Auf Knopfdruck fährt die Kinoleinwand hoch

Es ist der Traum jedes Kinofans: Ein unauffälliges Sideboard verwandelt sich in 15 Sekunden in ein perfektes Heimkinosystem. Hisense bietet das in der Schweiz für den neusten Laser-Projektor an.

TextLorenz Keller

Wer sich einen Beamer kauft, der braucht Platz und freie Wände. Mit einem Kurzdistanzprojektor kann man immerhin das Abspielgerät direkt an die Wand stellen. Aber für richtig gute Qualität braucht man dort eine Leinwand – und die Hersteller empfehlen nicht etwa weisse, sondern dunkle Abspielflächen! Hisense hat da eine komfortable Luxus-Lösung: Auf Knopfdruck fährt die Kinoleinwand hoch.

Tolle Beamer und ein Platzproblem

So ein Ultrakurzdistanz-Projektor ist ja eigentlich eine tolle Sache. Wir haben uns den Trichroma LaserTV von Hisense angeschaut. Der gehört zu den Topgeräten auf dem Markt und kann alles, was die Technik so hergibt.

4K-Auflösung auf 100 bis 120 Zoll Bild-Diagonale, 420-Nits-Helligkeit, HDR 10, Dolby-Atmos-Sound, diverse Tuner und Decorder sind integriert und ein Betriebssystem mit allen Apps.

Allerdings braucht das einfach Platz: 100 Zoll sind 2,5 Meter, da muss man schon eine ziemlich grosse  freie Wand haben. Vor allem auch, weil man bei so einem Beamer eigentlich eine Leinwand braucht. Das weiss auch Hisense – und liefert so eine inklusive mit.

Die ist in einem dunklen Grau gehalten, sodass andere Lichtquellen nicht reflektiert werden. Laser-Beamer nutzen ganz spezielle Leinwände, die auf Dynamik und Kontrast ausgelegt sind. Sodass man den Beamer eben auch tagsüber als «normalen» TV nutzen kann.

Die mitgelieferte Leinwand von Hisense wird fürs beste Erlebnis fix in einen Rahmen gespannt und an die Wand montiert. Aber eben: Dazu braucht man ziemlich viel freie Wand – und muss bereit sein, so ein grosses graues Viereck im Wohnzimmer zu tolerieren.

Ausfahrbare Leinwand als Lösung – nur für Schweizer

Für die zahlungskräftige Schweizer Kundschaft gibts nun eine clevere Beamer-Lösung. Hisense hat dafür mit dem Möbel-Spezialisten Swiss HiFi Design aus Muhen AG zusammengearbeitet. Und ein passgenaues Sideboard für den Trichroma LaserTV konstruiert.

Der Beamer ist dabei ins Möbel integriert und wirft das Bild nach oben durch eine Glasscheibe. Dazu gibts eine ausfahrbare 100-Zoll-Leinwand, die man auf Knopfdruck automatisch hochrollen kann.

Auf Wunsch ist auch direkt ein Soundsystem mit hochwertigen Speakern integriert, sodass man alles in einem hat. Die Fläche neben der Glasscheibe lässt sich für Dekoartikel nutzen, und ein wenig Stauraum im Möbel selber bleibt auch übrig.

Praktisch ist halt, dass man so die Wand weiter für Bilder oder Dekoration nutzen kann. Ja, das SwissHD-Panorama-H-Möbel kann auch vor eine in modernen Wohnungen so populäre Fensterfront gestellt werden. Schon sehr praktisch, wenn Leinwand, Projektor und Soundsystem in einem Möbel verpackt sind und die Leinwand nur bei Bedarf ausgefahren wird.

Klar, der ganze Spass ist nicht ganz günstig. Aber dafür erhält man auch etwas Einmaliges, das speziell nach eigenem Gusto gefertigt wird. Natürlich kann man beim Sideboard auch Farben und Texturen so wählen, dass es ins Wohnzimmer passt. Das Möbel wird speziell für jeden Kunden gefertigt. Und es ist natürlich schon ein Hingucker: auf Knopfdruck fährt die Kinoleinwand hoch.

So gut wie ein Fernseher, aber grösser

Natürlich haben wir uns den Trichroma Laser TV L9G auch noch genauer angeschaut. Der Ultrakurzdistanz-Projektor schafft mit 30,3 Zentimeter Wandabstand ein 100- Zoll-Bild – passend zur Leinwand im Möbel.

Es sind mit 35 Zentimeter Abstand aber auch 120 Zoll möglich. Bestellt man den Hisense-Laser-Projektor einfach so, dann kann man die Grösse der Leinwand selber wählen. Und wie gesagt, die Leinwand ist inklusive.

Der Trichroma arbeitet gleich mit drei Lasern, die jeweils die Grundfarben erzeugen. Das hat den Vorteil, dass die Helligkeit höher ist und die Farbwiedergabe präziser. Schaut man sich nur das Bild an, merkt man gar nicht, dass das «nur» eine Projektion ist. Die Qualität ist so gut wie bei einem Fernseher.

Sprich: Man kann auch bei Tageslicht Videos, Serien, Filme oder Fernsehen schauen. Und auch Games sehen richtig gut aus, auch wenn Hardcore-Gamer natürlich auf andere Bildschirme zurückgreifen werden.

Für den Test haben wir eine starke Deckenlampe direkt auf die Leinwand strahlen lassen. Beeindruckend ist, dass man dank dem Ambient Light Rejecting Screen praktisch keine Reflektionen gesehen hat – ganz im Gegensatz zum TV, der gleich daneben stand.

Und eben, auch bei sehr hellem Licht lässt sich das 4K-Bild noch ausgezeichnet geniessen. Das ist wichtig, wenn man den Beamer nicht nur für einen Kinoabend geniessen will, sondern auch ganz normal im Alltag nutzen.

Hoher Preis, der sich aber relativiert

Der Trichroma Laser TV L9G kostet offiziell 6490 Franken inklusive Leinwand. Damit gehört er zu den teuersten Geräten auf dem Markt. Allerdings sind viele günstigere Konkurrenten weniger hell, bieten weniger intensive Farben und bieten weniger Anschluss-Komfort – etwa für konventionellen TV-Empfang.

Zudem macht es keinen Sinn, hochwertige Projektoren ohne passende Leinwand zu nutzen. Und die kostet schnell nochmals 1000 Franken und mehr. Im TV-Bereich kosten die grossen 85-Zoll-Fernseher ebenfalls schnell ein paar tausend Franken. 100-Zoll-Geräte gibts praktisch keine. Und wenn, dann kosten sie deutlich über 10’000 Franken.

Das alles relativiert den Preis etwas. Kinospass in dieser Grösse mit dem Komfort eines Fernsehers und der Möglichkeit, den auch problemlos im taghellen Zimmer zu nutzen, das gibts momentan kaum günstiger. Wer sparen will, muss in einem der drei Bereiche deutliche Abstriche machen.

Auf Knopfdruck fährt die Kinoleinwand hoch

Natürlich kostet auch das massgefertigte Möbel mit der Leinwand einiges. 8390 Franken sind es für Sideboard und Leinwand, dazu kommt dann noch der Projektor. Will man gleich noch eingebaute HiFi-Lautsprecher mit zusätzlichem Verstärker, liegt der Preis bei 12’710 Franken.

All das wird über den Fachhandel vertrieben, wo man sich die Beamer und auch teilweise das Möbel anschauen gehen kann. Wer nicht weiss, wo in der Nähe der nächste Fachhändler liegt, kann Importeur Telion per Mail schreiben.

Denn die Qualitäten eines Laser-Projektors mit 100-Zoll-Leinwand erkennt man eigentlich erst wirklich, wenn man selber davor steht oder sitzt.

Wer deutlich weniger Geld ausgeben möchte und trotzdem auf Kinofeeling steht, der kann sich zum Beispiel unseren Test des Xgimi Aura nachlesen. Nochmals an ein anderes Zielpublikum richtet sich der witzige Beamer von Samsung. «The Freestyle» ist kompakt und total mobil – hier gibts die Review.