Pop it Fidgets sind der Sommertrend des Jahres

Das Spielzeug aus Silikon ist der würdige Nachfolger des Fidget Spinners. Nervig, aber für einen Sommer omnipräsent. Wir haben das Pop It Fidget ausprobiert.

TextLorenz Keller

Immer wieder gibts kleine Gadgets, welche die Welt im Sturm erobern. Sie sind dann an jeder Autobahnraststätte oder Tankstelle erhältlich – und werden im Sommer auf jedem Markt, in jedem Souvenirladen und von Strandverkäufern feilgeboten. Vor ein paar Jahren war das der Fidget Spinner. Nun gibts was Neues: Pop It Fidgets sind der Sommertrend des Jahres.

Keine Guetzli-Form, sondern ein Silikon-Gadget

Das neue Spielzeug für Gross und Klein hat ganz unterschiedliche. Verbreitet ist die Bezeichnung Pop It Fidget. Manchmal heisst es auch Push Pop Bubble oder auf Deutsch Knallfolien-Pops. Als «Sensory Toy» wird es angepriesen oder als Spielzeug zum Stressabbau.

Das Grundprinzip ist immer dasselbe. Man hat eine Form aus buntem Silikon, oft ein Kreis oder ein Quadrat, aber es sind alle möglichen Figuren erhältlich. Statt einer glatten Fläche findet man darauf schön aufgereiht fingergrosse Blasen. Diese kann man auf die andere Seit drücken, sodass aus einer Blase ein kleines Grübchen wird.

Das funktioniert natürlich von beiden Seiten, man kann also die Blasen immer und immer wieder auf die andere Seite drücken. Insgesamt erinnert das Pop It Fidget an die Muffin- oder Guetzliformen aus Silikon. Das Material ist dasselbe, und die Form ist auch total biegbar, flexibel und trotzdem stabil.

Das Suchtpotenzial von Luftpolsterfolie

Viele Menschen lieben es, auf der sogennanten Luftpolsterfolie die kleinen Luftbläschen zu zerdrücken. Das ist das Verpackungsmaterial aus Plastik, das ganz viele kleine Böppel hat, die so schön knallen, wenn sie zerplatzen.

Kinder zerdrücken gerne ganze Folien von Anfang bis Ende. Und auch Erwachsene spüren da durchaus ein gewisses Suchtpotenzial. Genau das versucht das neue Gadget zu simulieren. Man drückt auf die Blasen, sie spicken auf die andere Seite – und es gibt ein Plopp-Geräusch. Allerdings bei unserem Test-Spielzeug nur in eine Richtung, in die andere ist es lautlos.

Wie beim Fidget Spinner ist auch der Pop It Spinner also ein Spielzeug, das die Hände beschäftigt hält. Statt einen Bleistift in den Fingern rumzudrehen oder auf sonst etwas rumzudrücken, lässt man eben Blasen platzen. «Sensorisches Spielzeug» passt da doch ganz gut. Je nachdem kann es durchaus auch einen Stressball ersetzen.

Der Pop It Spinner ist auch ein kleines Strategie-Spiel

Den Fidget Spinner konnte man für Geschicklichkeits-Training nutzen, in dem man ihn etwa drehend auf dem Finger balancierte. Beim Silikon-Gadget ist das etwas anders. Es wird zum kleinen Strategie-Spiel, das man dank des stabilen und flexiblen Spielbretts überall zocken kann. Im Zug, am Strand, irgendwo unterwegs.

Die Spielregeln für zwei Personen gehen so: Abwechselnd dürfen die Spieler so viele Blasen in einer Reihe reindrücken, wie sie wollen. Wer die letzte Blase drückt, hat verloren. Da ist also taktisches Denken und etwas Strategie gefragt. Gerade für Kinder in den ersten Schuljahren ist das durchaus auch eine kleine Lehrstunde in Taktik und Strategie.

Es gibt übrigens auch Varianten, bei denen man nur ein, zwei oder drei Blasen pro Reihe und pro Spielzug drücken darf, keine unbegrenzte Zahl. Mit etwas Fantasie lassen sich sicher noch weitere kleine Spiele draus entwickeln. Und notfalls füllt man die Grübchen mit Sand oder lässt das Pop It Fidget im Meer schwimmen.

Pop It Fidgets sind der Sommertrend des Jahres

Rund 7 bis 10 Franken kosten die Standardgrössen bei uns, etwa in der Grösse eines Topflappens. Mehr sollte man auch an Ferienorten nicht bezahlen. Beliebt sind bunte, oft regenbogenfarbige Exemplare, es gibt sie aber auch uni.

Der Sommertrend ist natürlich für die Händler ein sehr gutes Geschäft. Denn wer etwa auf Aliexpress im chinesischen Online-Handel schaut, der findet genau dieselben Produkte für 2 bis 3 Franken. Und das sind ja dann auch Konsumentenpreise, keine Grosshandels-Ware.

Es bleibt zu hoffen, dass bei uns gekaufte Exemplare wenigstens keine giftigen Stoffe drin haben. Beim Schnäppchen auf dem Markt in den Ferien ist es dann aber wohl dieselbe Ware wie aus China.

Während die grösseren Exemplare auch für das Spiel taugen, gibts auch kleinere etwa als Schlüsselanhänger mit nur drei bis neun Blasen. Hier gehts dann wirklich nur um die Fingerbeschäftigung und um das Ploppen.

Was für ein Blödsinn, denken Sie jetzt vielleicht. Das kann man so sehen. Drumherum wird man nicht kommen. Dazu wird das Gadget an zu vielen Orten präsent sein. Und falls Sie Kinder haben: Früher oder später wird das zum dringlichsten Wunsch des Nachwuchses.

Übrigens: Wir haben auch ein modernes, trendiges und trotzdem vielleicht etwas sinnvolleres Spielzeug getestet. Nämlich die neuen Vidiyo-Sets von Lego. Das können Sie hier nachlesen.