Das stabilste Handy, das Nokia je gebaut hat
Drei neue Handys bringt Nokia auf den Markt. Das XR20 ist stabil und hat drei Jahre Garantie. Das G20 ist ein günstiges Einsteigergerät. Und das Retro-6310 hat ein Schweiz-Problem.
Neu hat ja Nokia drei Geräte-Linien. Die X-Serie ist die teuerste und bietet am meisten Features. Die G-Serie bietet typische Einsteiger-Geräte von 100 bis 200 Franken. Und in der C-Serie findet man Billig-Smartphones für weniger als 100 Franken. Nun gibts zwei Neuheiten aus der X-Serie und der G-Serie. Spannend vor allem das stabilste Handy, das Nokia je gebaut hat.
So stabil war noch kein Nokia bisher
Erstmals baut der finnische Hersteller ein Outdoor-Handy – nicht total extrem, aber halt deutlich stabiler als die normalen Alltags-Telefone. Das XR20 ergänzt das X10 und X20. Und ist momentan preislich das Flaggschiff von Nokia.
Optisch erinnert es an ein normales Smartphone, hat zwar etwas dickere Ränder, aber sonst ist es nicht so wuchtig und auffällig wie die konventionellen Outdoor-Handys. Das XR20 sieht also nicht aus wie ein Backstein, sondern ist eher im Lifestyle-Bereich angesiedelt.
Trotzdem wurden zwei wichtige Bereiche verstärkt, nämlich der Screen und die Wasserfestigkeit. Laut Untersuchungen sind das auch die Bereiche, in denen die meisten Defekte bei Smartphones auftreten.
Das XR20 überlebt einen Sturz aus der Hand, auch auf harte Untergründe. Maximal 1,5 Meter liegen laut Nokia ohne Schaden drin. Screen und Gehäuse sind dementsprechend verstärkt.
Zudem ist das Handy gemäss iP68-Standard gegen Wasser und Staub geschützt. Und auch ein noch härterer Military-Standard wird unterstützt. Man kann es also auch gut ins Wasser mitnehmen und muss auch vor Wasserdampf oder Flüssigkeiten wie Kaffee keine Angst haben. Der Screen ist übrigens auch mit Handschuhen bedienbar, man kann die Sensitivität des Touchscreens einstellen.
Zur Langlebigkeit gehört auch, dass die Rückseite eine Textur aufweist und so nicht so rutschig ist. Zudem liefert Nokia bis 2025 Updates, drei Jahre Updates von Android. Zudem vier Jahre monatliche Sicherheitsupdates. Und die Garantie beträgt statt zwei gleich drei Jahre.
Grosser Akku und 5G, Mittelklasse-Ausstattung
Das XR20 kommt mit einem 4630 mAh grossen Akku, der mehr als einen Tag halten sollte. Geladen werden kann er mit 18 Watt über USB-C oder auch drahtlos mit 15 Watt. Der Screen misst 6,67 Zoll und hat eine Full-HD+-Auflösung.
Als Prozessor kommt der Snapdragon 480 mit 6 GB zum Einsatz. Dazu 128 GB Speicher, die erweiterbar sind. Nur Mittelmass, aber immerhin mit 5G-Support.
Bei der Kamera darf man nicht ganz so viel erwarten wie beim X20: Es gibt einen Hauptsensor mit 48 Megapixeln und einen Weitwinkel mit 13 Megapixeln. Die Selfiecam löst mit 8 Megapixeln aus. Auch hier darf man keine Höchstleistungen erwarten.
Als Extra gibts einen programmierbaren Knopf oben am Gerät, den man selber mit einer Funktion belegen kann. Dazu kommen spezielle Lautsprecher, die lauter sind, als man sich das sonst gewohnt ist.
Der Preis des XR20 kostet 579 Franken und ist in den nächsten Wochen bei uns erhältlich. Nicht gerade ein Schnäppchen, aber das Gerät soll ja auch drei bis vier Jahre mindestens halten und nutzbar sein. Übrigens: Wanderer und Biker dürfen sich über eine Weltlizenz der Outdoor-App Komoot freuen. Die gibts zum Start zusammen mit dem XR20.
Einsteiger-Telefon zum Schnäppchenpreis
Das G20 hat Nokia zwar schon im Frühling angekündigt, in die Schweiz kommt das Einsteigergerät für rund 170 Franken aber erst jetzt. Es ist so ein typisches Basis-Smartphone, das in ein paar Bereichen überraschend viel Leistung fürs Geld bringt.
So erhält man etwa als Standard gleich 128 GB Speicher, das sollte in dieser Kategorie locker reicher. Sonst wäre der Speicher auch noch erweiterbar. Und der Akku misst 5050 mAh. Das soll laut Nokia für drei Tage reichen. Tatsächlich dürfte das je nach Nutzungsintensität nicht unrealistisch sein.
Das Display ist 6,5 Zoll gross, die Auflösung beträgt 720 auf 1600 Pixel. Das ist in dieser Klasse so üblich. Auch vom MediaTek Helio G35 Prozessor mit 4 GB Arbeitsspeicher darf man keine Wunder erwarten. Aber für den Alltag sollte das alles ausreichen, wenn man keine grossen Ansprüche stellt.
Positiv bei einem Preis deutlich unter 200 Franken ist auch der Fingerabdruck-Scanner an der Seite und der Dual-SIM-Slot. Zudem verspricht Nokia zwei Jahre Android-Upgrade, also nach Android 11 noch die Versionen 12 und 13.
Bei der Kamera gibts wie leider so oft in dieser Klasse mehr Schein als Sein. Die Quadkamera besteht aus einem 48-Megapixel-Hauptsensor, dazu ein Weitwinkel mit nur 5 Megapixeln und zwei 2-Megapixel-Sensoren für Tiefenmessung und Makro. Die Selfiecam löst mit 8 Megapixeln aus. Obwohl sogar Features wie Nachtmodus eingebaut sind, darf man nicht allzu viel von der Kamera erwarten. Was aber bei 170 Franken auch nicht nötig ist.
Das Retro-Phone kommt nicht so richtig in die Schweiz
Schade gibts eine weitere Neuheit, das Nokia 6310, nicht offiziell in der Schweiz. Wird aber wohl trotzdem als Import erhältlich zu sein. Das Retro-Feature-Phone kostet witzigerweise 63.10 Franken – ist also sehr günstig.
Allerdings unterstützt es nur 2G. Und das kann man ja bei der Swisscom, beim grössten Mobilfunk-Provider, ja nicht mehr nutzen. Bei Salt und Sunrise läuft es aber noch. Man sollte sich aber auf jeden Fall erkundigen, bevor man das 6310 kauft.
Gründe dafür gibt es durchaus: Es hat nämlich mit 2,8 Zoll einen grossen Display. Und auch bei den Tasten hat man viel Platz zum Tippen und Drücken. So bequem sind nicht alle konventionellen Handys.
Das stabilste Handy, das Nokia je gebaut hat
Von den Neuheiten ist das XR20 sicher das spannendste Gerät für die Schweiz. Nicht nur, weil hier sowieso eher hochpreisige Smartphones gekauft werden.
Das Outdoor-Handy passt aber auch sonst sehr gut in den Lifestyle von vielen Menschen, die gerne in der Natur sind, etwa biken, wandern oder sonst aktiv unterwegs sind. Aber eben trotzdem ein «normales» Handy nutzen wollen, dem man seine Stabilität nicht direkt ansieht.
Zudem tut Nokia wirklich einiges dafür, dass Smartphones weniger zu einem Wegwerfprodukt werden. Mit garantierten Updates über einen längeren Zeitraum oder mit der dreijährigen Garantie.