Dieses Oppo ist ein Preis-Geheimtipp

Das Oppo Reno 8 bietet viel Leistung und eine lange Akkulaufzeit für weniger als 500 Franken. Das Pro-Modell ist in Details nochmals besser, aber auch deutlich teurer.

TextLorenz Keller

Zwei neue Mittelklasse-Handys hat Oppo vorgestellt. Als Nachfolger des beliebten Reno 6 Serie gibts neu das Reno 8 für 499 Franken und das 8 Pro für 749 Franken. Was bieten die Geräte, was sind die Unterschiede? Wir haben sie bereits über eine Woche lang getestet und sagen: Dieses Oppo ist ein Preis-Geheimtipp – aber nur eines der beiden.

So chic war Oppos Mittelklasse noch nie

Das Reno 6 hat im letzten Jahr viel Lob bekommen – auch hier auf Daskannwas. Für viele Experten war es im Android-Bereich der Preis-Leistungs-Tipp – wenn man nicht das Geld für ein Flaggschiff ausgeben, aber eben doch bewährte und hochwertige Technik mit allen Features haben wollte.

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Nun gibts als Nachfolger das Reno 8 und Reno 8 Pro. Was sofort auffällt: Während die Vorgänger optisch noch sehr zurückhaltend und unauffällig waren, sind die Neuheiten richtige Hingucker.

Das Kameragehäuse ist fliessend in die Rückseite integriert und hebt sich leicht ab. Dazu kommen die zwei grossen Linsen und schön symmetrisch zwei zusätzliche Löcher für Blitz und Makro-Sensor. Das sieht richtig chic aus, sogar eleganter als das eigentliche Topmodell von Oppo, das Find X5.

Wichtig zu wissen: Das Reno 8 hat eine matte Rückseite, die nicht besonders anfällig für Fingerabdrücke ist. Die glänzende Rückseite des Reno 8 Pro dagegen wird leichter verschmiert, vor allem in der dunklen Version.

Tolle Akkulaufzeit und viele Gemeinsamkeiten

Erstaunlich viele Features findet man in beiden Modellen trotz des deutlichen Preisunterschiedes. Beide kommen mit 5G-Konnektivität, 8 GB Arbeitsspeicher und sattem 256-GB-Speicher, der aber nicht erweiterbar ist.

Beide Reno 8 haben einen 4500 mAh grossen Akku, der sich gleich mit 80 Watt schnell laden lässt. Der passende Charger ist inklusive. Und dann dauert es wirklich nur etwas über eine halbe Stunde und das Oppo ist wieder voll geladen.

Nicht nur darum kann man verkraften, dass als einziges Feature drahtloses Laden fehlt. Dafür ist die Akkulaufzeit herausragend. Viele User werden erst nach zwei Tagen nachladen müssen. Vor allem auch der Standby-Verbrauch ist erstaunlich. Über Nacht braucht das Reno sozusagen keinen Saft.

Beide Modelle sind gemäss iP54-Standard wasserfest. Man kann die Handys zwar nicht ins Wasser mitnehmen, aber ein paar Spritzer Flüssiges oder ein starker Regenschauer sollten ihnen nichts ausmachen.

Beim Display ist das Pro klar besser

Natürlich ist das Reno 8 Pro bei vielen Features dann doch ein Stück besser. Das normale Reno 8 etwa sieht zwar chic aus und fühlt sich auch so an. Die Rückseite ist aber aus Polycarbonat, eine Art hochwertiger Plastik. Glas bekommt man nur beim Pro.

Das 300 Franken teurere Modell hat auch einen grösseren und besseren Screen: 6,7 statt 6,43 Zoll und 120 statt 90 Hertz Bildwiederholrate. Allerdings ist diese bei beiden Modellen nicht adaptiv, sprich, man muss selber wählen, ob man flüssigere Menüs und Grafiken möchte oder eine noch längere Akkulaufzeit.

Der OLED ist aber bei beiden Geräten schön hell und hoch aufgelöst. Und auch beim günstigeren Reno 6 findet man einen schnellen Fingerabdruck-Scanner unter dem Screen – wie in der Oberklasse.

Das Pro allerdings hat dann deutlich dünnere Ränder rund um den ganz flachen Bildschirm. In diesem Bereich ist das Reno 8 Pro wirklich schon ganz nahe an den Flaggschiff-Modellen.

Ein Plus fürs Pro bei Sound und Prozessor

Bei beiden Modellen kommt kein Snapdragon zum Einsatz, sondern jeweils ein Prozessor von Mediatek. Die haben nicht so klingende Namen, aber bieten fürs Geld mindestens so viel Leistung – und sind vor allem sehr sparsam beim Stromverbrauch.

Der Mediatek Dimensity 8100 Max ist durchaus vergleichbar mit den Top-Prozessoren von Snapdragon aus dem letzten Jahr, etwa dem Snapdragon 888. Das bedeutet richtig viel Power für ein Mittelklasse-Phone.

Im normalen Reno 8 kommt der Mediatek Dimensity 1600 zum Einsatz. Auch der ist völlig ausreichend, bietet aber bei Games und Grafikanwendungen natürlich weniger Power. Doch im Alltag merkt man keinen riesigen Unterschied, wenn man ehrlich ist.

Bei den Lautsprechern dagegen ist eine Differenz regelrecht hörbar. Beide sind zwar ein Stereo-Paar, beim Reno 8 tönen sie aber recht dumpf und beginnen ein wenig zu scheppern, wenn man leicht aufdreht. Das Reno 8 Pro hat einen deutlich besseren Sound. Das kann durchaus eine Rolle spielen, wenn man das Handy etwa für Streaming oft nutzt.

Noch kein Unterschied bei der Kamera

Die gute Nachricht: Beide Handys haben zwei sehr gute Sensoren eingebaut. Einen von Sony mit 50 Megapixeln in der Hauptkamera. Und auch der 32-Megapixel-Sensor in der Selfiecam ist von Sony.

Beide liefern sehr gute Aufnahmen, auch in schwierigen Lichtsituationen. Vor allem die Selfiecam kann locker auch mit Top-Smartphones mithalten. Wo man einzig Abstriche machen muss: Die Hauptkamera löst nicht ganz so schnell aus wie bei einem doppelt so teuren Handy.

Auch der Weitwinkel-Sensor mit 8 Megapixeln liefert brauchbare Aufnahmen. Allerdings sind hier naturgemäss die Resultate in den Details nicht ganz so genau.

Eigentlich hat das Pro zusätzlich den Mari Silicon X eingebaut. Das ist ein spezieller Bildprozessor von Oppo, den man bereits aus dem Topmodell Find X5 Pro kennt. Allerdings hatte er im ersten Test eher eine gegenteilige Wirkung. Manchmal wirkten die Fotos des Pro etwas zu stark korrigiert. Software-Updates werden hier sicher noch einiges verbessern.

Aber insgesamt muss man sagen, dass die Kamerasysteme praktisch identisch sind. Das ist vor allem fürs normale 8er eine gute Nachricht, denn man bekommt zu dem Preis wirklich eine ausgezeichnete Handycam.

Dieses Oppo ist ein Preis-Geheimtipp

So ziehen wir nach etwas über einer Woche mit Reno 8 und Reno 8 Pro den Schluss: Das Reno 8 ist ganz klar der Preis-Leistungs-Sieger. Man bekommt für 499 Franken ein erstklassiges Smartphone mit vielen Features, guter Kamera und ausgezeichneter Akkulaufzeit.

Was beim Test vermisst wurde, ist einzig ein besserer Sound und das drahtlose Laden. Sonst macht man mit dem Reno 8 sicher nichts falsch.

Bei der Pro-Version bekommt man sicher mehr Qualität fürs Geld: vor allem beim Glasdesign und dem grösseren und schöneren Screen. Und natürlich ist der Prozessor auch deutlich besser, was sich in Benchmarks zeigt, aber nicht unbedingt im Alltag.

Aber der Aufpreis von 250 Franken ist dafür schon happig. Der Preis von 749 Franken fürs Reno 8 Pro ist fair, aber auch im Konkurrenzvergleich nicht besonders tief. Immerhin kommen wir hier in der Schweiz noch gut weg. In vielen Euro-Ländern kosten die Geräte spürbar mehr.