Futuristisches Asus-Notebook hat gleich zwei Displays
Das Asus Zenbook Duo hat oberhalb der Tastatur einen cleveren Zweit-Screen. Das kann im Alltag einige Vorteile bieten, wie der Test zeigt. Man muss aber auch Kompromisse eingehen.
Pros
- Zweiter Screen gut erreichbar und nutzbar
- Hochwertige Verarbeitung
- Guter Nutzwert, wenn man die Displays clever nutzt
- Erfrischendes Konzept
Cons
- Trackpad in unbequemer Position
- Keine Handablage
- Recht schwer und teuer
Wer viel unterwegs am Laptop arbeitet, der vermisst vor allem eines. Nämlich einen grossen Bildschirm. Damit man mehrere Fenster nebeneinander öffnen kann, Multitasking besser geht und man auch mehr Übersicht hat. Ist das Asus Zenbook Duo eine Lösung? Denn das futuristische Asus-Notebook hat gleich zwei Displays.
Zwar nicht nebeneinander, sondern untereinander. Und zwar gibts oben einen normalen Touchscreen-Display mit 14 Zoll, darunter im oberen Teil der Tastatur einen zweiten Touchscreen-Screen mit 12,65 Zoll – der ist zwar breit, aber nur etwa einen Drittel so hoch wie ein normaler Bildschirm.
Als wäre man mit zwei Bildschirmen unterwegs
Toll schon mal, dass beide Bildschirme mit dem Finger und dem Stift gesteuert werden können. Vor allem auch der Zweitscreen auf der Tastatur, der sich geradezu als Notizblock für digitale Notizen anbietet. Und tatsächlich sind entsprechende Programme schon vorinstalliert, der Asus Pen mit 4000 Druckstufen wird gleich mitgeliefert.
Aber beginnen wir mal am Anfang: Auf den ersten Blick deutet gar nichts auf diesen Zweitscreen hin. Das ZenBook Duo wirkt wie ein etwas wuchtiger, mit 1,6 Kilogramm etwas schweres, aber sonst ganz normales 14-Zoll-Notebook. Es ist ausgezeichnet verarbeitet und schimmert in schönem Dunkelblau.
Klappt man es auf, beginnt das grosse Staunen. Mit dem Öffnen wird nämlich auch ganz sanft der Zweitbildschirm angeboben und ganz leicht schräg gestellt. Diese Neigung, die es bei den Vorgängern noch nicht gab, hat bei der Bedienung grosse Vorteile. Zudem spiegelt sich weniger im Screen.
Verschiedene Programme, etwa aus der Adobe-Welt, unterstützen solche Splitscreens. Man kann also etwa Bedienelemente für die Video- oder Fotobearbeitung darauf auslagern. Viel wichtiger ist aber im Alltag der Knopf, mit dem man in Sekundenschnelle Inhalte vom Haupt- auf den Zweitbildschirm verschieben kann.
Und das kann jedes beliebige Fenster sein, der Zweitscreen ist gross genug, damit man es anständig gut bedienen kann. Also oben ein Video laufen lassen, unten chatten. Oder oben ein Textdokument offen haben und unten Informationen im Internet abrufen. Da man auch mit der Maus nahtlos von oben nach unten fahren kann, hilft das wirklich bei der täglichen Arbeit. So macht das futuristische Asus-Notebook mit zwei Displays richtig Spass.
Tastatur und Trackpad leiden unter Zweitscreen
Der User muss natürlich wegen der zusätzlichen Technik auch Kompromisse eingehen. Am spürbarsten wird das bei der Tastatur und dem Trackpad. Das Keyboard klebt unten am Rand. Es ist etwas schmaler als gewohnt, damit kann man leben. Dass die Hand sich gar nirgends abstützen kann, ist auf die Dauer etwas anstrengender.
Aber die Tastatur geht insgesamt in Ordnung. Schwieriger ist das recht kleine Trackpad, das neben den Tasten angebracht ist. Das ist total ungewohnt und erfordert einiges an Umstellung. Wirklich komfortabel ist das nicht. Externe Maus und Tastatur anzuschliessen, ist eine Option, aber eigentlich nicht der Sinn eines mobilen Geräts.
Dank einem Akku mit 70 Wattstunden muss man sich übrigens bei der Akkulaufzeit trotz zwei Screens keine Sorgen machen. Bis 17 Stunden seien möglich, verspricht der Hersteller. Im Test waren es realistische 11 bis 12 Stunden. Und das reicht ja locker auch für längere Arbeits-Sessions.
Technische Ausrüstung für alle Fälle
Die Windows-10-Maschine hat die neusten Intel-Prozessoren der 11. Generation drin, bis 32 GB Arbeitsspeicher und bis 1 TB Speicher. Dazu auf Wunsch auch eine Grafikkarte, nämlich die Nvidia Geforce MX450.
Schade gibts nur eine HD-fähige Webcam für Videotelefonie. Die ist wie bei vielen Konkurrenten nur mittelmässig. Da müssen die Hersteller angesichts des wachsenden Homeoffice-Trends noch stark umdenken.
Nehmen wir als Beispiel ein Zenbook Duo mit Intel i7, 16 GB Arbeitsspeicher, 1 TB Speicher und der MX450-Grafikkarte. Das kostet im Handel knapp 1850 Franken. Damit liegt das Gerät preislich im Mittelfeld von vergleichbaren Modellen. Asus verlangt also für den zweiten Bildschirm keinen grossen Aufpreis.
Was bringt das futuristische Asus-Notebook mit zwei Displays?
Das ZenBook Duo ist vor allem für jene geeignet, die sich gewohnt sich, mit mehreren offenen Fenstern nebeneinander zu arbeiten. Oder jeweils zwei Programme parallel nutzen wollen. Beim mobilen Arbeiten kommt mit den zwei Screens so nahe wie möglich ans Büro-Feeling mit grossem Monitor oder zwei Screens.
Positiv ist, dass man dafür kaum Aufpreis bezahlt und auch bei der Akkulaufzeit keine Kompromisse eingehen muss. Verarbeitung und Qualität stimmen auch. Zudem gefallen die zwei Touchscreens ganz generell, da auf dem engen Raum eines Laptops die Fingerbedienung Sinn macht.
Dann nimmt man auch die Kompromisse in Kauf: das grössere Gewicht etwa. Oder die nicht optimale Tastatur und das eher mühsame Trackpad.
Apple hat beim MacBook Pro ja ebenfalls einen kleinen Touchscreen oberhalb des Displays. Der ist aber viel kleiner und deutlich limitierter. Eher geeignet für digitale Knöpfe und Regler. Einen Eindruck vom MacBook Pro mit Touchbar und neuem M1-Chip gibts hier.