Google Suche 2021: Fussball schlägt sogar Corona
Erstaunlicherweise dominiert nicht die Pandemie die Google-Suche 2021, sondern die Euro und weitere Fussball-Themen. Hier finden Sie alle Ranglisten – und warum James Bond der Verlierer des Jahres ist.
Jährlich kürt Google die meistgesuchten Trend-Begriffe – auch für die Schweiz. Wer nun erwartet, dass die Pandemie alles dominiert, der liegt nicht richtig. Corona ist weiterhin wichtig, aber ein Thema ist in der Google Suche 2021 noch viel wichtiger gewesen: Fussball schlägt sogar Corona.
Wichtig zu wissen: Google veröffentlicht weder absolute Zahlen noch eine Rangliste, welche Begriffe effektiv am meisten eingetippt wurden. Dann wären wohl Allerweltsbegriffe darauf – oder die obligate «Google»-Suche in Google. Stattdessen sind es die Trend-Charts: welche Begriffe also im Vergleich zu den Vorjahren besonders stark nachgefragt wurden.
Der Suchbegriff des Jahres 2021
Starten wir mit der Königsdisziplin: dem wichtigsten Suchbegriff auf Google fürs Jahr 2021. Und überraschenderweise ist das nicht «Corona Schweiz», sondern die «Euro 2021». Und auf Platz 3 und Platz 5 belegen mit «Champions League» und «SRF Tippspiel» zwei weitere Fussballbegriffe die vorderen Plätze.
Ja, Sport dominiert das Jahr 2021 total: Von den Top 10 haben nur gerade drei Begriffe nichts mit Tennis oder Fussball zu tun. Neben Corona noch das iPhone 13 und die Netflix-TV-Serie «Squid Game». Die taucht auf dieser Liste auf, ganz im Gegensatz zu sonst einem Kinofilm – auch das natürlich bezeichnend für das Pandemie-Jahr.
Übrigens: Falls Sie sich nicht mehr erinnern, wer Christian Eriksen ist. Das wird gleich im nächsten Abschnitt noch erklärt.
- Euro 2021
- Corona Schweiz
- Champions League
- Roland Garros
- SRF Tippspiel
- Squid Game
- iPhone 13
- Serie A
- Wimbledon
- Christian Eriksen
Grösste Aufreger und bewegenste Schlagzeilen
In dieser Kategorie geht es um News-Ereignisse. Und da ist nicht etwa die Diskussion um das Covid- Zertifikat auf Platz 1, sondern der Fussballer Christian Eriksen. Der dänische Nationalspieler erlitt an der Europameisterschaft am 12. Juni beim ersten Gruppenspiel der Dänen gegen Finnland einen Zusammenbruch.
Das Spiel wurde zwei Stunden unterbrochen, dann fortgesetzt. Und vor den Augen der Weltöffentlichkeit verloren die geschockten Dänen gegen Finnland. Das Schicksal bewegte nicht nur Fussballfans, sondern wurde überall bereit abgehandelt.
Und damit Sie nicht googeln müssen: Wenige Tage später erhielt Christian Eriksen einen Defibrillator implantiert. Obwohl medizinisch nichts dagegen spricht, durfte er bei seinem Klub Inter Mailand aufgrund eines Entscheids der italienischen Gesundheitsbehörden nicht mehr als Fussballer arbeiten. Er trainiert seit Dezember bei seinem Jugendklub Odense BK in Dänemark.
Diese Tragödie hat bei uns sogar die Schweizer Sensation der Europameisterschaft, nämlich den Sieg gegen Frankreich im Achtelfinal, von der Spitze verdrängt.
- Christian Eriksen
- Schweiz Frankreich
- Covid Zertifikat
- Whatsapp Störung
- Suezkanal
- Astrazeneca
- Granit Xhaka
- Hochwasser Schweiz
- Éric Zemmour
- Kariem Hussein
Schweizer Persönlichkeit des Jahres
Die Schweizer Persönlichkeiten sind alles Sportler. Leider ist die maskuline Version für einmal fast ganz zutreffend. Neun von zehn Menschen auf der Liste sind männlich. Und alle neun sind Fussballer oder Trainer. Einzig Tennis-Spielerin Belinda Bencic kann auf dem dritten Platz die Männer-Domäne durchbrechen.
Auch hier Fussball total: mit Nati-Goalie Yann Sommer an der Spitze der Sportler-Trends. Mannschaftskollege Xherdan Shaqiri schafft es auf den zweiten Platz.
- Yann Sommer
- Xherdan Shaqiri
- Belinda Bencic
- Haris Seferović
- Granit Xhaka
- Murat Yakin
- Vladimir Petković
- Breel Embolo
- Mario Gavranović
- Ruben Vargas
Persönlichkeiten International in der Suche
Die Schweizerinnen und Schweizer haben auch auf dem internationalen Parkett wenig nach Schauspielern und Politikern gesucht, sondern nach Sportlern. Auch hier dominiert Fussball mit vier Top-10-Suchbegriffen vor Tennis mit zwei Suchbegriffen. Mit Alec Baldwin ist immerhin ein Schauspieler weit oben – wenn auch mit ebenfalls tragischer Geschichte wie Such-Sieger Christian Eriksen.
US-Präsident Joe Biden und der linke Senator Bernie Sanders retten die Ehre der Politiker, mit Moderator-Legende Thomas Gottschalk ist immerhin jemand aus dem deutschsprachigen Raum auf der Liste vertreten.
Fast schon beschämend, dass Sportlerinnen, Schauspielerinnen oder Politikerinnen total fehlen. Ob das an einer Übermacht an männlichen Suchmaschinen-Usern liegt, weiss Google nicht – oder will es nicht sagen.
- Christian Eriksen
- Alec Baldwin
- Kylian Mbappé
- Novak Djoković
- Rafael Nadal
- Joe Biden
- Bernie Sanders
- Thomas Gottschalk
- Giorgio Chiellini
- Gianluigi Donnarumma
James Bond ist der Verlierer des Jahres
Kommen wir zu den Suchanfragen nach Filmen. Wir erinnern uns: Es war ein schlechtes Jahr fürs Kino, ganz im Gegensatz zu Netflix und Co., die es mit «Squid Game» ja sogar in die wichtigste Liste des Jahres geschafft haben.
Aber eigentlich hätte es ja mit dem neuen James Bond ein richtiges Highlight gegeben. Doch die dauernde Verschieberei von «No Time to Die» schien dem Interesse nicht zuträglich gewesen zu sein.
007 muss sich nicht nur der neunten Folge von «Fast & Furious» geschlagen geben, sondern auch gleich noch dem Science-Fiction-Actionfilm «Black Widow» mit Scarlett Johansson.
- Fast & Furious 9
- Black Widow
- James Bond No Time to Die
- Red Notice
- Army of Thieves
- Eternals
- Army of the Dead
- Nomadland
- Seaspiracy
- The Suicide Squad
Die wichtigsten Fragen der Schweizerinnen und Schweizer
Viele Menschen schreiben ja auch ganze Fragen in die Google-Suche hinein. Und hier dominiert nun wirklich für einmal Corona – direkt und indirekt. Bei den Wie-Fragen dreht sich nicht nur die Nummer 1 um die Pandemie, sondern auch vier weitere Fragen.
Und bei den Was-Fragen merkt man, dass die Leute viel zu Hause im Homeoffice sind. Was man kochen soll – auch darauf weiss Google eine Antwort. Und wenn man dann so ein Rezept liest, das oft aus Deutschland stammt, dann sucht man auch nach Schmand.
Das ist übrigens ein Klassiker der Was-Suchanfragen, der seit Jahren immer in den Top 10 auftaucht. Und der auch nicht so leicht zu beantworten ist, denn Schmand gibt es in der Schweiz normalerweise sind. In Rezepten kann man dafür Crème fraîche und/oder sauren Halbrahm nehmen – sagt Google.
Wie-Fragen:
- Wie lange ist ein PCR-Test gültig?
- Wie viele Kantone hat die Schweiz?
- Wie lange dauert Corona?
- Wie viele Einwohner hat die Schweiz?
- Wie lange ist ein Antigentest gültig?
- Wie alt ist Ronaldo?
- Wie viele Schweizer sind geimpft?
- Wie viel kostet ein Corona-Test?
- Wie viele Menschen gibt es auf der Welt?
- Wie viele Wochen hat ein Jahr?
Was-Fragen:
- Was koche ich heute?
- Was tun bei Blasenentzündung?
- Was bedeutet Hollywood?
- Was ist Pfingsten?
- Was ist ein Mellotron?
- Was ist ein Covid Zertifikat?
- Was ist pansexuell?
- Was kostet ein PCR-Test?
- Was passiert in Afghanistan?
- Was ist Schmand?
Selber nach Trends suchen
Die Schweizer Trends, auch noch in weiteren Kategorien, können Sie auf dieser Seite nachlesen. Google veröffentlicht auch internationale Trend-Charts, die werden im Laufe des Mittwochs hier aufgeschaltet. Wer mit dem Vorjahr vergleichen will, findet hier die Schweizer Charts für 2020.
Und wer selber nach aktuellen Trends schauen will, der kann auf Google Trends surfen. Hier sieht man aktuelle Suchanfragen-Trends und kann auch selber nach Begriffen suchen und mehrere miteinander vergleichen. Spannend ist, dass sogar regionale Unterschiede für die Schweiz angezeigt werden.
Bitcoin etwa interessiert nicht überraschend im Krypto Valley von Zug am stärksten. Aber danach folgt schon der Kanton Appenzell Ausserrhoden. Zürich liegt nur auf Platz 4, dicht gefolgt von Glarus. Dreimal weniger Interesse zeigen die Einwohnerinnen und Einwohner des Kantons Freiburg, der beim Thema Bitcoin am Schluss liegt.
Übrigens: Google kann nicht nur Suchmaschinen, sondern auch sehr gute Handys. Den Test des Pixel 6 kann man hier nachlesen.