Bald klappt Face ID beim iPhone auch mit Maske

Mit iOS 15.4 funktioniert die Gesichtserkennung auch mit Maske – und das ohne Apple Watch wie bisher. Wie das funktioniert und was sonst noch Neues kommt.

TextLorenz Keller

Gerade erst haben die iPhone-Nutzer iOS 15.3 auf ihre Geräte geladen – ein Update mit vielen wichtigen Sicherheitsupdates. Nun wird auch schon iOS 15.4 angekündigt, das die Entwickler bereits ausprobieren können. Wichtigste Neuerung: Bald klappt Face ID beim iPhone auch mit Maske.

Endlich kein Ärger mehr beim Maskentragen

Apple hatte die letzten zwei Jahre ein Problem, nämlich die inzwischen vielerorts alltäglichen Gesichtsmasken. Denn fast alle iPhones der letzten Generationen haben keinen Fingerabdruck-Scanner mehr. Zur Entsperrung brauchen daher die meisten User Face ID.

Mit der Maske auf dem Gesicht funktioniert die Gesichtserkennung aber nicht, man muss mühsam jedes Mal den Code eingeben. Vor einem halben Jahr löste Apple das Maskenproblem halb. Aber eben nur für Apple-Watch-Nutzer.

Man kann in den Einstellungen festlegen, dass das iPhone auch bei undeutlicher Gesichtserkennung freischaltet, wenn man gleichzeitig die entsperrte Apple Watch am Handgelenk trägt. Das funktioniert durchaus – aber eben nur, wenn man wirklich die Uhr nutzt.

Mit der OS 15.4 Beta 1 können nun Entwickler erstmals ein neues Feature testen: «Use Face ID with a mask», heisst es. Das findet man in den Einstellungen unter «Face ID und Code».

Wie gut ist es mit Maske und Brille?

Dort kann man nun auswählen, ob man die Gesichtserkennung auf Masken einstellen will oder nicht. Bei der Konfiguration muss man übrigens keine Maske tragen.

Denn das System nutzt einfach nur noch den oberen Bereich des Gesichts rund um die Augen, um eine Person zu identifizieren. Wie stark das die Fälschungssicherheit beeinträchtigt, müssen Tests noch zeigen.

Die grosse Frage für Brillenträger ist auch, wie sich die Brille in Kombination mit der Maske verhält – oder auch eine Sonnenbrille. Denn dadurch wird ja genau der für Face ID wichtige Bereich gestört. Vor allem auch, weil Brillenträger oft die Maske weiter hochziehen bis unter das Brillengestell, damit die Brille nicht dauernd anläuft.

Was Apple gleich klarmacht: Maske und Sonnenbrille gehen nicht. Und für das Brillenproblem gibts eine spezielle Funktion. Man kann jene Brillen, die man regelmässig trägt, einzeln einscannen. Und so sollte die Kombi Maske und Brille besser funktionieren.

Neue Emojis: Vom schmelzenden Gesicht bis zum Lippenbiss

iOS 15.4, das wohl im Frühling dann für alle User verfügbar ist, bringt weitere Neuerungen. Darunter über 30 neue Emojis. Etwa neue Gesichter, die schmelzen, eine Hand vor den Mund halten, die Augen bis auf ein kleines Guckloch verdecken oder auch salutieren. Erstmals gibts auch einen Troll als Emoji, eine Seerose oder ein Rettungsring.

Für Verwirrung in Konversationen könnte das Emoji sorgen, das Lippen zeigt, die auf einer Seite leicht auf die Unterlippe beisst oder daran knabbert. Falls man damit nicht sagen will, dass man «verführerisch auf die Lippe beisst», sollte man den Einsatz in einem Chat vielleicht nochmals überdenken.

Weitere kleinere Neuerungen sind eingebaut: So tönt der Klingelton eines Anrufs in Topqualität, wenn man einen Kopfhörer trägt. Erst, wenn man abnimmt, wechselt die Tonqualität in den Anrufmodus. Und beim integrierten Passwort-Manager von Apple kann man erstmals Bemerkungen zu den abgespeicherten Passwörtern notieren.

Zudem ist erstmals seit der Ankündigung im Juni vor einem Jahr Universal Control für Mac und iPad verfügbar. Mit diesem Feature kann man eine Maus und Tastatur für mehrere Geräte nutzen und zwischen ihnen hin- und herspringen.

Das funktioniert von Mac zu Mac oder von Mac zu iPad. Man kann einfach mit der Maus an den Rand des Screens fahren und auf dem zweiten Screen weiterarbeiten. Die Tastatur ist automatisch auf diesem Gerät verfügbar, auf dem der Mauszeiger ist.

Bald klappt Face ID beim iPhone auch mit Maske

Noch sind einige Fragen offen. So soll das neue Feature der Entsperrung mit Maske nur für neue iPhones gelten, berichtet 9to5mac.com. Und zwar für die iPhone-12- und die iPhone-13-Geräte – ältere Modelle wie das iPhone 11 oder XS würden nicht unterstützt.

Im Test muss sich auch noch zeigen, wie gut das Maskenfeature funktioniert – gerade auch für Brillenträger. Und ob es deutlich leichter wird, Face ID zu überlisten.

Willkommen ist die Neuerung auf jeden Fall für iPhone-Nutzer sehr. Auch wenn sie schon reichlich spät kommt. Es gibt ja durchaus Hoffnung, dass wir in den nächsten Jahren die Masken weniger oft tragen müssen als in den letzten Jahren.