Putzt die schönste Zahnbürste auch am besten?
Die Oral-B iO 9N kostet 270 Franken, ist unglaublich chic und intelligent mit App-Anbindung. Aber was bringt das wirklich im Alltag? Wir haben mit der neuen elektrischen Zahnbürste zwei Wochen lang Probe geputzt.
Pros
- Tolle Basisstation für drahtloses Laden
- Intuitive Bedienung auch ohne App
- Unglaubliche viele Features und umfassende Ausstattung
- Läuft schön leise
Cons
- Teuer, wenn man nicht alles nutzt
- Genaue Analyse nur mit App
Es ist beeindruckend, wie viele Features die neue Oral-B iO 9N hat. Die Packung reicht kaum aus, um alles draufzudrucken. Die Zähne werden in 3D getrackt, die Putztechnik mit künstlicher Intelligenz erkannt. Doch was bringen all die Features im Alltag wirklich? Putzt die schönste Zahnbürste auch am besten? Wir haben sie zwei Wochen lang drei Mal täglich getestet.
Die Basis ist wichtiger als die Spezialfeatures
Anfangs ist man von all den Möglichkeiten der Oral-B iO 9N fast etwas erschlagen. Man kann das LED-Licht der Zahnbürste ändern, auf dem Farbdisplay der iO 9N Dinge einstellen, aber auch über die App unglaublich viele Informationen erhalten.
Immerhin macht Hersteller Braun einem die Einrichtung leicht. Via Bluetooth wird die Zahnbürste mit der App verbunden. Das funktioniert sowohl bei Android-Handys wie bei iPhones einfach und problemlos.
Im Alltag merkt man dann schnell, dass die smarten Features gar nicht so wichtig sind – denn kaum jemand wird drei Mal am Tag mit Smartphone und App Zähne putzen. Die Oral-B iO 9N muss also auch als ganz normale Zahnbürste funktionieren. Und das macht sie.
Über den Screen lassen sich verschiedene Modi auswählen, zudem wird die Putzzeit angezeigt. Dank Vibrationen merkt man, wenn man den Sektor im Gebiss wechseln muss. Und bei zu viel Druck wird ebenfalls direkt gewarnt.
Das alles hat man schon nach zwei Tagen völlig verinnerlicht und legt so schnell los wie mit einer normalen Zahnbürste. Positiv sind die geringe Lautstärke der Oral-B iO 9N und die angenehme Vibration. Zum Aufladen stellt man die Bürste einfach auf die Station, die nur eine kleine Platte ist. Magnetisch hält das Handteil fast schon magisch darauf. Das sieht gut aus und ist praktisch.
Böse, aber lehrreiche Überraschung beim Putzen mit der App
In der Routine vergisst man dann schnell die Möglichkeiten der App. Denn – und das ist schade – reinigt man ohne Handy die Zähne, werden nur die Putzzeit und der Druck aufgezeichnet. Für die restlichen Funktionen muss man die App mitlaufen und sich durch die Reinigung «führen» lassen.
Wer das Schritt für Schritt macht, der hat garantiert seine Zähne so sauber wie nie zuvor. Denn das System erkennt nicht nur, wie lange man reinigt, sondern auch wo. Ob Innenflächen, oben oder aussen, vorne oder hinten – das 3D-Tracking zeichnet das auf. Und man sieht in der App auch gleich, dass das zuverlässig funktioniert.
Es lohnt sich auf jeden Fall auch mal, die App mitlaufen zu lassen, aber ganz «normal» die Zähne zu reinigen. So wie man das immer macht. Eventuell erlebt man dann eine böse, aber heilsame Überraschung. Mit der Zahnbürste putzt man einige Stellen viel zu intensiv, andere gehen vergessen. So erkennt man die eigenen Fehler und kann daraus lernen. Was natürlich den Zähnen zugutekommt.
Hoher Preis für viele Features
Bei rund 270 Franken starten die Preise für die Oral-B iO 9N, die es in Weiss und Schwarz gibt. Die Ausstattung ist umfassend, neben dem Ladedock und der Bürste liegt auch ein Reise-Etui bei, in dem das Handteil auch gleich geladen werden kann.
Dazu eine hygienische Box für Ersatzbürsten, etwa wenn man verschiedene Härten braucht oder einen speziellen Aufsatz fürs Zahnfleisch.
Putzt die schönste Zahnbürste auch am besten?
Ob man nun die Mikrovibrationen mit Magneten von Oral-B oder etwa eine Schallzahnbürste von Philips besser findet, ist eine Geschmacksfrage. Alle Hersteller haben meist auch die Top-Technik mit weniger Features im Angebot, falls man nicht ganz so viel ausgeben will.
Die Series 8 und 7 von Oral-B bietet dieselbe Putztechnik und dieselbe Qualität, aber mit weniger Features. Man kann so aber 50 bis 100 Franken sparen.
Wenn wir schon beim Thema Sauberkeit sind: Hier gibts einen Artikel zum neuen Samsung-Sauger, der Dyson Konkurrenz macht.