So viel Retro gabs noch nie bei Nokia
Die finnische Marke bringt gleich drei klassische Handys auf den Markt. Design von früher, aber Technik wie 4G von heute. Und das Nokia 5710 XpressAudio hat sogar drahtlose Kopfhörer ins Gehäuse integriert.
Seit HMD Global aus Finnland die Marke Nokia neu lanciert hat, gibts auch wieder eine Menge an sogenannten Feature-Phones. Also Handys «alter» Bauweise mit Zahlentastatur, aber moderner Technik wie gewissen Apps oder Internet-Zugang. Und jetzt kommen gleich drei neue Modelle: So viel Retro gabs noch nie bei Nokia.
Wer sich ein Smartphone mit grossem Touchscreen und App-Store gewohnt ist, der mag solche Telefone für einen Anachronismus halten. Aber sie sind weltweit weiterhin sehr erfolgreich – und der Marktführer war und ist hier Nokia.
Man darf nicht vergessen: In ärmeren Regionen ist ein Handy für 20 oder 30 Franken die einzige Möglichkeit, um sich mit der weiteren Region oder gar der Welt zu verbinden. Und auch wo man sich ein Smartphone leisten könnte, sind robuste Telefone mit Akkulaufzeiten von einer Woche und mehr trotzdem eine valable Alternative.
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Ja, und sogar bei uns verkaufen sich die Basis-Phones weiterhin. Es gibt nach wie vor Menschen, die bewusst sagen, dass ihnen diese Funktionen reichen. Und oft wird es auch als Zweittelefon für Freizeit, Sport oder Hobby genutzt. Dort bewährt sich ein kleines, leichtes und robustes Handy, das man auch nicht jeden Tag an den Strom stecken muss.
4G-Handy mit eingebauten Kopfhörern
Es gab mal eine Zeit, da bauten Telefonhersteller Mp3-Player in Handys ein. Und das war eine Sensation. Sony Ericsson mit dem Walkman-Brand war da natürlich führend. Aber auch Nokia brachte so um 2005 solche Geräte auf den Markt.
Das neue 5710 XpressAudio soll an die Erfolge dieser Geräte erinnern – und kommt mit einer spannenden Neuerung. Waren in den 2000ern noch alle Kopfhörer kabelgebunden, so ist das nun natürlich nicht mehr so.
Das 5710 hat nun sogar drahtlose Earbuds inklusive. Die werden nicht in einem separaten Case geliefert, sondern können direkt im Handy aufbewahrt und geladen werden. Man kann einfach das XpressAudio aufschieben und die In-Ear-Kopfhörer reinlegen.
Wie lange der Akku hält und wie gut diese Kopfhörer sind, ist noch unklar. Allerdings muss man sich bewusst sein: Das ganze Handy kostet schon nur 90 Franken (und ist übrigens ab sofort im Handel erhältlich).
Nokia verspricht fürs 5710 mit dem 1450 mAh grossen Akku eine wochenlange Standby-Zeit – wie früher halt. Dank 4G und VoLTE- Unterstützung wird man übrigens das Gerät auch in der Schweiz in allen Netzen auch in Zukunft brauchen können.
Das Nokia hat Platz für «Tausende» Songs, die man aber natürlich als digitale Dateien irgendwo noch haben muss. Wer Streaming-Dienste nutzt, dem bringt das nichts. Das Design in Weiss und Rot oder Schwarz und Rot erinnert übrigens auch an die älteren XpressMusic-Geräte.
Rückkehr einer Ikone der 1990er-Jahre
Das Nokia 8210 wurde 1999 in Paris vorgestellt. Und war damals das kleinste und leichteste Nokia – ja, in diesen Zeiten war klein und leicht gleichbedeutend mit modern und cool.
Beim 8210 konnte man die Rückseiten austauschen – es gab sogar unzählige Dritthersteller, die solche Covers bauten. Diese Funktion fehlt leider beim neuen 8210 4G. Sonst aber will Nokia an die Qualitäten des Vorgängers anschliessen.
Es gibt ein minimalistisches, klares Design in drei Farben. Die Knöpfe und Tasten wurden aber etwas vergrössert, damit sie gut bedienbar sind. Der Screen ist 2,8 Zoll gross, ein UKW-Radio und ein Mp3-Player sind integriert, und es gibt auch eine Kamera. Aber die ist natürlich nicht mit einem Smartphone vergleichbar.
Viel wichtiger ist auch beim 8210, dass 4G-Konnektivität und VoLTE unterstützt werden. Man kann das Feature Phone also in der Schweiz problemlos in den nächsten Jahren mit allen Mobilfunk-Providern nutzen.
Das Gerät kommt im August für 80 Franken auf den Markt. Nokia verspricht ein verbessertes Design, das speziell auf Stabilität ausgerichtet ist. Darauf legen die Finnen ja bei allen Gadgets wert, damit sie länger genutzt werden können und keine «Wegwerfprodukte» sind.
Ein Flip-Phone für 80 Franken
Wer heute von klappbaren Handys spricht, denkt primär an faltbare Displays. Doch Klapp-Phones gab es natürlich auch schon früher – und auch damals war ein Teil der Faszination eben, dass man sie klappen konnte.
Nokia bringt darum auch ein neues Klapp-Telefon auf den Markt, und zwar ab August das Nokia 2660 Flip für 80 Franken. Separat kann man für 20 Franken eine passende Ladeschale kaufen, wo man das Gerät einfach andocken kann und kein USB-Kabel mehr einstecken muss.
Innen gibts ein 2,8-Zoll-Display, aussen einen kleinen 1,7-Zoll-Screen, der einerseits die Uhrzeit anzeigt, andererseits auch eingehende Anrufe oder Nachrichten. Und das in drei Farben erhältliche Flip lässt sich natürlich besonders kompakt und sicher transportieren, da Display und Tastatur im zusammengeklappten Zustand ja geschützt sind.
Sonst sind die Features sehr ähnlich wie bei den anderen Modellen. Es gibt einen 1450 mAh grossen Akku, einen Kopfhöreranschluss sowie integriertes Radio und einen MP3-Player. Auch hier gibts wieder 4G, das für Kompatibilität auf längere Zeit sorgt.
So viel Retro gabs noch nie bei Nokia
Spannend, wie der finnische Hersteller das Portfolio von Handys weiter ausbaut. Wer bewusst auf Smartphone-Funktionen verzichtet, der erhält genau die richtige Mischung aus Robustheit und langer Akkulaufzeit.
Allerdings muss man sich auch bewusst sein: Man kann zwar ins Internet, das macht aber nicht wirklich Spass mit Zahlentastatur und Mini-Bildschirm. Zudem haben die Geräte kein WLAN, und auf Apps wie WhatsApp muss man verzichten.
Und dass man mit 0,3-Megapixel-Kameras nicht wirklich tolle Bilder hinkriegt, ist auch klar. Im Notfall kann man aber etwas fotografisch festhalten. Viel wichtiger ist, dass dank 4G nun die Feature Phones für die nächsten Jahre abgesichert sind, falls Provider nach 2G nun auch langsam, aber sicher 3G reduzieren oder gar abbauen.
Und gerade als Zweitgerät oder Notfall-Telefon für die Ferien sind solche Nokia-Handys ideal.