Beim S20 FE macht Samsung endlich alles richtig

Überraschend bringt Samsung mit dem FE nochmals eine Version des S20 auf den Markt. Der Test zeigt: Samsung macht ziemlich alles richtig – vom fairen Preis bis zu den abgespeckten Features.

TextLorenz Keller

Pros

  • Viele Features zum fairen Preis
  • Top-Prozessor im 5G-Modell
  • Ausgewogene Kamera
  • Gute Akkulaufzeit
  • Wasserfestes Gehäuse
  • Grosses, knalliges Display

Cons

  • Rückseite aus Plastik
  • Im 4G-Modell schlechterer Prozessor
  • Qual der Modellwahl

FE bedeutet «Fan Edition». Samsung sagt also, dass sie beim neuen Modell speziell gut auf die Käufer gehört haben. Das war auch nötig. Denn die im Frühling vorgestellten S20-Varianten wurden teilweise heftig kritisiert. Vor allem das Topmodell S20 Ultra konnte die Erwartungen nicht erfüllen. 

Nun soll alles besser werden: Das S20 FE ist für den Massenmarkt konzipiert. Und man fragt sich, warum das nicht schon im Frühling möglich war. 

Zuerst einmal wird es kompliziert. Es gibt nun gleich vier Modelle mit dem Namen S20 – und die jeweils noch in Varianten, etwa mit 5G und ohne. Das S20 FE liegt von der Grösse her mit 6,5 Zoll zwischen dem kleinen S20 und dem grösseren S20 Plus. Das Ultra ist dann nochmals grösser – und deutlich teurer. 

649 Franken kostet das S20 FE in der günstigen Version, mit 5G sind es 749 Franken. Das sind rund 100 Franken weniger, als das normale S20 momentan im Handel kostet – es ist ja inzwischen ein halbes Jahr schon auf dem Markt. Was sind die Unterschiede zwischen den zwei Modellen?

Das Samsung S20 FE hat kaum Nachteile zu den teureren Modellen

Das S20 hat zwar den kleineren Screen, dafür ist dieser besser aufgelöst. Aber auch das S20 FE hat einen tollen Bildschirm: ein Amoled mit 2400 auf 1080 Pixel, hell, leuchtend und mit 120 Hertz Bildwiederholfrequenz. Beim S20 FE sind die Ränder etwas dicker, und der Screen ist flach und nicht über die Kanten gezogen. Da ist es Geschmackssache, was besser gefällt. 

128 GB Speicher, wasserfestes Gehäuse, drahtloses Laden, Fingerabdruck-Scanner unter dem Screen – alles auch beim günstigeren FE Standard. Beim Arbeitsspeicher gibts zwar nur 6 statt 8 GB wie beim normalen S20, dafür ist der Akku grösser mit 4500 statt 4000 mAh. 

Der grösste Nachteil des S20 FE: Die Rückseite ist nicht aus Glas, sondern aus Plastik. Wer sowieso eine Hülle benutzt, dem kann das egal sein. Ohne Case wirkt das neue Phone deutlich weniger hochwertig, zudem ist die Rückseite genauso anfällig auf Fingerabdrücke wie Glas. 

Es gibt aber auch zwei gewichtige Gründe für des FE: Einerseits die 32-Megapixel-Selfie-Kamera, die besser ist als die im S20 verbaute Linse. Umgekehrt macht es gar nichts, dass die Dreifach-Hauptkamera mit 12, 12 und 8 Megapixeln auflöst und nicht mit 64, 12 und 12. Fotos und Video gelingen gut, auch bei schwierigen Lichtverhältnissen. Samsung-typisch gibts knallige Farben und viele Details. Der Nachtmodus kann mit der Konkurrenz aber nicht ganz mithalten. 

Das FE hat den besten 5G-Prozessor, den es gibt

Der grösste Vorteil für einen FE-Käufer: Bei der 5G-Version setzt Samsung auch bei uns auf den Snapdragon 865 Prozessor. Und der ist gemäss allen Tests einen Zacken schneller und effizienter als der Exynos, der in Europa in den S20-Modellen eingebaut ist. 

Wirklich spürbar ist das bei der Akkulaufzeit: Die ist beim FE überzeugend mit deutlich über einem Tag. Für den Käufer bedeutet das: Der Aufpreis zur 5G-Version lohnt sich eigentlich auch, wenn man den schnelleren Mobilfunk gar nicht nutzen will. 

Das Testfazit für das Samsung Galaxy S20 FE

Wer sich erst einmal durchs riesige Angebot von Samsung gekämpft hat, merkt schnell: Das S20 FE ist ein ausgezeichneter Deal. Eigentlich ist es ein Oberklasse-Gerät, das ein wenig abgespeckt wurde – aber ohne dass dies im Alltag wirklich stört. Und der Preis ist nur obere Mittelklasse. Einzig wer sich im Frühling für teures Geld ein S20 gekauft hat, der wird sich ein wenig ärgern. Denn nun gibts dieselbe Leistung für deutlich weniger Geld.  

Zum Vergleich: Hier gibts den Test des Note 20 Ultra 5G, das zwar nochmals besser ist, aber halt auch deutlich teurer.