Apple Keynote: Das iPhone 12 schon geleakt
Die Gerüchteküche brodelt: Apple stellt am Dienstag um 19 Uhr Schweizer Zeit neue iPhones vor. Wir sagen, was man erwarten kann – und was nicht.
Gleich vier neue iPhones soll Apple-CEO Tim Cook am Dienstagabend Schweizer Zeit an der grossen virtuellen Keynote vorstellen. Das sagen eigentlich alle Experten übereinstimmend. Andere Details sind noch völlig unklar, etwa wann das iPhone 12 auf den Markt kommt oder welche Modelle mit 5G ausgestattet werden.
Das sind die vier Grössen des iPhone 12
Eigentlich wird Apple wohl zwei mal zwei Modelle bringen – zwei Grössen des normalen iPhones, dazu zwei Versionen des Pro-Modells.
iPhone 12 Mini: Es gibt neu eine kleine Version des Einsteiger-iPhones mit 5,4-Zoll-Display. Das ist vom Bildschirm her weniger als das iPhone 11 Pro, das einen 5,8-Zoll-Screen hat. Das Gerät, dessen Bezeichnung «Mini» noch totale Spekulation ist, würde viele Fans von kleinen Phones glücklich machen. Denn es wäre nur etwa so gross wie das iPhone SE. Statt eines 4,7-Zoll-Bildschirms mit viel Rand gäbe es aber dann eben einen randlosen 5,4-Zoll-Screen.
iPhone 12: Das normale iPhone 12 bleibt gleich gross wie das aktuelle iPhone 11 – es hat einen 6,1-Zoll-Bildschirm. Das 12 kommt wie das 12 Mini in fünf Farben: Weiss, Schwarz, Rot, Blau und Grün. Beim Design gehts übrigens bei allen Geräten zurück in Richtung iPhone 4: also kantiger, eckiger und mit etwas mehr Charakter. Bei den neuen iPads kann man das schon gut anschauen.
iPhone 12 Pro: Das kleinere der zwei Pro-Modelle bekommt einen grösseren Bildschirm: 6,1 Zoll statt 5,8 Zoll wie bisher. Es gibt also für Pro-Nutzer keine wirklich kleinen iPhones mehr.
iPhone 12 Pro Max: Mit einem 6,7-Zoll-Bildschirm könnte das Pro Max das grösste je gebaute iPhone werden. Bislang hatte das iPhone 11 Pro Max nur einen 6,5-Zoll-Screen. Die Farbauswahl bei den Pro-Modellen: Gold, Silber, Anthrazit und Blau.
Werden die neuen iPhones endlich billiger?
Die grosse Frage ist, wie die Preise gestaltet werden. Mit vier Modellen gäbe es für Apple die Möglichkeit, die preisliche Lücke zwischen iPhone SE für 450 Franken und dem iPhone 11 für 800 Franken zu schliessen.
In der Internet-Gerüchteküche geistern folgende Preise herum: ein Startpreis von 699 US-Dollar fürs iPhone 12 Mini. Also derselbe Preis wie fürs heutige iPhone 11. In der Schweiz wären das 800 Franken.
Das iPhone 12 mit 6,1-Zoll-Bildschirm soll 799 Dollar kosten, das wären rund 900 Franken. Effektiv würden die Geräte daher leicht teurer. Vielleicht bleibt als Gegengewicht das immer noch hervorragende iPhone 11 (Test hier nachzulesen) zu einem günstigeren Preis im Handel.
Das iPhone 12 Pro kostet 999 Dollar, also trotz mehr Display gleich viel wie der Vorgänger. In der Schweiz wären das knapp 1200 Franken. Das Pro Max wird für 1099 Dollar gehandelt, auch hier keine Veränderung zum Vorjahr, sprich 1300 Franken.
Die Preis-Diskussion verstärken dürfte die Ankündigung, dass Apple aus Umweltschutz-Gründen nicht nur den Power-Adapter wie bei den neuen Apple Watches (erster Kurztest dazu hier), sondern auch die Kopfhörer aus der Box weglässt.
Wer beides nachkaufen will, zahlt 35 Franken für die In-Ear-Kopfhörer mit Kabel und 19 Franken für den 5-Watt-Stecker. Ganz zu schweigen davon, dass eigentlich bei solchen Topgeräten ein Schnellladegerät in die Box gehören würde, und das kostet bei Apple in Form eines 18-Watt-Adapters gleich 35 Franken.
Alle kriegen 5G und einen Oled-Bildschirm
Gemäss neusten Gerüchten sollen alle vier Modelle den gleichen Prozessor erhalten, nämlich den A14. Der soll nicht nur schneller als schnell sein, sondern auch 5G-Mobilfunk garantieren. Lange war man davon ausgegangen, dass nur die Pro-Modelle 5G kriegen – aber offensichtlich will man nun auch bei Apple das Thema vorantreiben.
Allerdings soll das Gerät jeweils nur datenintensiven Apps Zugang zu 5G gewähren, damit der Stromhunger im Rahmen bleibt. Auch das wäre eine spannende Lösung.
5G wäre also ein Grund, warum das normale iPhone 12 nicht günstiger wird. Ein zweiter der neue Screen. Bislang gabs einen deutlichen Qualitätsunterschied zwischen Pro- und Nicht-Pro-Modellen. Nun erhalten alle einen Super Retina XDR Bildschirm, also einen Oled-Screen. Ob der 90 oder 120 Hertz Bildwiederholfrequenz bietet, ist noch unklar. Eventuell ist die Pro-Version auch nochmals besser.
Bei 12 Mini und 12 startet das Basismodell mit knappen 64 GB Speicher, einen Aufpreis zahlt man für 128 oder 256 GB. Beim 12 Pro und 12 Pro Max gibts immerhin gleich mindestens 128 GB. Dazu 256 und 512 GB als Option.
Die iPhone-Kameras als grosses Unterscheidungsmerkmal
Grosse Unterschiede zwischen den zwei Modelllinien gibts im Bereich Foto und Video. Das normale iPhone 12 und das 12 Mini haben jeweils zwei Kameras, wie bislang das iPhone 11. Allerdings dürften die 12-Megapixel-Sensoren besser werden, etwa bei schlechtem Licht.
Nochmals eine Klasse darüber ist das System im iPhone 12 Pro: Der Hauptsensor ist 47 Prozent grösser. Zudem gibts noch einen Zoom. Im normalen Pro ist der vierfach optisch, im Pro Max gar fünffach. Dazu kommt der Lidar-Sensor für Tiefenmessung und Augmented Reality.
Kommen einige iPhone-12-Modelle erst im November?
Bereits die iPhone-Keynote ist einen Monat zu spät. Doch der Marktstart könnte sich je nach Modell weiter verzögern, berichten einige Leaker. Zwar soll man das 12 Mini und das 12 bereits am Freitag nach der Keynote vorbestellen können, und die Auslieferung erfolgt dann eine Woche später ab dem 23. Oktober.
Die Pro-Modelle sollen aber erst am 6. November in den Vorverkauf kommen und die Auslieferung am 12. November starten. Das wäre dann doch eine deutliche Verzögerung.
Übrigens: An der Keynote werden auch Accessoires erwartet. Und zwar drahtlose Ladestationen namens Magsafe für ein oder auch für zwei iPhones. Dazu magnetische Cases, die das iPhone darauf perfekt halten.
Und auch ein neuer HomePod Mini wird erwartet. Für rund 120 bis 150 Franken gibts einen kleinen Lautsprecher mit Sprachsteuerung und S5 Prozessor aus der Apple Watch Series 5.