Die beste Allround-Cam dank Magnet-Halterung
Die DJI Action 2 zu Preisen ab 450 Franken überzeugt im Test als Mix aus Actioncam und Vlog-Spezialist. Die kleine Kamera hat aber auch Schwächen, die man vor dem Kauf kennen sollte.
Pros
- Kompaktes Design
- Sehr gute Videoqualität
- Tolles Magnet-Koppelsystem
- Ausgezeichnete Stabilisierung
- Einfache Bedienung
Cons
- Nicht alles wasserfest
- Mässige Akkulaufzeit
An der neuen DJI Action 2 scheiden sich die Geister. Richtige Actioncam-Fans rümpfen die Nase, dafür hat die ultrakleine Kamera ganz andere Qualitäten. Wir haben sie ausprobiert und sagen: Die Neuheit ist die beste Allround-Cam dank Magnet-Halterung.
Ein geniales System dank Magnet-Halterung
Das System von Pionier und Rivale GoPro ist eigentlich kultig. Man kann die Actioncams auf unzählige Arten irgendwo befestigen. Dazu gibts Gurte für Kopf, Bauch oder Arme, Helmhalterung, Saugnäpfe, Klemmen und Stative. Alles wird mit den klassischen Schrauben zusammengebaut.
Dieser Verschluss, der auch Drittherstellern offensteht, mag praktisch sein. Doch man ist halt immer am Schrauben. Schnell und effektiv ist das nicht. Ganz anders das neue System von DJI. Hier werden Magnete gekoppelt mit kleinen Schnapp-Scharnieren.
So kann man sogenannte Mods aneinanderkoppeln, aber auch Zubehör wie ein Stativgewinde oder auch das obligate Verbindungsstück zum GoPro-Zubehör. Ja, das kann man weiter nutzen, auch wenn man sich die neue DJI kauft.
Zwei grosse Vorteile hat das Magnet-System: Man kann viel schneller zwischen verschiedenen Halterungen wechseln. Wirklich innert Sekunden ist alles einsatzbereit – und das kann je nach Situation natürlich wichtig sein.
Sehr clever ist die mitgelieferte Halterung, die den Brustgurt ersetzen kann. Man hängt sie wie eine Kette um den Hals, statt eines Anhängers gibts eine Metallplatte. Diese trägt man unter dem Shirt oder dem Pulli – die Action 2 ploppt man magnetisch drauf.
Dank des Magneten kann man die Cam auch einfach überall befestigen, wo Metall ist. Auf einem Autodach oder der Motorhaube hält die DJI dabei ausgezeichnet. Klar, mit 100 Sachen muss man damit nicht über die Autobahn brettern, aber für ein paar schnelle Aufnahmen auf einem Parkplatz reicht das vollkommen.
Kompakt, klein – mit allen Vor- und Nachteilen
Die Grösse ist zugleich ein grosser Vorteil und ein kleines Problem. Das Action-2-System besteht ja aus verschiedenen Elementen. In der Grundeinstellung kann man mit dem Kamera-Würfel filmen. Der misst vier Zentimeter auf vier Zentimeter und ist 2,2 Zentimeter dick. Zudem ist er nur 56 Gramm schwer inklusive Akku.
Es ist der Wahnsinn, wie klein, leicht und kompakt dieser Kamera-Würfel ist. Und er kann alles, was man sich wünscht. Die Bildqualität ist ausgezeichnet, man kann Videos bis 4K und 120 Frames aufnehmen. Diese lassen sich dann bis zur Zeitlupe verlangsamen. Dabei ist die Stabilisierung ausgezeichnet.
Es gibt zwei Weitwinkel-Modi, die trotzdem nicht allzu sehr verzerrt wirken. Die Farben der Videos und Bilder sind sehr schön, auch Kontrast und Helligkeit stimmen. Einzig bei Gegenlicht und Dunkelheit kommt die Action 2 an seine Grenzen – aber das geht allen Actioncams so. Beispielaufnahmen sieht man oben im Video.
Der grosse Nachteil der kleinen Bauweise: Während man mit dem kleinen 1,76-Zoll gut zurechtkommt, muss man beim Akku Abstriche machen. Wer nur mit dem kleinen Würfel filmt, hat nach 30 Minuten keine Power mehr.
Diese Schwächen muss man kennen
Da der Hauptwürfel auch keine eigenen Anschlüsse hat, muss man danach einen der Mods andocken. Hier gibts zwei verschiedene Varianten: Eine ist ein Würfel mit zusätzlichem Akku und Anschlüssen. Der andere hat auch noch gleich einen zweiten Bildschirm.
Die grosse Schwäche: Beide Zusatz-Elemente sind nicht wasserdicht. Hardcore-Actionsportler müssen auch bedenken, dass man bei der DJI Action 2 die Objektiv-Gläser nicht einfach so austauschen kann wie teilweise bei der Konkurrenz.
Im Klartext: Sobald es nass wird oder unter Wasser, kann man ohne Zusatzgehäuse nur 30 Minuten filmen. Die 20 GB interner Speicher sollten dafür ausreichen. Danach muss man wieder gut geschützt Strom tanken und die Daten auf die Speicherkarte überspielen, die im zweiten Würfel Platz findet. Immerhin geht das ganz einfach mit einem Knopfdruck.
Die beste Allround-Cam dank Magnet-Halterung
Ganz klar: Die DJI Action 2 ist keine perfekte Kamera. Und einige Kritiker sehen auch grosse Nachteile im Vergleich mit klassischen Cams wie der GoPro (hier die ältere 8er im Test). Aber: Die Action 2 ist eben nicht so sehr als reine Action-Cam zu sehen, sondern als universell einsetzbare Kamera.
Dank der kompakten Bauweise und des Magnet-Systems hat man die Action 2 schnell zur Hand, und sie ist sofort einsatzbereit. Es ist einfach unkomplizierter und einfacher als etwa bei der GoPro. Gerade im Hobby- und Freizeitbereich kann das ein wichtiges Kaufargument sein. Und ja, man kann auch einfach sein Ferienvideo damit drehen.
Die Mikrofonqualität ist nämlich, wie man im Video hören kann, gar nicht so schlecht. Und es gibt sogar ein externes Mikrofon, das man mit der Action 2 koppeln kann. Da muss man aber das spezielle Set von DJI kaufen – mit einem Receiver, den man an der Seite in den USB-C-Anschluss stöpselt.
Ganz günstig ist die Action 2 nicht. Die Version mit dem Zusatzakku kostet rund 450 Franken – ähnlich viel wie bei der Konkurrenz. Immerhin gibts gleich einiges an Zubehör: den speziellen Brustgurt und die Verbindung zum Zubehör mit Schraubverschluss.
Will man die Combo mit dem zweiten Bildschirm, werden rund 580 Franken fällig. Diese Version würden wir trotz des höheren Preises empfehlen, sobald man sich selber filmen will. Hier gibts noch mehr Zubehör, zusätzlich zum oben Erwähnten noch den Stativanschluss mit Kugelkopf und eine magnetische Platte.
Zusätzlich erhältlich sind ein magnetisches Kopfband, eine Stativ-Fernbedienung, eine Makrolinse und das Unterwasser-Gehäuse. Wer den zusätzlichen Akku kaufen will, zahlt 60 Franken. Das ist doppelt so viel wie bei der Konkurrenz.
Trotzdem: Wer sich der Schwächen bewusst ist, der wird Freude haben an der DJI Action 2. So einfach und unkompliziert hat man noch nie in so guter Qualität Videos gedreht.