Die neue Xbox ist langweilig – das wird sich aber ändern

Die neue Xbox Series X hat ein Problem, wie der Test zeigt. Sie kann zwar alles besser als der Vorgänger, hat aber bislang kaum eine Chance, das zu zeigen.

TextLorenz Keller

Pros

  • Enorm viel Power und Leistung für wenig Geld
  • Man hört weder Lüfter noch Festplatte
  • Fast keine Wartezeiten mehr beim Gamen
  • Fast alle alten Spiele kann man ebenfalls zocken
  • Game-Pass ideales Modell für viele Normalo-Gamer
  • Bewährtes Konzept mit bewährtem Controller

Cons

  • Etwas langweilig, da keine fundamentalen Neuerungen
  • Die Konsole wird erst mit der Zeit ausgereizt
  • Knaller-Games zum Start fehlen
  • Teurer Extra-Speicher

Ganz neu ist bei der neuen Xbox Series X auf den ersten Blick nur das Design. Die Spiel-Konsole ist ein recht massiver, schwarzer Turm. Nicht gerade eine Designikone, aber unauffällig genug, dass er neben dem Fernseher nicht stört. Doch was bietet das Gadget sonst für Gamer? Dazu muss man etwas tiefer gehen, denn die neue Xbox ist etwas langweilig – das wird sich aber zum Glück mit der Zeit ändern.

Microsoft geht einen anderen Weg als Konkurrentin Sony, die ebenfalls im November die neue Generation der Playstation veröffentlicht. Die Japaner wählen nicht nur ein auffälliges Design für die PS5, die bringen auch exklusive Games und einen neuen, speziellen Controller. Alles zum Vergleich der Konsolen können Sie hier nachlesen.

Schnelles Internet für die Xbox finden

Achtung: Wer die neuen Konsolen nutzen will, braucht schnelles Internet. Schliesslich muss man auch mal 70 GB grosse Games runterladen und will da nicht einen Tag warten. Bei unserem Partner alao finden Sie mit wenigen Klicks das passende Internet-Abo – und können in Kombination mit einem Handy-Vertrag vielleicht noch zusätzlich sparen.

Zum Internet-Abovergleich

Bei der Xbox Series X sind die Neuerungen weniger offensichtlich – das Grundprinzip ist genau gleich wie bisher, nur an den Details hat Microsoft gefeilt. So kann man die Xbox etwa per Smartphone-App in wenigen Schritten aufsetzen und gewisse Dinge auch darüber steuern.

Die auffälligste Neuerung ist, dass die Xbox gar nicht mehr auffällt. Dank SSD-Speicher, neuem Hightech-Prozessor und der idealen Formgebung hört man nichts mehr. Kein Lüfter, keine Harddisc. Die Series X war im Test lautlos, auch wenn sie Games mit komplexer Grafik abgespielt hat.

Dabei hilft sicher auch, dass die Konsole wie ein Kühlturm gebaut ist. Die Wärme kann oben schön ausströmen, unten wird Luft angesaugt. Darum würde ich sie auch aufstellen und nicht legen, auch wenn das theoretisch auch möglich ist.

Weitergamen ohne störende Ladepausen

Der Controller wurde nur sanft überarbeitet. Wer die Xbox kennt, wird damit sofort klarkommen. Positiv auch, dass man seine alten Controller weiter nutzen kann. Die Kompatibilität gilt auch für fast alle Games – und zwar über mehrere Generationen retour. Einige der aktuellen Spiele bekommen ein spezielles Upgrade und sehen auf der neuen Konsole noch besser aus.

Denn das muss man sagen: Mit allem, was für Microsoft erhältlich ist, ist die Xbox Series X eigentlich total unterfordert. Das Powerpaket schafft 4K mit 120 Frames pro Sekunde und sogar eine 8K-Auflösung. Dafür brauchts aber natürlich topmoderne Bildschirme oder Displays.

Games, welche die Rechenpower wirklich ausschöpfen können, gibts noch nicht. Auf spektakuläre Launchtitel verzichtet Microsoft, was nicht bei allen Fans gut ankommt. Die Xbox Series X ist also in erster Linie eine Investition in die Zukunft; wer den Vorgänger hat, wird im Spielerlebnis nur wenig Unterschiede feststellen.

Doch in den nächsten Jahren dürften Spiele auf den Markt kommen, die eben noch realistischer, detaillierter und ausgefeilter sind als mit den alten Konsolen. Momentan ist die Xbox etwas langweilig, aber das wird sich bald ändern.

Richtig neu ist das sogenannte «Quick Resume». Man kann also mitten im Game zu einem anderen wechseln oder zu einer anderen App und jederzeit unterbrechungsfrei wieder zurückkehren. Beeindruckend, wie man zwischen Games hin- und herspringen kann wie zwischen TV-Sendern – ohne irgendwelche Ladezeiten.

Es gibt sogar eine Flatrate fürs Gamen

Neulinge oder Wiedereinsteiger werden sich aber an andere Dinge gewöhnen müssen. Etwa, dass man Games online kauft und dann mal schnell (oder eben nicht so schnell) 70 bis 100 GB Daten herunterlädt. Aber auch hier: Das Spiel lässt sich meist schon starten, wenn erst 10 oder 20 Prozent übertragen sind.

Das zeigt auch, wie wichtig der Speicher inzwischen ist. 1TB sind eingebaut, etwas über 800 GB lassen sich nutzen. Die sind schnell gefüllt. Und Extra-Speicher kostet einiges. Die Karten mit 1 TB sollen nochmals rund 200 Franken kosten.

Übrigens: Nicht nur die Rückwärtskompatibilität ist sehr kundenfreundlich, sondern auch der «Game Pass». Damit hat man als Flatrate Zugriff auf über 100 Spiele, darunter viele Hochkaräter wie «Doom», «Destiny» oder «Dirt». Mit rund 12 Franken im Monat nicht gerade gratis, aber etwa für den Corona-Winter eine tolle Option. Auch, weil es eine grosse Auswahl vom Shooter bis zum Familiengame gibt.

Die neue Xbox ist langweilig – das wird sich aber ändern

Was bleibt nach dem Test? Die Xbox Series X ist auf den ersten Blick nicht spektakulär. Viele Details wie die schnellen Ladezeiten deuten darauf hin, wie viel Power in der Konsole steckt und dass man lange Jahre daran Freude haben wird. Und das zu einem Preis von 499 Franken, der äusserst fair ist. Günstiger wie die meisten Computer, aber leistungsfähiger!

Microsoft bleibt insgesamt beim bewährten Konzept. Das wird viele Fans freuen, aber auch Casual-Gamer, die problemlos sofort mit der Xbox klarkommen.