Das müssen Sie über die neuen Apple-Gadgets wissen
Apple-CEO Tim Cook hat am Dienstagabend überraschend viele neue Gadgets angekündigt: iPad Pro, iMac, Airtags, Apple TV 4K und mehr. Wie beantworten die wichtigsten Fragen dazu.
Mit den iPads hatte man im Voraus gerechnet. Über bunte iMacs hatten wir hier schon Ende Februar berichtet. Aber viele Experten sahen das es unwahrscheinlich an, dass die Computer in dieser Form kommen. Apple-Chef Tim Cook hat an der Keynote am Dienstagabend alle überrascht. Mit vielen neuen Gadgets und starken Features. Wir beantworten alle Fragen und sagen: Das müssen Sie über die neuen Apple-Gadgets wissen.
Alle Details zu den Neuheiten und den Liveticker zur Keynote kann man hier auf Blick.ch nachlesen.
Warum sind die iMacs so teuer?
Zuerst ist man begeistert: Der iMac hat ein 24-Zoll-Display, das nur gerade 11,5 Millimeter dick ist. Und sieht ein wenig aus wie ein iPad auf einem Standfuss. Es gibt gleich sieben Farben zur Auswahl, so viel wie sonst nie bei Apple – und auch nirgends sonst auf dem Computer-Markt.
Die Ernüchterung folgt beim Blick auf das Preisschild. Zumindest wenn man sich einen günstigen Familiencomputer erhofft hatte. Mindestens 1449 Franken werden fällig. Und dafür erhält man erst noch viele der neuen Features nicht.
Die Basis-Version hat nur zwei USB-C-Anschlüsse statt vier. Das Keyboard kommt ohne Fingerabdrucksensor und es gibt keinen Gigabit-Ethernet-Anschluss im Charger. Wer das alles möchte, zahlt mindestens 1679 Franken. Aber auch da: Nur 8 GB Arbeitsspeicher und nur 256 GB Speicher.
Mit 512 GB Speicher werden 1899 Franken fällig. Ganz schön viel für so ein buntes Teil. Das Problem ist halt, dass Apple mit den Preisen gar nicht weiter runter kann. Denn während es früher mit den Intel-Prozessoren immer eine günstige Einstiegsvariante mit schwächerer Leistung gab, ist nun immer der M1-Prozessor eingebaut, der unglaubliche Power liefert.
Wann kommt iOS 14.5 mit den neuen iPhone-Funktionen?
Mit iOS 14.5 bekommen alle iPhone-Nutzer neue Funktionen. Hier kann man nachlesen, was da alles zu erwarten ist. Von neuen Emojis bis zum Entsperren auch mit Maske.
Apple hat an der Keynote merkwürdigerweise mit keinem Wort ein Release-Datum erwähnt. Allerdings: Die ebenfalls neu vorgestellten Airtags funktionieren nur mit iOS 14.5. Und die Airtags werden am 30. April ausgeliefert. Spätestens dann muss das iPhone-Betriebssystem bereit sein.
Wir rechnen damit, dass das Update einige Tage vorher für alle herunterladbar ist, also zum Beispiel am 27. April.
Wie funktionieren diese komischen Airtags?
Apple hat ja das neue Gadget schon lange vorbereitet. Mit dem Einbau von U1-Chips etwa in iPhones ab der vorletzten Generation, also ab iPhone 11. Und mit dem Ausbau der «Wo ist?»-App, die jeder schon auf dem iPhone hat.
Bisher konnte man dort schon alle seine freigeschalteten Apple-Gadgets wie iPad, Mac oder iPhone lokalisieren. Neu kommen auch die Airtags dazu, die 35 Franken pro Stück kosten. Im Viererpack sind es 119 Franken.
Die wasserfesten Tags sehen aus wie Coins und haben eine normale Batterie drin, die rund ein Jahr hält und selber ausgewechselt werden kann. Die Airtags haben im Prinzip zwei Funktionen.
Alles dreht sich ums Wiederfinden von Gegenständen. Man kann mit Zubehör die Airtags also in einen Schlüsselanhänger verwandeln, an eine Tasche anhängen oder irgendwo anbinden oder einstecken.
Sucht man den Gegenstand dann in der Nähe, etwa den Hausschlüssel in der Wohnung, wird mit Ultrabreitband-Technologie der Gegenstand direkt aufgespürt und man genau hingeführt. Die Tags können auch selber einen Ton abspielen. Diese genaue Suche funktioniert aber nur mit iPhone 11 und 12.
Verliert man einen Gegenstand mit Airtag dran unterwegs, dann sendet er ein Bluetooth-Signal aus, das von Apple-Geräten gelesen werden kann. Und das sind ja hunderte Millionen iPads, iPhones oder Macs. Die leiten dann den Standort anonym und sicher weiter – wenn man den Airtag auf «verloren» gestellt hat.
Wichtig zu wissen: Apple will aber verhindern, dass man mit den Tags jemanden überwacht und trackt, der das gar nicht weiss. So geben sich bewegende Airtags ohne Kontakt zu heimischen Apple-Geräten irgendwann mal einen Ton von sich. Man kann also nicht einfach so einen Airtag jemanden in den Rucksack schmuggeln.
Gespannt darf man sein, wie praktikabel das ist und gut Apple einem wirklich vor solchen Dingen schützen kann.
Soll ich nun ein MacBook Pro kaufen – oder ein neues iPad Pro?
Diese Frage stellt sich nun tatsächlich. Denn mit dem Upgrade rückt das Tablet wieder näher an den Laptop. Der wichtigste Unterschied ist nach wie vor das Betriebssystem. MacOS hat nach wie vor im produktiven Bereich halt mehr Anwendungen. Und viele Spezial-Programme gibts nur dafür.
Beim iPad setzt man auf Apps und sehr beschränktes Multitasking. Das geht auf einem Mac schon noch deutlich besser. Das neue iPad Pro hat aber nun denselben Top-Prozessor eingebaut wie das MacBook Pro, nämlich den M1. Das ist schon ziemlich sensationell.
Und das iPad hat gar zwei grosse Vorteile: Den Touchscreen, der bei vielen Aufgaben sehr praktisch ist. Und neu auch die Möglichkeit, unterwegs über 5G Daten abzurufen. Das kann man beim MacBook nur mit Zubehör.
Hingegen unterstützt das iPad neu weitere Dinge, die vorher der Mac-Welt eigen waren. So kann man über den USB-C-Anschluss (Thunderbolt) am iPad Pro externe Bildschirme mit bis zu 6K Auflösung anhängen.
Und: Die 12,9-Zoll-Version des iPad Pro hat den besten Screen in einem portablen Apple-Gerät. Der Bildschirm wird von 10’000 Mini-LEDs angeleuchtet und ist damit unglaublich hell und kontrastreich. Und das bei adaptiven 120 Hertz Bildwiederholfrequenz.
Das hat dann aber durchaus seinen Preis. Das 11-Zoll-Modell kostet zwar humane 879 Franken. Die grössere Variante steht dann aber gleich mit 1199 Franken in der Preisliste. Mit 2 TB Speicher und 5G sind es gar unglaubliche 2639 Franken. Die Tastatur, die es neu auch in weiss gibt, ist da noch nicht dabei. Das Magic Keyboard kostet nochmals 320 bis 370 Franken.
Das sind die restlichen neuen Apple-Gadgets
Airtags und iMac sind total neue Gadgets, das iPad Pro eine deutlich aufgewertete Variante. Daneben gab es zwei weitere bemerkenswerte Updates.
Der Apple TV 4K ab 199 Franken bekommt neu den A12 Bionic Prozessor. Viel wichtiger noch: Die Fernbedienung ist ganz neu und wohl endlich richtig gut bedienbar.
Und passend zu den Frühlingsfarben gibts das iPhone 12 und das 12 Mini in einer neuen Farbvariante. Und zwar sind die Telefone nun auch in violett erhältlich, Apple nennt dies «purple».