Das S22 Ultra bietet ultraviele Möglichkeiten

Im Langzeittest überzeugt das Samsung Galaxy S22 Ultra mit seiner Feature-Vielfalt. Allerdings wäre noch etwas Detailarbeit gefragt bei der Software.

TextLorenz Keller

Pros

  • Flexibelste Kamera mit tollem Zoom
  • Hochwertig von A bis Z
  • Erstklassiger Screen
  • Unglaublich viele Features

Cons

  • Software-Updates zwingend
  • Nicht das Maximum aus Hardware herausgeholt

Das Galaxy S22 Ultra ist das beste Smartphone, das Samsung zu bieten hat. Und eines der besten Geräte, die dieses Jahr auf den Markt kommen. Und mit jedem Update wird es noch etwas besser – was man aber auch kritisch sehen kann. Die grosse Stärke im Alltagstest: Das S22 Ultra bietet ultra viele Möglichkeiten.

Das Telefon wird zur Videokamera

Keine Angst, Preise und technische Details kommen dann schon noch später in diesem Artikel. Nun soll es aber darum gehen, was das S22 Ultra von anderen Flaggschiff-Smartphones abhebt. Und was uns im Test über mehrere Wochen speziell aufgefallen ist.

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Denn man hat es hier im grossen Kamera-Vergleich von Apple, Samsung, Oppo und Xiaomi gesehen. Die Topgeräte der Hersteller sind auf einem unglaublich hohen Niveau angelangt. Gute Fotos in allen Lebenslagen schiesst jedes dieser Geräte. Die Unterschiede liegen in den Details – und im Stil.

Wo sich das Samsung aber wirklich abheben kann, ist in der Videoqualität. Wir haben unser Testvideo oben ganz mit dem Samsung Galaxy S22 Ultra gedreht. Keine zusätzliche Stabilisierung, kein externes Mikrofon. Und die Qualität ist hervorragend geworden.

Vier Dinge haben überrascht: Die ausgezeichnete Tonqualität trotz leichtem Wind. Die Selfiekamera mit 40 Megapixeln, die auch bei Gegenlicht tolle Video-Bilder liefert. Die Hauptkamera mit 108 Megapixeln, die auch bei Videos eine schöne natürliche Tiefenschärfe liefert. Und dann der Zoom, der bei bewegten Bildern erstaunlich gut ist.

Vor allem der Zoom ist wirklich überraschend – man hat dafür ja gleich zwei Objektive: eine Dreifach-Vergrösserung und ein Zehnfach-Zoom. Man kann damit locker mit 10x oder gar 20x sich bewegende Sujets wie Raubvögel filmen und erhält sehr brauchbare Clips.

Leider begegnet man bereits hier schon den kleinen Unzulänglichkeiten. Hat man eine kleine Vergrösserung gewählt und zoomt weiter hinein, während die Aufnahme bereits läuft, dann wechselt das Objektiv nicht.

Sprich: Der 3x-Zoom wird einfach digital hineingezoomt. So hat man mit 10x plötzlich ein viel schlechteres Bild, als wenn man stoppt, auf 10x stellt und dann wieder losfilmt. Das muss man aber selber merken.

Der Screen ideal für Multimedia

Der 6,8-Zoll-Bildschirm ist wie so oft bei Samsung Weltklasse. Er passt sich im Alltag den Gegebenheiten an. Einerseits die Bildwiederholrate von 1 bis 120 Hertz je nach Inhalt auf dem Screen. So spart man im Idealfall Strom. Hat aber bei schnellem Scrollen oder Games einen optimal flüssigen Verlauf.

Fast noch wichtiger ist die Helligkeit von 1750 Nits. Der Bildschirm ist so auch an der Sonne noch gut ablesbar. Gut zu wissen: Die 4K-Auflösung ist standardmässig nicht eingeschaltet, sondern «nur» Full-HD Plus. Man kann also die Leistung noch nach oben schrauben, was aber gleichzeitig auch die Batterie leert.

Insgesamt ist der grosse und helle Bildschirm aber auch einfach ein Genuss für Videos, Fotos und Webseiten. Die Apps sehen gut aus, das macht einfach Spass. Und der verbaute Exynos-2200-Prozessor mit 12 GB Arbeitsspeicher bringt im Alltag genug Power.

Samsung bekam ja viel Kritik, weil die Leistung gewisser Apps gedrosselt wird, um die Akkulaufzeit zu verlängern. Ganz ehrlich, im Test haben wir davon nichts gemerkt. Es ist natürlich unschön, dass das einfach gemacht wird und man nicht selber wählen kann, ob der Fokus auf Performance oder Batterie liegt. Aber das soll sich ja mit einem Update ändern.

Gute Akkulaufzeit und wichtige Updates

Man muss auch sonst sagen, wie wichtig inzwischen Updates sind. Die Kamera etwa lief am Anfang nicht wahnsinnig flott. Immer wieder gabs auch Probleme beim Fokussieren. Das alles wurde inzwischen gelöst – dank mehreren Updates seit Verkaufsstart.

So hat denn auch das Samsung den grossen Kameratest von Daskannwas gewonnen. Im Alltag hat das S22 Ultra dabei drei Stärken: Es ist in jeder Situation zuverlässig und liefert überdurchschnittliche Bilder. Von der Software-Optimierung der letzten Jahre profitiert hat unter anderem der Nachtmodus.

Vor zwei Jahren waren Fotos im Dunkeln noch deutlich schlechter als bei Apple oder Google. Nun gehört Samsung zu den Spitzenreitern. Klar an der Spitze liegt das Samsung bei der Selfiecam und beim Zoom. Hier hat der Hersteller Prioritäten gesetzt – und das zahlt sich aus.

So kann man beim Samsung auch mit 10x- oder 20x-Vergrösserung noch sehr gute Bilder schiessen. Bei vielen anderen Modellen ist bei 5x Schluss mit guter Auflösung und vielen Details. Und die Selfiecam mit 40 Megapixeln liefert eine Qualität, die den Hauptkameras in nichts nachsteht.

Der 5000 mAh grosse Akku liefert sehr gute Laufzeiten. Rund sechs bis sieben Stunden lang kann man ununterbrochen höchste Leistung beanspruchen. Das reicht eigentlich immer, um gut durch den Tag zu kommen. Auf dem Markt gibts vor allem einen Konkurrenten, der noch mehr Laufzeit bietet, und das wäre das iPhone 13 Pro Max.

Zusätzliche Features, trotzdem fehlt etwas

256 GB Speicher sind inklusive, zwei SIM-Karten kann man nutzen, das Gehäuse ist gemäss iP68 gegen Wasser und Staub geschützt – das S22 Ultra bietet alle Features, die man zu diesem Preis erwartet.

Und halt auch ein paar Extras, die noch nicht selbstverständlich sind. So unterstützt das Smartphone etwa den neusten Standard fürs drahtlose Internet, nämlich WiFi 6E. Was das bringt, kann man hier in unserer Übersicht nachlesen.

Erstmals kommt das Galaxy S22 Ultra mit integriertem Bedienstift – als Ersatz für die Note-Serie, die keine Nachfolger mehr erhält. Wer also sein Gerät mit dem Stift bedienen will oder sogar von Hand Notizen darauf schreibt, der hat auf dem Markt eigentlich gar keine Alternative.

Und ja, der S Pen funktioniert präzis und intuitiv. Etwa für Notizen. Es gibt viele Fans, die genau darum das Ultra kaufen. Der Tester hier gehört nicht dazu. Das macht aber nichts, weil der Pen nicht stört und auch einfach im Gehäuse gelassen werden kann.

Das Einzige, was dem Samsung fehlt, ist echtes Fast Charging. Inzwischen sind zwar 45 Watt möglich, wofür man separat ein Ladegerät kaufen muss. Aber die Konkurrenz liefert teilweise doppelt so schnelles Tempo. Auch drahtloses Laden mit 15 Watt ist heute nur noch Durchschnitt.

Das S22 Ultra bietet ultraviele Möglichkeiten

Im Alltag ist das Samsung ein zuverlässiger Begleiter mit tollem Multimedia-Screen und erstklassiger Kamera. Momentan gibts auf dem Markt kein Gerät, das in so vielen Bereichen eine so gute Leistung erbringt.

Allerdings ist das natürlich auch nicht ganz günstig. Das S22 Ultra mit 256 GB kostet regulär 1319 Franken. Zur Zeit ist es dank Aktionen für 1188 Franken erhältlich. Mit 512 GB Speicher sind es 1419 Franken regulär und 1278 Franken in der Aktion.

Was Apple-Fans schmerzen dürfte: Das iPhone 13 Pro Max ist mit gleich viel Speicher 30 Franken teurer, bietet aber insgesamt einfach weniger und sieht neben dem Ultra auch einfach ein wenig altbacken aus. Gerade auch in der iPhone-Paradedisziplin Foto und Video hat Samsung aufgeholt – und das 13 Pro Max insgesamt auch überholt.

Die Konkurrenten von Oppo oder Xiaomi sind teilweise etwas günstiger und bieten sicher in einzelnen Kategorien auch mal eine bessere Leistung. Da kommt es sehr darauf an, was einem wichtig ist. Die Stärke des S22 Ultra ist auf jeden Fall die Vielseitigkeit auf höchstem Niveau.

Konkurrenz gibts natürlich auch aus dem eigenen Haus. So bekommt man das normale S22 schon für weniger als 800 Franken. Da muss man zwar einige Abstriche machen, bekommt aber immer noch ein erstklassiges Gerät. Und vor allem ist es deutlich kompakter. Auch beim S22 Plus kann man 300 Franken sparen im Vergleich zum Ultra.