Das müssen Sie über das neue iPhone 12 wissen
Gleich vier verschiedene Varianten des neuen iPhone 12 hat Apple vorgestellt. Preise, Verfügbarkeit, Features – alles in diesem Artikel. Plus alles, was Apple nicht gross angetönt hat wie Akkulaufzeit und eingespartes Zubehör.
Grosse Keynote von Apple. CEO Tim Cook hat in einem rasanten Video-Event vier neue iPhones und einen Lautsprecher vorgestellt. Dabei hat er viel von den neuen Kameras, dem Prozessor und 5G gesprochen. Aber wenig darüber, dass Ladeadapter und Kopfhörer nicht mehr mitgeliefert werden. Wir sagen, was sie über das neue iPhone 12 wissen müssen.
Falls Sie eine ehrliche Einschätzung der Keynote und der neuen iPhones lesen möchten. Dann hier klicken.
Und hier gibts einen Artikel zum Thema: Welches der sieben (!) bei Apple erhältlichen iPhones zu wem passt.
So teuer ist das neue iPhone 12
779 Franken fürs iPhone 12 Mini (64 GB)
879 Franken und mehr fürs iPhone 12 (64 GB)
1129 Franken fürs iPhone 12 Pro (128 GB)
1229 Franken fürs iPhone 12 Pro Max (128 GB)
Die gute Nachricht: Wir Schweizer profitieren von einem guten Umrechnungskurs im Vergleich zum Dollar. Dort kostet das Mini gleich viel wie letztes Jahr das iPhone 11. Bei uns ist das Mini 30 Franken günstiger als das iPhone 11 im Jahr 2019.
Aber: Das Mini ist ein kleineres Smartphone. Wer das iPhone 11 mit 6,1 Zoll mit dem iPhone 12 mit 6,1 Zoll vergleich, zahlt statt 800 nun 879 Franken. Es wird also für die preisbewussten Käufer eher etwas teurer.
Dafür können sich die Pro-Fans freuen: Hier gibts doppelt so viel Speicherplatz und man spart erst noch 70 Franken. Und für richtige Sparfüchse bleiben iPhone XR ab 549 Franken und iPhone 11 ab 649 Franken im Programm. Zudem das iPhone SE für 450 Franken. Hier gibts den Vergleich von iPhone 11 und iPhone SE.
Kompliziert auch die Verfügbarkeiten: Die zwei 6,1-Zoll-Geräte (12 und 12 Pro) können ab Freitag vorbestellt werden, eine Woche später ist Auslieferung. iPhone 12 Mini und iPhone 12 Pro Max kommen ab dem 6. November.
Neues iPhone ohne Kopfhörer und ohne Ladegerät
Apple lässt bei allen neuen iPhones die Kopfhörer und den Ladeadapter weg. Aus Umweltschutzgründen und um Elektromüll zu vermeiden. Grundsätzlich ist das begrüssenswert. Wer beides allerdings nachkaufen muss oder will, zahlt über 50 Franken extra.
Gar keinen Sinn macht es aus Umwelt-Sicht, dass Apple ein USB-C-zu Lightning-Kabel beilegt. Das bedeutet, man braucht einen Lade-Adapter mit USB-C-Eingang, was bisherige iPhone-Kunden kaum haben. Und auch sonst sind die nicht weit verbreitet.
Entweder landen so die alten USB-Charger im Abfall, weil man neue USB-C-Adapter kaufen muss. Oder das Kabel bleibt ungenutzt. Abfall wird auf jeden Fall produziert, was Apple ja eigentlich vermeiden will. Oder geht es dem Konzern dann doch auch darum, viel neues Zubehör zu verkaufen?
Das sind die besten neuen Features des iPhone 12
Displays: Die Modelle rücken zusammen. Alle haben nun einen hochauflösenden Oled-Screen. Bei den Pro-Modelle ist er aber heller. Das Mini kommt mit 5,4-Zoll-Screen. Es ist trotzdem gar kompakter als ein iPhone SE, das ja nur 4,7 Zoll Bildschirm bietet. Das normale 12 kommt wie das Pro mit einem 6,1-Zoll-Screen. Die Grösse ist identisch. Das 12 Pro Max ist mit 6,7-Zoll-Bildschirm das grösste iPhone bisher überhaupt. Im Alltag vielleicht noch wichtiger: Das Glas soll deutlich stabiler sein als früher.
5G und Prozessor: Alle vier Modelle unterstützen immer den 5G-Mobilfunk. In den USA auch im Millimeterwellen-Bereich, bei uns gibts diese Technik noch gar nirgends. Alle Modelle haben auch den neusten Prozessor, den A14 Bionic, der nochmals deutlich besser ist als der Vorgänger.
Akkulaufzeit: Dazu hat Apple nichts gesagt. Vergleicht man aber auf der Webseite die Angaben, sieht das nicht schlecht aus. iPhone 12 und 12 Pro halten identisch lange. Insgesamt leicht ausdauernder als das iPhone 11, was eine gute Akkulaufzeit hat. Die schlechte Nachricht: Das iPhone 11 Pro hält etwas länger als das neue Pro, da gibts eine Verschlechterung. Immerhin nicht bei den Pro Max Modellen, die sind trotz mehr Screen gleich gut sind wie vorher. Und damit halten die grössten iPhones auch am längsten durch. Und das Mini? Hier muss man Abstriche machen, aber die rund 10 Prozent kürzere Laufzeit im Vergleich zum normalen iPhone 12 fällt im Alltag hoffentlich nicht ins Gewicht.
Design: Das iPhone sieht neu deutlich kantiger aus als bisher. Nicht unbedingt von der Rückseite, aber von der Seite. Zudem gibts neue Farben wie blau oder grün. Insgesamt erinnert es an die neuen iPad Modelle und somit auch an die Zeiten von iPhone 4 und Co..
Die grossen Unterschiede sind in der Kamera
Neben 5G ist die grosse Neuerung im Vergleich zum Vorjahr in der Kamera zu sehen. Das iPhone 12 hat zwar ein ähnliches Setup wie der Vorgänger. Doch die Sensoren wurden weiterentwickelt und können mehr Licht einfangen. Das hilft gerade bei problematischen Lichtverhältnissen und in der Nacht.
Die Pro-Modelle unterscheiden sich auch wieder deutlicher von den normalen 12er Geräten. Nicht nur, weil sie einen dritten und vierten Sensor haben. Die Stabilisierung für Videos und Fotos dürfte auch deutlich besser sein, da neu der Sensor und nicht mehr die Optik stabilisiert wird.
Das neue System in den Pro-Modellen ermöglicht auch viele Pro-Features wie Fotografieren in einem neuen RAW-Format oder Videobearbeitung mit Dolby Vision. Für Amateure dürfte der schnellere Fokus und der bessere Zoom wichtiger sein. Zusammen mit mehr Software-Korrekturen. Der Test muss zeigen, wie viel einfacher man zu guten Bildern kommt, bzw. ob Fotos generell besser werden.
Übrigens: Im Gegensatz zum Vorjahr unterscheiden sich nun auch die Pro-Modelle im Kamera-Bereich. Das normale 12 Pro hat einen vierfachen optischen Zoom, beim 12 Pro Max sind es 5x.
Die härtesten Android-Konkurrenten zum iPhone 12 finden Sie übrigens hier in diesem Artikel.
Neues Zubehör-Paradies für Apple
Die grösste Überraschung ist vielleicht, dass Apple mit Magsafe ein ganz neues Feature in die iPhones integriert. Die Rückseite der Handys ist neu magnetisch, so dass man Zubehör anklicken kann. Neu sind etwa die Hüllen magnetisch, aber es gibt auch Ladegerät, die mit diesem Mechanismus unkompliziert und genau am richtigen Ort sich einhängen, um drahtlos das iPhone 12 zu laden.
Fies ist natürlich, dass die alten Hüllen alle nicht mehr passen, weil das iPhone dünner geworden ist und sich auch die Aussenmasse verändert haben. Wenn auch teilweise nur gering. Dafür gibts jetzt ganz viel magnetisches und von Drittherstellern wird es noch mehr geben. Etwa Halterungen fürs Auto oder freischwebende Ladegeräte.
Apple selber bietet das neue Zubehör schon mal zu saftigen Preisen an: Silikonhüllen für 55 Franken, Leder-Wallet für 65 Franken und das Magsafe-Ladegerät kostet auch 45 Franken.