Ist der Luftreiniger von Ikea eine saubere Sache?
Nach Lautsprechern und smarten Leuchten baut Ikea nun auch Luftreiniger. Förnuftig kostet knapp 70 Franken. Wir haben das neue Gadget ausprobiert – und sagen, was es taugt.
Sobald Ikea etwas produziert, ist es endgültig im Mainstream angekommen. So stieg der Möbelhersteller vor einem paar Jahren bei den smarten Lampen ein. Inzwischen gibt es in Kooperation mit Sonos auch Multiroom-Lautsprecher. Der neuste Streich heisst Förnuftig. Ist der Luftreiniger von Ikea eine saubere Sache?
Mit 70 Franken ist der Luftreiniger ziemlich günstig. Ähnliche Geräte kosten sonst schnell über 100 Franken – auch wenn sie teilweise mehr können. Was ebenfalls ins Gewicht fällt: Der Partikelfilter kostet nur 10 Franken, der optionale Gasfilter 15 Franken. Auch hier kann man etwas sparen.
Förnuftig ist vernünftig für kleine Räume
Allerdings: Man muss auch Abstriche machen. So reinigt er maximal 140 m3 pro Stunde Luft. Viele teurere Konkurrenten schaffen mehr. Das reicht vor allem für kleinere Wohnungen und Räume. Immerhin ist die Luft in einem 12 Quadratmeter grossen Zimmer in rund einer Stunde komplett umgewälzt.
Und zwar in der tiefsten von drei Stufen. Das ist wichtig, weil nur diese richtig leise ist und man daneben etwa arbeiten oder gar schlafen kann. Stufe drei ist dann deutlich zu hören und eignet sich vor allem für Zimmer, in denen gerade niemand ist.
Was bringt überhaupt solch ein Luftreiniger? Diese Gadgets liegen ja nicht erst seit der Corona-Pandemie im Trend. Saubere Luft zu Hause ist gerade in den Städten ein grosses Thema. Und für Allergiker kann ein guter Filter eine Erleichterung bringen.
Wichtig zu wissen: Der Ikea Förnuftig hat einen Filter der Hepa-Klasse 12 eingebaut. So werden 99,5 Prozent der in der Luft befindlichen Partikel wie Staub und Pollen bis zu einer Grösse von 2,5 Mikrometer herausgefiltert.
Das dürfte gut reichen für die meisten Pollenarten und auch für Feinstaub. Der optional erhältliche Gasfilter hilft bei Rauch und Kochdunst und kann beispielsweise Formaldehyd aus der Luft entfernen. So ist ist der Luftreiniger von Ikea eine saubere Sache.
Gegen Staub und Pollen, nicht gegen Corona
Wer nun aber nun bei Luftreiniger an Aerosole und das Coronavirus denkt, der muss sich im höherpreisigen Segment umsehen. Mindestens Hepa-Klasse 13 muss es sein, damit so ein Luftreiniger eine Wirkung zeigt. Zudem braucht es mehr Power, damit die Luft schneller gereinigt werden kann.
Verschiedene Studien zeigen, dass gute Luftreiniger durchaus die Ansteckungsgefahr verringern. Darum werden etwa für Schulen in Deutschland auch grössere Mengen eingekauft. Aber eben: mit viel Power und besserem Filter – und in einer ganz anderen Preisklasse. Aber sonst ist der Luftreiniger von Ikea eine saubere Sache.
Vorne schick, hinten nix
Erfreulich ist: Der Luftreiniger von Ikea kommt sowohl mit Standfüssen, kann aber auch an die Wand montiert werden. Es gibt sogar eine Schablone, damit man die Löcher am richtigen Ort bohrt.
Die Bedienung mit dem Drehschalter ist kinderleicht. Ein Licht zeigt an, ob man den Filter wechseln muss. Was zuerst für Verwirrung gesorgt hat: Förnuftig kommt nur mit dem Staubfilter, den Gasfilter muss man separat dazukaufen. Man kann dann aber beide Filter gleichzeitig verwenden.
So einfach die Konstruktion, so billig ist sie dann an manchen Stellen auch. Vor allem die Rückseite aus ziemlich grobem Plastik fällt hier negativ ab. Dafür gefällt die Front mit der textilen Abdeckung, die man übrigens ganz leicht mit dem Staubsauger von gröberen Partikel befreien kann.
Ist der Luftreiniger von Ikea eine saubere Sache?
Je nach Einsatzgebiet ist der Förnuftig für 70 Franken ein guter Deal. Gerade wenn es etwa um kleinere Räume geht oder um die Entfernung von Gerüchen und Mikropartikeln – wenn der Zeitfaktor nicht so wichtig ist.
Wer starke Allergien hat und auf eine möglichst schnelle Entfernung etwa von Pollen aus der Luft angewiesen ist, für den lohnt sich sicher eine grössere Investition.
Übrigens: Ebenfalls eine saubere Sache ist der neue Staubsauger-Roboter von iRobot, den wir hier in diesem Artikel ausprobiert haben.