Apple, Samsung, Oppo: Wer baut das beste Fotohandy?

Wer schiesst die besten Aufnahmen – auch in kritischen Situationen? Wir lassen Oppo Find X5 Pro, Samsung Galaxy S22 Ultra und iPhone 14 Pro Max gegeneinander antreten.

TextLorenz Keller

Für viele Menschen ist das Handy die einzige Fotokamera, die sie benutzen. Und die meisten möchten einfach und unkompliziert möglichst gute Bilder machen. Kein Wunder, gab es genau in diesem Bereich in den letzten Jahren die grössten Innovationen und Verbesserungen. Doch wer baut das beste Fotohandy? Apple, Samsung oder Oppo?

Wir haben die drei beliebtesten Flaggschiffe der Schweiz gegeneinander antreten lassen im grossen Fotovergleich. Dabei haben wir immer den Automatik-Modus genutzt und möglichst alltägliche Situationen ausgewählt – teilweise bewusst auch im «falschen» Licht fotografiert, um Hardware und Software auch wirklich zu fordern.

In jedem Bereich gibt es maximal drei Punkte zu gewinnen, am Schluss wird abgerechnet. Was nach dem Vergleich auch klar ist: Es ist ein Dreikampf auf höchstem Niveau. Jedes Flaggschiff macht ausgezeichnete Bilder in fast jeder Situation – Unterschiede gibts in den Details. Bei uns zählt jeder Bereich gleich stark. Je nach persönlichen Präferenzen sieht das Resultat dann aber auch ganz anders aus.

Anzeige

Hol dir die Top-Kamera von Oppo

Kreiere auch du visuelle Leckerbissen mit dem OPPO Find X5 Pro – erhältlich bei unserem Partner mobilezone.

Jetzt kaufen!

Volle Software-Power für die Dämmerung

So eine Abendstimmung will man unbedingt festhalten. Möglichst beeindruckend soll das Bild sein und die Atmosphäre transportieren. Was sofort auffällt: Das Samsung hat an den Farben gedreht. Statt golden ist der Himmel nun violett. Auch hübsch, aber halt weit entfernt von der Realität.

Das gibt einen Punkt Abzug fürs sonst gelungene und detailreiche Foto. Das iPhone hat zwar die Farbe getroffen und den besten Kontrast bei Wolken und Himmel, dafür sind die Bäume und der Vordergrund sehr dunkel. Und gerade bei den Blättern und Ästen gehen viele Details verloren.

Das Find X5 Pro findet die perfekte Balance. Der Vordergrund wird aufgehellt, sodass etwa auch das rötliche Laub der kleinen Bäume in der Mitte sichtbar wird. Gleichzeitig bleibt der Charakter der Abenddämmerung erhalten.

Die Wertung: iPhone 2 Punkte, Oppo 3 Punkte , Samsung 2 Punkte.

Beim Zoom ist nur ein Handy gut

Klar: Ein 2x-Zoom bekommt heute jedes Mittelklasse-Handy hin. Doch wie sieht es mit einer wirklichen Vergrösserung aus? Mit etwas, was dann auch wirklich im Alltag etwas bringt. Wir haben einen Wassersprudel mit 10-fachem Zoom aufgenommen.

Anzeige

Mache «Ultra»-starke Aufnahmen

Hol dir die hochauflösende Kamera des Samsung Galaxy S22 Ultra bei unserem Partner mobilezone.

Jetzt kaufen!

Natürlich hat das Samsung hier Vorteile, da es als einziges Modell diese Vergrösserung mit einem optischen Zoom macht und nicht einfach nur die Software nutzt. Das Galaxy S22 Ultra überzeugt mit korrekten Farben, gutem Kontrast und feinen Wasser-Details.

Beim iPhone stimmen immerhin noch die Farben und der 3x-Zoom kann einige Details bewahren. Das Bild ist noch okay, mehr aber auch nicht. Beim Oppo mit dem 2x-Zoom dagegen entsteht ein zu stark aufgehellter Pixel-Matsch. Mehr als 5x sollte man hier definitiv gar nicht ausprobieren.

Die Wertung: iPhone 1 Punkt, Oppo 0 Punkte , Samsung 3 Punkte.

Hauptkamera im Gegenwind mit Gegenlicht

Die Leistungsfähigkeit der Hauptsensoren testen wir anhand von zwei schwierigen Situationen. Beides Mal Gegenlicht, einmal ein recht düsteres, eher kontrastarmes Bild. Einmal scheint die Sonne direkt in die Linse. Was können die jeweils besten Linsen der drei Testgeräte hier noch herausholen?

Die Resultate sind auf hohem Niveau sehr ähnlich: Erstaunlich viele Details sind trotz schwierigen Bedingungen sichtbar. Die Software holt das Optimum heraus – diese Bearbeitung führt aber auch zu Unterschieden. Was einem da am besten gefällt, ist auch eine Geschmacksfrage.

Anzeige

Hast du ein Auge aufs iPhone geworfen?

Sichere dir das begehrte iPhone 14 Pro Max bei unserem Partner mobilezone.

Jetzt kaufen!

Was auffällt: Das S22 Ultra korrigiert die Farben am stärksten. Das erste Bild wirkt so etwas rötlich, beim zweiten ist der Himmel am blausten – und sicher viel blauer als in der Realität. Das iPhone reagiert unterschiedlich: Beim ersten Bild sind die Spiegelungen im Wasser am detailreichsten festgehalten. Dafür wirkt der Himmel überbelichtet. Beim zweiten Bild ist es genau umgekehrt. Das Oppo versucht einen Mittelweg zu gehen, die Bilder sind aber dadurch etwas milchig und kontrastreich.

Schlussendlich ist es eine Frage des Geschmackes, welche Aufnahmen des Kundelfingerhofs einem besser gefallen. Deutlich abheben in der Qualität kann sich keines der drei Geräte.

Die Wertung: iPhone 2 Punkte, Oppo 2 Punkte , Samsung 2 Punkte.

Der weitere Blickwinkel auf demselben Niveau

Kommen wir zu einer zweiten Linse, nämlich dem Weitwinkel. Nur das Oppo setzt hier auf einen gleich guten Sensor wie in der Hauptkamera, bei Samsung und iPhone muss man hier Abstriche machen. Zumindest auf dem Papier.

Was schon mal erfreulich ist: Während es bei günstigeren Smartphones oft einen deutlichen Unterschied in den Farben gibt, wenn man dasselbe Sujet mit verschiedenen Objektiven fotografiert, ist das hier nicht der Fall. Ob Hauptkamera oder Weitwinkel: Der Look bleibt bei allen konsistent.

Allen drei Kameras gelingt es auch, das eigentlich im Schatten liegende Schilf schön und natürlich aufzuhellen. Von Auge war der Kontrast zwischen dem linken, helleren Teil des Bildes und dem rechten, dunkleren viel grösser. Aber es sieht natürlich aus.

Unterschiede gibts in den Details. Das Bild des iPhones ist jenes, das man sofort ohne Bearbeitung auf Instagram laden könnte. Allerdings hat hier die Software bereits stark nachkorrigiert, was man erst sieht, wenn man das Foto in Gross anschaut. Vor allem die aufgehellten Schilf-Bereiche sind dann schon sehr pixelig.

Das pure Gegenteil ist das Find X5 Pro: Die 50-Megapixel-Linse hat alle Details festgehalten, was vor allem beeindruckend ist, wenn man ins Bild hineinzoomt. Allerdings wirkt das Foto insgesamt recht neutral. Eine ideale Aufnahme, um sie nach seinem Gusto zu bearbeiten. Das Samsung liegt irgendwo dazwischen. Nicht so stark nachkorrigiert wie das iPhone, aber auch nicht ganz so detailreich wie das Oppo.

Die Wertung: iPhone 2 Punkt, Oppo 3 Punkte , Samsung 2 Punkte.

Ego-Trip ohne Foto-Können

Fürs Selfie haben wir uns bewusst falsch hingestellt. Mit der Sonne im Rücken kann es keine wirklich guten Resultate geben. Das Gute daran ist, dass die Selfiecams zeigen können, was sie wirklich draufhaben.

Und zum ersten Mal in diesem Vergleich sind deutliche Unterschiede zu sehen. Nur ein Bild kann wirklich überzeugen, nämlich jenes der 40-Megapixel-Selfiecam im Samsung. Nur hier gelingt es, das Gesicht mit vielen Details und anständig ausgeleuchtet zu zeigen und gleichzeitig auch den Hintergrund und den Himmel nicht verschwimmen zu lassen.

Beim iPhone sind Gesicht und Kleider in Ordnung, der Himmel ist aber zu stark aufgehellt und verschmilzt daher links oben mit dem kahlen Kopf. Beim Oppo ist das Gesicht schön hell und passt auch farblich ganz gut. Dafür ist der Himmel zu rötlich. und alles wirkt etwas soft.

Die Wertung: iPhone 1 Punkt, Oppo 1 Punkte , Samsung 3 Punkte.

Nachtstimmung eingefangen

Vor ein paar Jahren hätte man mit dem Handy höchstens mit manueller Einstellung und Stativ solche Bilder machen können. Heute gelingen diese ganz automatisch und aus der Hand. Wir haben für den Nachtmodus keine absolut dunkle Szene gewählt, sondern etwas, das man auch im Alltag oft fotografiert. Eine Lichterstimmung im Dunkeln, die man gerne festhalten möchte.

Überzeugend sind alle drei Aufnahmen – aber es gibt Unterschiede. Bei den Farben hat Samsung die Realität am besten getroffen, das iPhone ist zu rötlich, das Oppo etwas zu gelblich und etwas blass. Jedes Bild hat aber so seinen eigenen Look.

Unterschiede gibts auch beim Hintergrund: Hier hat das iPhone am stärksten aufgehellt, das Samsung fast gleich viel, der 108-Megapixel-Sensor hat aber die grössere Unschärfe in der Tiefe. Das Oppo konzentriert sich aufs Sujet, das detailreicher abgebildet wird, dafür ist der Hintergrund deutlich dunkler.

Die Wertung: iPhone 3 Punkt, Oppo 2 Punkte , Samsung 3 Punkte.

Nahe dran am Sujet

Auch in dieser Alltagssituation ist wieder Software-Power gefragt. Man will etwas von nahe fotografieren, aus ein paar Zentimetern Entfernung. Die normale Kamera kann da nicht mehr scharf stellen, stattdessen springt bei allen Handys der Makromodus an.

Der reagiert unterschiedlich. iPhone und Samsung Galaxy versuchen, alles scharf zu stellen. Das iPhone scheitert da aber an der Schlumpf-Trompete, die vorne in der Unschärfe liegt. Beim Samsung klappt das recht gut, es ist aber ein eher langweiliges Bild.

Oppo nutzt den grossen 50-Megapixel-Weitwinkel-Sensor, und so erhält man eine natürliche Unschärfe. Leider gehen beim Schlumpf selber etwa bei den Augenbrauen einige Details verloren. Trotzdem ist es das gelungenste Foto der drei, und die Figur im Vordergrund wirkt am stärksten.

Die Wertung: iPhone 1 Punkt, Oppo 3 Punkte , Samsung 2 Punkte.

Platz 3 mit 12 Punkten fürs iPhone

Das ist eine kleine Überraschung. Das iPhone 14 Pro Max kommt als neustes Smartphone nur auf Platz 3. 1300 Franken zahlt man mindestens für die Version mit 128 GB Speicher – 1180 Franken fürs 14 Pro mit kleinerem Screen und gleich gutem Kamerasystem.

Was auffällt: Nur gerade in einer Kategorie hat das iPhone die maximale Punktzahl geholt – und zwar bei den Lichtern im Dunkeln. Insgesamt ist es für einmal ein Nachteil, dass das iPhone relativ neu ist. Denn die Qualitäten der grossen Neuerung, des 48-Megapixel-Sensors, kann das Gerät noch nicht wirklich ausnutzen. Die Software erlaubt sich immer wieder kleine Schwächen.

Und das wird dann eben auf diesem Niveau sofort mit Punktabzug bestraft, weil es die Konkurrenz besser macht. Auch bei der Selfiecam hat die Software im entscheidenden Moment versagt. So ist das 14 Pro Max im Kameravergleich auf einem hohen Niveau nicht mehr ganz so zuverlässig. Und hat vor allem auch keine Stärke, die sehr viele Punkte bringt. Das dürfte sich aber durchaus mit Software-Updates noch verbessern.

Platz 2 fürs Oppo Find X5 Pro mit 14 Punkten

Das Flaggschiff von Oppo für 1300 Franken (mit 256 GB Speicher) hat klare Stärke und klare Schwächen. Wer zoomen will, der ist hier am falschen Gerät. Dafür ist der Weitwinkel-Sensor der beste aller drei Konkurrenten. Das hilft auch bei Makro-Fotos.

Insgesamt überzeugt das Oppo mit viel Qualität und guten Resultaten in vielen Bereichen. Die Software holt viel aus der guten Hardware heraus. Schade, dass Oppo wie viele andere Hersteller auch bei der Selfiecam viel Potenzial liegen lässt.

Platz 1 für das Samsung Galaxy S22 Ultra mit 17 Punkten

1320 Franken zahlt man für das Ultra mit 256 GB Speicher. Es ist damit das teuerste Gerät im Test, auch wenn das iPhone mit gleich viel Speicher nochmals etwas mehr kostet.

Im Bereich Foto ist das Samsung aber das Geld klar wert. Mindestens zwei Punkte hat das Flaggschiff der Koreaner in jedem Bereich gesammelt. Es hat also keine wirklichen Schwächen. Ein toller Allrounder, der in einigen Bereichen die Konkurrenz noch überholt. Eindeutig beim Zoom und ebenfalls bei der Selfiecam.

Daher ist das Ultra sicher momentan die beste Wahl, wenn es um Smartphone mit möglichst breiten Fotografier-Qualitäten geht.