Das sind die besten Handys des Jahres 2022

Dutzende Handy-Modelle haben wir dieses Jahr getestet. Doch welche haben uns am besten gefallen? Wir haben die besten Handys 2022 in fünf Kategorien gekürt.

TextLorenz Keller

Spannend ist das Handy-Jahr 2022, weil sich die Konzentration weiter verstärkt hat. Gerade in der Schweiz, wo viele weltweit grosse Anbieter wie Vivo, Google oder Realme nicht offiziell vertreten sind. Auch andere international durchaus weit beachtete Brands wie Asus, Lenovo, ZTE oder TCL spielen bei uns keine Rolle. Sie alle sind höchstens als Import erhältlich und darum eigentlich nur für Nerds spannend.

Den Markt selber bestimmen Apple und Samsung. Dazu kommt Oppo als einzig ernsthafter Herausforderer. Sony beschränkt sich auf Nischen, Nokia ist mit neuen Modellen und neuem Konzept wieder neu gestartet. Motorola und Oneplus versuchen ein Comeback in der Schweiz.

Huawei verliert weiter an Bedeutung, auch wenn noch regelmässig neue Smartphones auf den Markt kommen. Aber der US-Boykott hat ihnen nachhaltig geschadet. Xiaomi hat in vielen Ländern diese Lücke gefüllt, aber in der Schweiz ist das Engagement der Marke im Vergleich zu anderen europäischen Ländern eher bescheiden.

Die Qual der Wahl ist trotzdem noch recht gross. Und darum haben wir dieses Jahr in fünf Kategorien die unserer Ansicht nach besten Handys zusammengestellt.

Beste Mittelklasse: Oppo Reno 8

Sehr viel Aufmerksamkeit konzentriert sich jeweils auf die Flaggschiffe der Brands. Für die Käuferinnen und Käufer ist das aber ein teurer Spass. 1000 Franken und mehr zahlt man für ein Top-Gerät oft.

Eigentlich reicht auch ein deutlich günstigeres Smartphone wie das Reno 8 für inzwischen noch knapp 400 Franken im Alltag problemlos aus. Den ausführlichen Test dazu kann man hier nachlesen.

Oppo liefert mit dem Reno 8 den perfekten Mix aus Leistung und tiefem Preis. Man erhält durchaus «Luxus» wie 256 GB Speicher oder einen schnellen Fingerabdruck-Scanner unter dem Display.

Viel wichtiger im Alltag sind der ausdauernde Akku mit 80 Watt Schnelllade-Funktion, der anständige 6,4-Zoll-Screen und die erstaunlich guten Kameras. So schiesst der 50-Megapixel-Hauptsensor erstaunlich gute Bilder. Und die Selfiecam mit 32 Megapixeln kann sogar in der Top-Liga mithalten.

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Abstriche muss man natürlich zu diesem Preis auch machen – aber sie sind gut verschmerzbar: Die Rückseite aus Kunststoff statt Glas ist trotzdem schick – und erst noch viel weniger anfällig auf Beschädigungen. Auch der MediaTek-Prozessor mag nicht so angesehen sein wie die Konkurrenz von Qualcomm, er ist aber genug leistungsfähig und vor allem sehr effizient.

Was fehlt, ist drahtloses Laden. Das Gehäuse ist nicht wasserdicht, sondern nur gemäss iP54-Standard wasserfest. Ein Regenschauer macht also nichts, zum Baden sollte man es aber nicht mitnehmen. Einzige richtige Schwäche beim Reno 8 ist der Lautsprecher.

Bestes Fotohandy: Samsung Galaxy S22 Ultra

In unserem grossen Fotovergleich war das Resultat schlussendlich ganz klar. Das beste Kamera-System steckt im Samsung Galaxy S22 Ultra. Hier kann man sich das alles im Detail nachlesen.

Drei grosse Stärken zeichnen die total fünf Linsen im Samsung-Flaggschiff aus. Wichtig im Alltag ist die Zuverlässigkeit in allen Situationen. So hat das Samsung in jeder Disziplin mindestens gut abgeschnitten.

Das liegt auch an der ausgereiften Software, die etwa im Dunkeln seine Stärke ausspielen kann. Die zwei grössten Stärken hat Samsung beim Zoom, wo dank zwei Tele-Linsen mit 3x und 10x halt wirklich in allen Vergrösserungen bis rund fünfzehn- oder zwanzigfacher Vergrösserung brauchbare Fotos gelingen. Videos kann man mit 10x noch richtig gut drehen.

Die bei vielen Herstellern immer noch stiefmütterlich behandelte Selfiecam ist bei Samsung richtig gut. Der 40-Megapixel-Sensor hilft vor allem auch in schwierigen Lichtsituationen, mit Software-Tricks ein Maximum herauszuholen.

Mit rund 1300 Franken ist das S22 Ultra eines der teuersten Phones auf dem Markt. Dafür gibts aber auch ein Gesamtpaket, bei dem man nichts vermisst. Herausragend ist der riesige 6,8-Zoll-Screen, der bei Auflösung, Farbintensität und Helligkeit alle anderen hinter sich lässt.

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Auch in den Details hat Samsung für Top-Qualität gesorgt: So unterstützt das Ultra WiFi 6e – als eines der ersten Geräte. Und im wasserdichten Gehäuse hats Platz für einen Bedienstift. Wenn man ihn nutzt, ist er ein zusätzliches Plus. Wenn nicht, stört er nicht.

Kritik gibts einig für den Samsung-eigenen Prozessor, der bei den in Europa erhältlichen Modellen zum Einsatz kommt. Ganz auf der Höhe der Snapdragon-Version ist er noch nicht. Zudem lädt der grosse 5000 mAh mit maximal 45 Watt, was halt nur so mittelschnell ist.

Bestes Kompakt-Handy: iPhone 13 Mini

International spielen Smartphones unter 6 Zoll Bildschirmdiagonale keine Rolle mehr. Der Standard ist heute 6,5 Zoll und mehr. Doch gerade in der Schweiz hatten und haben kompakte Geräte immer noch viele Fans. Weil sie ja in vielem auch praktisch sind, sie passen auch in Hosentaschen, sind leichter und kompakter – und auch diskreter.

Doch die Zeiten sind hart für Fans von kompakten Smartphones. Im Android-Bereich sind nur noch Billig-Phones und Senioren-Handys mit kleiner Displaygrösse erhältlich. Und nun lässt auch Apple seine Mini-Serie auslaufen. Gerade für alle, die zwar ein kompaktes Phone wollen, aber gleichzeitig Ansprüche an die Technik haben, ist das ein schwerer Schlag.

Doch es gibt noch ein Modell, das diese Ansprüche erfüllt. Und zwar das iPhone 13 mini aus dem letzten Jahr, das nach wie vor gebaut wird. Aber zurzeit wie viele andere iPhone-Modelle lange Lieferfristen hat. Trotzdem ist es momentan die beste Wahl für alle, die ein kompaktes Phone wollen.

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Mit rund 700 Franken ist es auch nochmals günstiger geworden – und ist momentan wohl das iPhone mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis. Klar, die Technik stammt aus dem Vorjahr. Aber der A15-Prozessor etwa ist dank des technologischen Vorsprungs von Apple immer noch auf der Höhe.

Der 5,4-Zoll-Screen ist schön hell, die zwei 12-Megapixel-Linsen sind zuverlässig und machen Fotos auf Top-Niveau. Auch sonst hat man alles dabei, was man möchte: vom wasserdichten Gehäuse bis zum drahtlosen Laden mit Magsafe-Funktion.

Was man sich aber bewusst sein muss: Der Akku misst nur knapp 2500 mAh und hält bei intensiver Nutzung keinen Tag durch. Das ist der grösste Kompromiss, den man eingehen muss.

Bestes Klapp-Handy: Samsung Galaxy Z Flip4

Viel hat sich bei den faltbaren Smartphones dieses Jahr nicht getan. Das aber auch, weil spannende Modelle von Oppo, Honor, Vivo oder Xiaomi gar nie in die Schweiz gekommen sind.

Die Entwicklung bei uns Weitergetriebenen hat primär Samsung. Und hier ist vor allem das Flip beliebt und hat eine gewisse Breite an Zielgruppe erreicht. Das Flip ist übrigens auch durchaus eine Alternative für alle, die ein kompaktes Gerät möchten.

Denn man kann den 6,7-Zoll-Bildschirm einfach in der Mitte klappen und erhält so ein handliches Kästchen, das man gut in die Tasche stecken kann. Dabei ist der Bildschirm auch gleich schön geschützt.

Man bekommt in aktuellen Modellen den «Snapdragon 8+»-Prozessor und erstmals einen guten Akku. Der ist mit 3700 mAh immerhin 400 mAh grösser geworden und sollte nun einen Tag durchhalten.

Richtig Spass macht nach wie vor das Zusammenklappen. Und dass man dank dem kleinen Aussenscreen die Hauptkamera für Selfies nutzen kann. Da sich der Screen ja klappen lässt, hat man auch gleich einen Standfuss dabei.

1140 Franken zahlt man für das seit Sommer erhältliche Galaxy Flip4 mit 256 GB Speicher, 1080 Franken wären es für 128 GB. Nach wie vor ist das Klappvergnügen nicht ganz günstig.

Geheimtipp des Jahres: Google Pixel 7 Pro

Zu Preisen unter 900 Franken bekommt man das Flaggschiff, das als Gesamtpaket inklusive Würdigung des Preises eigentlich am meisten überzeugt hat. Nämlich das Google Pixel 7 Pro – die Review dazu kann man sich hier durchlesen.

Das Pixel hält bei Display, Akkulaufzeit, Prozessor und Ausstattung mit deutlich teureren Geräten mit. Die Kamera inklusive 5x-Zoom spielt sogar in den Top 3 mit. Dazu kommt der Vorteil des puren Androids mit einigen beeindruckenden Foto-Features.

Allerdings: Offiziell bietet Google das Gerät nicht an. Wer es kauft, der muss auf den vollen Support des Herstellers verzichten, denn die erhältlichen Modelle sind alle direkt aus dem Ausland importiert.