Ferien-Telefon nutzt. Einzig schade, fehlt NFC fürs drahtlose Bezahlen.

Wenig Kamera, viel Alltagsnutzen

Wir konnten ein Vorserienmodell ausprobieren, das im Alltag durchaus überzeugte, obwohl etwa erst Android 6 statt Android 9 installiert war. Aber die kompakten Masse sind schon ein überzeugendes Argument.

Man kann halt das Mony Mint auch im kleinen Gepäck mittragen. Und trotzdem nervt man sich beim Aufstarten von Apps oder dem Browser nicht. Im Test liefen die üblichen Programme anständig schnell. Einzig das Tippen ist je nach Fingerdicke und motorischer Geschicklichkeit nicht wirklich ein Vergnügen.

Tipp: Im Querformat ist es meist einfacher, bei den ersten Versuchen die richtigen Tasten zu treffen. Aber eben: Das kleine Smartphone ist grundsätzlich auch ein Zweitgerät und für den Notfall.

Positiv ist der 1250 mAh grosse Akku, der locker zwei oder drei Tage hält. Der Hersteller hat mit USB-C sogar einen modernen Steckerstandard zum Aufladen eingebaut.

Natürlich muss man beim günstigen Preis und der Miniatur-Bauweise auch Abstriche machen. Etwa bei der Kamera. Die Hauptkamera löst mit 5 Megapixeln auf, die Bilder sind höchstens zu Dokumentationszwecken brauchbar. Das gilt auch für die 2-Megapixel-Selfiecam.

Wichtig zu wissen: Das Kamerasystem sieht zwar nach drei oder vier Linsen aus, effektiv ist es aber nur eine. Die restlichen «Löcher» sind also pures Design.

Mini-Smartphone ist so gut wie ein grosses

Eigentlich hat das Mony Mint solche Spielereien gar nicht nötig. Denn der Hersteller hat durchaus am richtigen Ort investiert. So gibts etwa gleich 64 GB Speicher, der erst noch erweiterbar ist. Und auch der Quad-Core-Prozessor mit 3 GB RAM liefert anständige Arbeit ab.

Für rund 100 Franken kann man das Mony Mint auf Indiegogo vorbestellen. Das ist ein sehr fairer Preis für dieses kleine Smartphone. Das Gerät, das in zwei Farben erhältlich ist, soll dann im November ausgeliefert werden. 

Andere spezielle Smartphones haben wir uns hier angeschaut: Das Carbon 1 MK II ist ultradünn und ultraleicht – und aus Karbon. Und das Unihertz Titan Pocket war ebenfalls ein Crowdfunding-Projekt. Das Smartphone hat eine echte Tastatur und lässt so die Blackberry-Zeiten wiederaufleben.