Das sind die neuen Funktionen von Android 13

Zwar kommt das neue Betriebssystem für alle Android-Handys erst im Herbst, doch Google hat bereits die ersten News mit Fokus auf Individualisierung, Sicherheit und neue Gadgets veröffentlicht.

TextLorenz Keller

Weltweit hat Android einen Marktanteil von über 80 Prozent. Die Updates für die neue Android-13-Version sind auch deshalb spannend, weil immer mehr Handyhersteller Garantien für zwei, drei oder mehr grosse Updates bieten. Android 13 kann daher früher oder später auch auf den meisten Bestsellern der letzten Jahre installiert werden. Und das sind die neuen Funktionen von Android 13.

Wichtig noch zu wissen: Zwar kann man das neue System bereits auf den Google-eigenen Pixel-Smartphones austesten, doch sind das erst Beta-Versionen, die noch nicht stabil laufen. Effektiv auf den Markt kommt Android 13 erst im Herbst. Bis dann werden auch weitere Features aufgenommen. Trotzdem ist es schon jetzt spannend zu sehen, wohin die Reise geht.

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Noch mehr individuelles Design

Lange Zeit konnte man ja sein Gerät primär mit Hintergründen und der Anordnung von Apps und Widgets personalisieren. Seit Android 12 lässt sich aber auch das gesamte Farbschema anpassen. Also etwa, wie die Menüs, Leisten und Balken aussehen.

Beim Pixel 6 etwa sieht das schon ganz schick aus – und ist vor allem kinderleicht. Man kann das System automatisch passende Farben – basierend auf dem Hintergrundbild – auswählen lassen. Oder dann natürlich auch ganz beliebig ein eigenes Farbschema gestalten.

Nun lassen sich nicht nur die App-Icons dem eigenen Geschmack anpassen, sondern die Farbschemas werden auch direkt in den Apps übernommen. Natürlich jene von Google, aber auch Apps von Drittanbietern können das unterstützen.

Und wer Lust hat, richtet sich gleich verschiedene Farbschemas ein, zwischen denen man wechseln kann. Zur Individualisierung trägt auch bei, dass man jede App separat auf eine Sprache einstellen kann. Das ist speziell spannend, wenn man verschiedene Sprachen spricht und jeweils auch Apps mit diesen Einstellungen nutzen will.

Ja, so ein Farbschema sieht einfach cool aus. Dazu tragen auch viele kleine Verbesserungen bei. So etwa die neue Media-Control-Kachel, die man direkt in den Schnelleinstellungen findet (also einfach von oben nach unten swipen). Mit dem Albumcover wird ein Hintergrund erzeugt, die Bedienelemente sind minimalistisch und elegant. Und es gibt eine grosse Auswahl an Screensavern.

Android 13 macht das Smartphone-Leben leichter

Manchmal sind es ja auch die kleinen Veränderungen, die das Handy-Leben leichter machen. So kann man neu mit einem Klick die Ansicht des Smartphones verändern: Also in einem Rutsch Text und Symbole vergrössern, damit sie besser lesbar sind. Oder verkleinern, damit mehr auf einmal sichtbar ist.

Screenshots machen oder Text und Bilder kopieren wird einfacher, weil jedes Mal ein kleines Fenster aufpoppt, in dem man direkt entscheiden kann, was man mit dem Inhalt machen will. Etwa in einer bestimmten App öffnen oder per Mail oder Messages verschicken.

Neu kann man auch Smart Home Devices, aber auch die Kontroll-Panels fürs digitale Portemonnaie oder für die Musiksteuerung direkt im Sperrbildschirm nutzen. So muss man sein Gerät nicht zuerst entsperren oder irgendwelche Wischgesten machen, um etwa Licht einzuschalten oder die Kreditkarte aufzustarten. Diese Funktion muss man aktiv einschalten – was man sich aus Sicherheitsgründen gut überlegen sollte.

Google baut zudem Google Pay aus – auch wenn es bei uns noch nicht in «Wallet» oder ähnlich umbenannt wird. Man kann hier nicht nur Kreditkarten digital ablegen, sondern auch Kundenkarten, Tickets sowie digitale Schlüssel für Autos oder Hotels.

In den USA wird man zudem erstmals Identitätskarten oder Führerscheine abspeichern können, sodass man wirklich kein physisches Portemonnaie mehr braucht. Google Pay soll auch mit anderen Apps enger verknüpft sein, sodass man etwa direkt in Maps sein ÖV-Abo angezeigt bekommt, wenn man mit Zug oder Bus unterwegs ist.

Mehr Sicherheit, um Apple einzuholen

Apple gilt ja zu Recht im Smartphone-Bereich als jene Firma, die sich am stärksten um Datenschutz und Privatsphäre kümmert – teilweise natürlich auch aus Eigennutz. So werden Drittanbieter ausgesperrt und das Ökosystem total kontrolliert. Wer das System schliesst und sichert, verliert aber natürlich auch Flexibilität.

Google war lange Zeit sehr flexibel, was durchaus auch immer wieder ausgenutzt wurde. Nun soll bei Android Schritt für Schritt das Level an Sicherheit erhöht werden.

Einige der neuen Features: Bevor man einen QR-Code mit der Kamera scannt und öffnet, sieht man besser, worauf verlinkt wird und welche App dafür genutzt wird.

Inzwischen wollen, sollen und müssen ja diverse Apps auf Fotos und Medien auf dem Smartphone zugreifen. Bei Android 13 kann man nun nicht mehr nur bestimmen, ob ein Programm auf Videos oder Bilder Zugriff hat, sondern auch genau auf welche.

Die ganzen Einstellungen zu Sicherheit und Privatsphäre findet man neu auf einer Seite gesammelt und muss diese nicht mehr im Menü zusammensuchen.

Fragezeichen bei Uhr und Messaging

Rich Communication Services (RCS) ist eigentlich ein alter Hut. Bereits seit zehn Jahren ist er eingeführt und hat sich gerade in der Android-Welt immer weiter verbreitet. RCS ist quasi der Ersatz für SMS und MMS – aber damit kompatibel.

Der Vorteil von RCS, man hat viel mehr Funktionen als reines SMS wie etwa Gruppen-Chats. Gedacht als Ersatz für WhatsApp und Co., wird RCS trotzdem von den meisten Menschen einfach dann genutzt, wenn man jemanden eben nicht über die Messenger-Dienste erreicht. Zudem hat die ganze iPhone-Welt mit iMessage einen eigenen Standard.

Neu ist das RCS sicherer, und es lassen sich alle Nachrichten, auch in Gruppen-Chats, verschlüsseln. Ob das die Leute zum Umsteigen bewegt, ist trotzdem fraglich.

Und auch bei WearOS, dem Betriebssystem für smarte Uhren, geht es momentan noch nicht so wirklich vorwärts. Zwar wird der Google Assistant ausgerollt, etwa auf die Samsung Watch 4. Und es sollen mehr Apps auf die Smartwatches kommen. Aber der grosse Schritt vorwärts, um die Apple Watch einzuholen, der ist noch nicht in Sicht.

Endlich brauchbare Android-Tablets?

Im Gegensatz zu den Smartwatches scheinen momentan die Tablets eine höhere Priorität bei Google zu geniessen. Und ja, die haben genauso Updates nötig wie die Uhren. Tatsächlich soll Android 13 das Erlebnis auf grossen Screens deutlich verbessern.

Und zwar ist Multitasking mit mehreren Apps noch einfacher – auch dank der neuen Taskbar, aus der man Programme direkt in den geteilten Bildschirm öffnen kann. Google will zudem 20 eigene Apps überarbeiten und noch besser auf Tablet-Grösse anpassen. Auch der Playstore wurde speziell für Android-Tablets optimiert.

Ebenfalls besteht die Hoffnung, dass andere App-Anbieter auf diesen Zug aufspringen, etwa die sozialen Netzwerke. Eigentlich ja alles ideal für auf Tablets, aber teilweise halt einfach aufgeblasene Smartphone-Apps.

Wichtig ist auch, dass die Android-Geräte besser zusammenarbeiten sollen: vom Fernseher über das Tablet bis zum Smartphone. Verbundene Kopfhörer sollen etwa automatisch auf das Gerät wechseln, das man gerade nutzt. Klingelt das Telefon, kann man auch gleich über sein Smartphone und die Kopfhörer telefonieren.

Spannend auch, dass Inhalte ganz einfach von Device zu Device kopiert werden können, ohne dass man kompliziert sich selber etwas schicken muss. Da darf man gespannt sein, wie gut das funktioniert, auch herstellerübergreifend.

Zu guter Letzt will Google den Standard «Matter» in Android 13 voll unterstützen. Und das ist eine kleine Revolution im Verborgenen. «Matter» verbindet Smart-Home-Geräte untereinander, auch mit Tablets, Phones, TVs oder Sprachassistenten.

Das Geniale ist, dass fast alle grossen Hersteller hier mitmachen. Neben Google auch Amazon, Apple, Ikea, Huawei, Samsung oder Oppo. So wird es in Zukunft viel einfacher sein, in einem Haushalt mit verschiedenen Geräten von ganz unterschiedlichen Herstellern alles zentral und ganz einfach zu steuern.

Das sind die neuen Funktionen von Android 13

Letztes Jahr gabs mit Android 12 grössere Veränderungen – die kann man sich übrigens hier nachlesen. Dieses Jahr sind die Schritte kleiner, dürften aber im Alltag durchaus eine Bedeutung haben. Gerade auch, weil sich auf Herstellerseite sehr viel geändert hat.

So sind viele inzwischen viel zurückhaltender mit eigenen Menüstrukturen und Oberflächen, die sie den Usern «aufzwingen». Es ist ja durchaus auch ein Vorteil, dass jede Android-Marke ein eigenes System mit eigenen Features entwickeln kann.

Aber vielfach wurde dies ja so «verbastelt», dass es kaum mehr erkennbar war und vor allem langsam und träge wurde. Dank nun viel schlankeren und einheitlicheren Systemen kommen auch die grundlegenden Neuerungen von Google und Android viel besser zum Tragen.

Zusätzlich garantieren immer mehr Hersteller über Jahre hinaus Updates – auch um hier zum vorbildlichen Apple aufzuschliessen. Die neuen Android-Versionen werden also an immer mehr Nutzer ausgerollt, die auch davon profitieren können.