Die verrückten Automaten von der Techmesse CES
Die weltgrösste Techmesse CES in Las Vegas ist auch immer eine grosse Bühne für verrückte Ideen. Wir haben die besten Automaten und Roboter herausgesucht: Sie machen Eiscreme, schenken Wein ein, fahren den TV aus dem Bett und mischen Lippenstift-Farben.
Die Consumer Electronic Show ist der richtige Ort, um neue Ideen zu zeigen. Auch wenn sie dieses Jahr nur virtuell und nicht in Las Vegas stattfindet. Aber: Alle grossen Techkonzerne und das gesamte Silicon Valley schauen ganz genau hin, welche Neuheiten und Innovationen vorgestellt werden. Wir haben uns ein paar verrückte Automaten von der Techmesse CES ausgesucht.
Falls Sie sich für die neuen Gadgets von Schweizer Start-ups interessieren: Hier stellen wir einige der jungen Unternehmen vor, die an der CES den grossen Auftritt wagen.
Glace und Frozen Cocktails aus der Kapsel
Dank Marken wie Nespresso ist Kaffee aus der Kapsel weltweit populär. Die Hersteller haben auch schnell gemerkt, dass man andere Getränke in solche Wegwerf-Behälter packen kann. Tee etwa oder eine heisse Schoggi.
Auf der Techmesse CES wird nun eine neue Art von Kapsel samt passender Maschine vorgestellt. Nämlich ein Glaceautomat namens ColdSnap. Der Vorteil gegenüber herkömmlichen Eiscreme-Maschinen: Man kann einfach eine Kapsel reinstecken, und schon in Minuten kommt das Glace mit dem Lieblingsgeschmack heraus.
Neben Glace sind weitere gefrorene Spezialitäten möglich: Frozen Yoghurt, kühle Smoothies, gefrorene Protein-Shakes, Eiskaffee und nicht zu vergessen Frozen Cocktails.
Im zweiten Halbjahr 2021 soll ColdSnap in den USA auf den Markt kommen. Der Preis, auch für die Kapseln, ist noch nicht bekannt. Übrigens: Die Kapseln sind eigentlich Aludosen, auch von der Form her, daher kann man die auch problemlos recyceln.
Samsung Roboter schenkt Wein ein
Der koreanische Hersteller Samsung arbeitet an einem intelligenten Greifarm. So einfach könnte man den Bot Handy eigentlich beschreiben. Das tönt einfach, ist aber sehr kompliziert. Gegenstände zu erfassen, dann genau zu greifen und hochzuheben ist nämlich alles andere als einfach. Unsere Hände und Finger sind Präzionswerkzeuge.
Der Bot Handy kann aber schon ziemlich viel mit seinen Kameras und Sensoren und dem langen, sehr beweglichen Greifarm. Er soll überall dort zum Einsatz kommen, wo man eine zusätzliche Hand gut gebrauchen kann.
So kann der Samsung-Roboter den Geschirrspüler ein- und auch wieder ausräumen, er hebt Wäsche auf und deponiert sie im dafür vorgesehenen Korb, und er kann ein Glas Wasser bringen. Auf der Techmesse CES gabs davon immerhin eine Videodemonstration.
Die Sensoren und die Mechanik sind so präzise, dass der Bot Handy gar Wein in ein Glas einschenken kann. Ohne dass ein Tropfen danebengeht.
Dieser transparente Fernseher fährt aus dem Bett heraus
Nicht zum ersten Mal zeigt LG Display einen Fernseher, der total durchsichtig ist. Nun hat der Hersteller das Konzept verfeinert und das TV-Gerät in einem Bett verstaut.
Man kann also den 55 Zoll grossen Fernseher auf Knopfdruck aus dem Fuss des Bettes herausfahren, was schon mal ziemlich cool aussieht. Die Aussicht wird aber nicht von einem dunklen Monstrum verdeckt, da der Fernseher ja transparent ist.
Man kann auch weiter hindurchsehen, wenn etwas auf dem Screen läuft. Sieht ziemlich faszinierend aus. Waren es bei älteren Konzepten nur 10 Prozent Transparenz während der Wiedergabe, sind es nun schon 40 Prozent.
Neu hat der transparente Screen auch in den Rahmen eingebaute Lautsprecher, so ist er vollständig einsatzbereit. Man kann übrigens das Display auch nur teilweise herausfahren und Informationen wie News, Uhrzeit oder den Wetterbericht anzeigen lassen.
Ob der Fernseher wirklich so auf den Markt kommt, steht noch in den Sternen. Aber gerade für Luxushotels etwa bietet sich ein solcher TV an. Schon alleine als Showeffekt. Sinnvoll kann er auch sein, wenn man das Bett im Schlafzimmer an der Wand gegenüber dem Fenster hat. So dass man den Fernseher nur so platzieren kann, dass er einen Teil des Fensters verdeckt. Der transparente LG-Fernseher verhindert das in jedem Fall.
Yves Saint Laurent baut digitalen Lippenstift mit Farbpatronen
«Yves Saint Laurent Beauté Rouge Sur Mesure Powered by Perso» heisst das neue Beauty-Gadget von L’Oréal. Ja, der Name ist leider kein Witz – zum Glück auch nicht das restliche Produkt.
Den Dispenser mit Akku und Bluetooth-Anschluss kann man nämlich bereits bestellen, für rund 300 Franken. Inklusive sind jeweils zwei Sets von Farben aus den Bereichen Rot, Nude, Orange oder Fuchsia.
Jedes Set besteht aus drei Farbtönen in Kapseln, die man in das Gadget hineinstecken kann. Auf einer App für Android oder iPhone kann man nun selber die Farbe des Lippenstifts verändern. Entweder von Hand oder automatisch aufgrund eines Fotos – etwa passend zu einem Outfit. Über die App können gelungene Kreationen auch geteilt werden, und es gibt Vorlagen von den Profis von Yves Saint Laurent.
Der Akku soll rund eine Woche laufen, ein neues Farbenset kostet rund 100 Franken. Sie sind wie Patronen bei einem Drucker und können ausschliesslich im Beauty-Gadget genutzt werden. Jeder der drei Farbtöne eines Sets kann separat bestellt werden, allerdings kann man sie nur zusammen im Set nutzen und nicht beliebig mischen.
Die verrückten Automaten von der Techmesse CES
Faszinierend, was die Hersteller an der CES für neue Konzepte zeigen. Zwei Trends lassen sich für die gesamte Messe herauslesen. Roboter faszinieren weiter, und sie entwickeln sich in kleinen Schritten weiter. Die meisten Entwickler sind aber von der Idee abgekommen, einzelne Roboter zu bauen, die alles können. Stattdessen werden Spezialisten entwickelt, die alles beherrschen.
Kartuschen, Kapseln, Patronen – auf Englisch unter dem Begriff Pods zusammengefasst: Das scheint im Consumer-Bereich ein neuer Trend zu sein. Weil man so zumindest das Gefühl hat, etwas selber frisch zu Hause herstellen zu können – und zwar ganz individuell nach eigenem Gusto. Das funktioniert mit Essen und Getränken, aber offensichtlich auch im Beautysektor.