Darum ist das Falt-Samsung nun endlich richtig gut
Vor einem Jahr hat Samsung mit dem Fold das erste Klapp-Handy mit biegbarem Bildschirm auf den Markt gebracht. Nun kommt die zweite Generation, die in wesentlichen Bereichen deutlich besser geworden ist – und sogar günstiger.
Das erste Smartphone mit faltbarem Display von Samsung hatte ein paar Probleme. Diese überschatteten etwas die Pionierleistung der Koreaner, die zusammen mit Huawei wirklich den Mut hatten, eine ganz neue Produktekategorie auf den Markt zu bringen.
Das Galaxy Fold – egal, ob erste oder zweite Generation – hat zwei Zielgruppen: jene, die mit dem neusten Trend beeindrucken wollen, und jene, die viele Multimedia-Inhalte auf dem Smartphone geniessen wollen und das Falt-Telefon darum auch wirklich nutzen können.
Denn seien wir ehrlich: Man kriegt auch für 1000 Franken schon ein 5G-Handy mit Top-Features, auch von Samsung selber. Da muss man nicht 1999 Franken für das neue Galaxy Z Fold 2 5G ausgeben. Obwohl man sagen muss, dass das Fold trotz mehr Leistung sogar billiger geworden ist. Die erste Generation kostete noch 2200 Franken. Entscheidender aber ist, dass das Klapp-Phone auch wirklich deutlich alltagstauglicher geworden ist.
Der Screen des Samsung Galaxy Fold 2 ist endlich besser
Das grösste Problem der ersten Generation war der kleine und vor allem sehr schmale Aussenscreen. Man konnte darauf kaum eine Whatsapp-Nachricht tippen. Im Alltag taugte der Screen daher eigentlich nur dazu, um Benachrichtigungen anzuzeigen und vielleicht noch um Messages zu lesen. Sobald man selber aktiv werden musste, hat man das Fold aufgeklappt. Nun ist die gesamte Front mit Bildschirm bedeckt. Das 6,2-Zoll-Display ist immer noch recht lang gestreckt, erfüllt aber seinen Zweck – wie das erste Hands-on zeigt.
Man kann problemlos eine Nachricht schreiben, ein Selfie schiessen, die News lesen oder eine Webseite aufrufen. Und das einhändig.
Der Aussenscreen sieht so auch einfach besser aus als mit den dicken Rändern. Auch innen wirkt das Fold 2 moderner und schicker. Die Ränder rund um den Faltbildschirm mit 7,6 Zoll sind kleiner geworden. Und vor allem gibts keine riesige Aussparung mehr für die Selfiecam, sondern nur noch ein kleines Loch. Das Display fühlt sich weiterhin etwas nach Plastik an, und auch den Falz in der Mitte spürt und sieht man weiterhin, dafür gibts neu eine variable Bildwiederholfrequenz von bis zu 120 Hertz. Das sieht man dem Fold auch an: Das Gerät hat eine tolle Bildschirmqualität, die Inhalte werden flüssig dargestellt, Farben, Schärfe und Helligkeit sind auf Top-Niveau.
Volle Ausstattung, clevere Kamera-Lösung
Auch sonst ist im Fold alles eingebaut, was man für den Top-Preis auch erwarten kann. Von 5G und WiFi-6 über den neusten Qualcomm Snapdragon 865+ Prozessor mit 12 GB Arbeitsspeicher bis hin zu drahtlosem Laden. Einzig beim Speicher hat Samsung abgebaut: Statt 512 GB wie beim Vorgänger gibts nun nur noch 256 GB.
Übrigens: Anders als bei den anderen Top-Modellen in der Schweiz gibts beim Fold den Snapdragon als Prozessor und nicht die Samsung-Eigenentwicklung, die bei der Effizienz schlechter abschneidet. Darum sollte auch der 4500 mAh grosse Akku für den Alltag reichen. Der ausführliche Test wird zeigen, ob das stimmt.
Schon beim ersten Ausprobieren hat das ebenfalls ganz neue Scharnier überzeugt. Es wirkt nicht nur robuster, sondern auch alltagstauglicher. Man kann es nämlich so weit öffnen, wie man will. Das Fold lässt sich so etwa wie ein Laptop aufstellen – oder hat einen eigenen Standfuss für Videocalls oder Selfies.
Apropos Selfies: Samsung hat beim Kamerasystem aufgeräumt und durchaus kluge Entscheidungen getroffen. Es gibt nun auf den zwei Displays nur noch zwei Standard-Sensoren mit jeweils 10 Megapixeln. Die sind in Ordnung für Videocalls oder schnelle Bilder, vollbringen aber keine fotografischen Wunder. Aber: Man kann mit einem Knopfdruck auch die Hauptkamera für Selfies nutzen. Dazu klappt man das Gerät ganz auf und hat nun die drei Sensoren und den 6,2-Zoll-Aussenscreen nebeneinander. Der dient nun als Sucher. Und man hat die volle Kameraqualität mit allen Features wie Zoom oder Weitwinkel für perfekte Aufnahmen. So gute Selfies macht man sonst nur mit Hilfe einer zweiten Person.
Samsung setzt auf drei Linsen mit jeweils 12 Megapixeln. Ein bewährtes System, das man aus dem Note 20 oder dem S20 kennt. Das ist sehr gut und unkompliziert und schiesst auch schöne Weitwinkel- und Zoomaufnahmen, die gegenüber normalen Fotos nicht abfallen.
Der erste Eindruck des Galaxy Fold 2 ist also durchaus überzeugend. Im ausführlichen Test müssen aber dann doch noch einige Fragen beantwortet werden. Wie lange etwa der Akku wirklich hält. Ob das Fold mit dem heiklen Falt-Display und ohne Wasserschutz ist. Wie gut die Apps den neuen Display-Möglichkeiten angepasst sind. Und was die zusätzlichen Kamerafunktionen wie Auto-Framing bringen.
Wer ein gutes Top-Phone von Samsung sucht – ganz ohne fancy Klapp-Screen. Der sollte sich hier den Artikel zum Galaxy Note 20 Ultra 5G anschauen.