Der Akkusauger von Miele machts innovativ anders

Der Triflex HX2 Performance macht zum Glück einiges anders als die Konkurrenz. Er ist leise, lässt sich modular zusammenstecken und steht ohne Halterung. Und er ist dank Ersatzakku ausdauernd. Wir haben damit wochenlang gesaugt.

TextLorenz Keller

Pros

  • Modulares System passt sich an
  • Zwei Akkus inklusive
  • Leiseste Stufe saugt schon gut
  • Stabil gebaut
  • Viel Zubehör

Cons

  • Etwas schwergängiges Zusammenstecken
  • Teurer Listenpreis

Es gibt ja unzählige kabellose Akkustaubsauger. Da ist natürlich Marktführer Dyson, der diese Kategorie erst populär gemacht hat. Dazu auch Samsung oder Philips – und inzwischen auch die meisten anderen Hersteller von Haushaltsgeräten. Auch Miele aus Deutschland hat mit dem Triflex ein spannendes Angebot. Denn der Akkusauger von Miele machts innovativ anders.

Modular zusammenstecken hat viele Vorteile

Der grosse Unterschied beim neuen Triflex HX2 Performance im Vergleich zur Konkurrenz ist der modulare Aufbau. Natürlich kann man auch bei Dyson und Co. die Rohre, Düsen und Aufsätze zusammenstecken. Beim Miele lässt sich aber auch das Modul mit Motor, Akku und Staubbehälter an zwei Orten platzieren.

Bei den anderen Herstellern ist das meist oben direkt beim Griff. So hat man unten das lange Rohr mit der Düse, so dass man auch gut unter Möbelstücken saugen kann. Der grosse Nachteil: Man trägt die ganze Technik jeweils zum Teil in der Hand, was wegen Motor und Akku doch ein paar Kilogramm sind. Beim HX2 Performance sind es genau gesagt stattliche 3,6 Kilogramm.

Nun kann man beim HX2 Performance aber auch alles umstecken. Zuunterst die Düse, dann kommen Akku, Motor und Staubbehälter, dann das Rohr und ganz oben ein Griff.

Das hat einige massive Vorteile: Man saugt viel bequemer und leichter. Das Gewicht liegt auf den Rollen und nicht in der Hand. Zudem steht so der Miele ganz selbständig ohne Halterung. Man darf nicht unterschätzen, wie praktisch das ist.

Bei Dyson, Samsung, Philips und Co. braucht es immer eine Wandhalterung oder eine Absaugstation, der Miele steht überall. Man kann ihn beim Putzen auch schnell hinstellen, die Konkurrenz legt man auf den Boden oder lehnt sie an die Wand oder ein Möbel – wegen des Gewichts oben ist das aber immer etwas wackelig.

Viel umbauen – und gleich zwei Akkus

Was man aber schon wissen muss: Sobald man unter einem Sofa oder Bett saugen will, muss man umbauen. Und das geht nicht ganz so geschmeidig wie bei Samsung, Philips oder Dyson. Das Stecksystem wirkt zwar sehr robust und stabil, ist aber eben auch nicht besonders leichtgängig.

Das merkt man auch, wenn man den Akku wechseln muss. In der getesteten Variante Performance ist nämlich gleich noch eine zweite Batterie dabei. So wird eine Schwäche der Akkusauger umgangen, die im Alltag jeweils nach rund 40 Minuten schlappmachen und an den Strom müssen.

Mit einer zweiten Batterie hat man gleich doppelte Laufzeit. Die Varta-Akkus können praktischerweise auch separat geladen werden, ohne dass sie am Sauger befestigt sind. Wichtig zu wissen: Nutzt man einen Akku drei Tage nicht und liegt er ohne Sauger einfach so in einer Schublade, so wechselt er in einen Schlafmodus, um keine Power zu verlieren.

Steckt man die Batterie dann wieder an den Miele, muss man sie nochmals für zwei Sekunden ans Kabel hängen, um sie wieder aufzuwecken. Sonst hat man auf einmal das Gefühl, der Akku sei kaputt. Dabei wird er nur geschont.

Den Staubbehälter muss man zum Leeren vom Motor lösen. Auch das braucht etwas mehr Kraft und Aufwand als bei anderen Modellen. Aber man kann damit sicher gut leben.

Leise, weil die schwächste Stufe ausreicht

Was im Alltags-Test gut gefallen hat: Man kann in den meisten Fällen mit der tiefsten Stufe saugen. Das bedeutet im Endeffekt, dass der Miele oft leiser ist als die Konkurrenz. Er ist übrigens bisher der einzige Sauger, vor dem die Katzen nicht flüchten, wenn man normal putzt. Ist eine Stelle mal dreckiger, schaltet der HX2 Performance automatisch eine Stufe höher – dann sind aber auch die Katzen weg.

Die Saugkraft mag insgesamt nicht so stark sein wie bei Dyson, normalerweise braucht man das aber auch nicht. Wichtiger ist die gute XXL-Bürste. Dazu gibts eine Polsterdüse, eine kompakte Elektrobürste und diverse Kleinbürsten. Die Ausstattung ist also umfassend.

Was bei unserem Testgerät gefehlt hat, ist eine LED-Beleuchtung an der Düse, damit man den Staub gut sieht. Miele bietet das schon an, allerdings nur in der Variante Cat&Dog. Hier ist dann aber kein zweiter Akku dabei.

Kein Schnäppchen, aber fairer Preis

Der Miele Triflex HX2 Performance ist nicht gerade günstig. Listenpreis ist mindestens 749 Franken. Mit LED-Licht sind es 849 Franken, und die getestete Version mit zweitem Akku kostet 979 Franken. Das sind durchaus Preise wie bei Dyson – und der englische Hersteller hat ja durchaus den Ruf, teuer zu sein.

Die gute Nachricht für die Konsumenten aber ist, dass die Preise schon deutlich gefallen sind. Die Version Cat&Dog ist für unter 600 Franken zu haben, die Performance-Edition mit zweitem Akku für unter 700 Franken. Und das ist dann ein sehr faires Angebot.

Der Akkusauger von Miele machts innovativ anders

Der Miele Triflex HX2 Performance ist ein flexibler und umfassend ausgerüsteter Akkustaubsauger. Er bewährt sich im Alltagstest und wird zum täglichen Begleiter auf der Saubermach-Tour.

Von der Konkurrenz hebt er sich durch den modularen Aufbau ab. Der bringt viele Vorteile fürs bequeme Saugen, aber man muss auch ab und zu umbauen, was nicht ganz so lässig ist.

Auch die effiziente und leiseste, tiefste Saugstufe ist ein gutes Argument für den auch sonst total unkomplizierten Miele. Und dass man ihn einfach schnell überall hinstellen kann, ist etwas, was man erst zu schätzen weiss, wenn man es mal ausprobiert hat.