Das sind die besten Funktionen von Android 12
Das neue Android-System wird schrittweise auf viele Handys ausgerollt. Wir haben Android 12 auf einem Pixel 6 ausprobiert – und es mit einem Oppo auf ColorOS 12 verglichen. Welche Funktionen kann man erwarten? Lohnt sich ein Upgrade?
Bereits jetzt kann man auf dem neuen Pixel 6 und auch auf älteren Google-Handys das neue Betriebssystem erleben. Und es überzeugt im Test. In den nächsten Wochen und Monaten wird es auch auf andere Android-Smartphones ausgerollt. Das sind die besten Funktionen von Android 12.
Ob Ihr Gerät auch von einem Update profitiert, können Sie zum Beispiel hier auf dieser Liste nachschauen. Hier sieht man etwa, dass Samsung den Galaxy-Modellen S10 bis S21 ein Update spendiert. Bei Oppo werden es alle Modelle der letzten zwei Jahre sein. Wann genau die Updates kommen, ist bei den meisten Herstellern noch unklar.
Jedes Android 12 Update kann anders aussehen
Wichtig zu wissen: Das pure Android gibts nicht bei allen Herstellern. Wir haben es auf dem Pixel 6 von Google ausprobieren können. Dazu haben wir von Oppo ein Find X3 Pro mit der Beta-Version von ColorOS 12 erhalten. Die basiert auf Android 12, allerdings nutzt Oppo eine eigene Oberfläche mit teilweise anderen Features.
So werden die Handys der Hersteller wohl viele der grundlegenden Neuerungen von Android 12 übernehmen müssen. Das «Look and Feel» ist aber je nach Gerät dann wieder anders. Das muss man natürlich im Hinterkopf behalten.
Hier gibts die Links zu den zwei Testberichten der Geräte:
Das «Material You»-Design als grosses Highlight
Optisch hat Google das Betriebssystem stark verändert. Man hat sogar das Gefühl, dass der Hersteller noch nie so stark Wert darauf gelegt hat. Sehr gut gefällt die individuelle Farbgebung. Die Komposition der Widgets, Menüs und Kacheln wird aufgrund des Hintergrundbilds eingestellt.
Sobald man einen Hintergrund ausgewählt hat, macht Android einen oder auch mehrere Vorschläge für eine Farbpalette. Wer will, kann auch einfach eine der Grundfarben auswählen. Und das sieht dann richtig gut aus.
Beim Oppo funktioniert das auch, allerdings etwas anders. Die Farbpalette wird automatisch angepasst, sobald man das Hintergrundbild verändert. Unter «Farben» im Menü kann man das dann verändern und direkt auf dem Hintergrundbild vier Punkte festlegen, die dann als Grundlage fürs Farbschema dienen. Oder aber man wählt aus verschiedenen Vorschlägen aus. Zumindest in der Beta-Version gehen die veränderten Farben aber weniger weit als auf dem Pixel.
Auch sonst hat Google den Widgets viel mehr Gewicht gegeben – das dürfte auch Drittanbieter beflügeln. Die Widgets sind auch interaktiv: Man kann sich etwa Notizen anzeigen lassen und landet dann mit einem Klick in der entsprechenden App gleich am richtigen Ort. Das ist ein Vorteil zu den viel statischeren Widgets von iOS.
Schnelleinstellungen werden zum wichtigsten Menü
Wischt man mit dem Finger von oben, erscheinen die Schnelleinstellungen. Die wurden in den letzten Jahren immer stärker ausgebaut. In Android 12 sind das nun grosse Kacheln, die viele Infos direkt anzeigen. Etwa bei Google Pay, welche Karte gerade aktiv ist.
Gewisse Dinge wie den Flugmodus kann man direkt ein- und ausschalten, bei der «Internet»-Kachel gelangt man in ein Menü, wo man Mobilfunk und WLAN separat steuern kann. Natürlich kann man selbst bestimmen, welche Quick-Settings-Kacheln man nutzen möchte – auch jene von Drittanbietern sieht man hier.
Auf dem Oppo dagegen sind es weiterhin viele kleinere Punkte und keine Kacheln. Die zeigen weniger Infos, dafür haben vier statt nur zwei nebeneinander Platz.
Kleine Extras machen das Leben leichter
Es kann aber auch sein, dass die Hersteller Features besser machen als das Original. So kann man neu rollende Screenshots erstellen, also nicht nur den Inhalt des Bildschirms «abfotografieren», sondern auch alles, was man darunter noch so findet.
Mit Android 12 auf dem Pixel 6 funktioniert das ganz einfach. Screenshot über Powerbutton und die «Lautstärke leiser» machen und schon kommt die Option «Mehr aufnehmen». Das funktioniert aber nur in Apps und nicht in allen. Und vor allem nicht im Chrome-Browser von Google selber, obwohl man das Feature wohl meist bei Webseiten nutzt.
Anders bei Oppo unter ColorOS 12, dort sieht zwar alles ein wenig anders aus, und der Button heisst «Scrollen». Man kann hier aber nicht nur in den Apps, sondern eben auch im Chrome-Browser ganze Webseiten in voller Höhe abfotografieren.
Weitere kleinere Funktionen, die Android 12 besser machen: Das Pixel (aber nicht das Oppo) kann die Kamera als Unterstützung nutzen, um automatisch den Screen richtig auf quer oder hoch zu drehen. Praktisch etwa, wenn man liegt.
Privatsphäre wird geschützt
Mit Android 12 zieht Google mit Apple gleich und ermöglicht dem User eine viel tiefer greifende Kontrolle darüber, was Apps genau dürfen und was nicht. Alle Funktionen findet man übrigens auch im Oppo.
Das fängt an bei kleineren Dingen, etwa, dass man durch ein Symbol immer gleich sieht, wenn die Kamera oder das Mikrofon von einer App genutzt wird. Zudem muss man beim erstmaligen Start einer App auch bewilligen, dass sie auf die Standortinfos zugreifen darf. Hier kann man auch entscheiden, ob diese Infos via GPS sehr genau oder nur ungefähr sind.
Zusätzlich gibts noch ein sogenanntes Privatsphäre-Dashboard – bei Oppo heisst es Datenschutz-Dashboard. Hier sieht man, welche Apps Standort, Kamera oder Mikrofon nutzen dürfen und das in den letzten 24 Stunden auch getan haben. Man kann gar eine ganze Timeline anschauen. Und natürlich mit einem Klick dann auch gewissen Apps die Berechtigung wieder entziehen.
Das sind die besten Funktionen von Android 12
Bei der Funktionalität macht Google bei Android 12 nur kleine Schritte. Und die werden dann wohl auch von den Herstellern übernommen. Anders die Optik, wer wie Oppo eine eigene Oberfläche hat, der bleibt auch in dieser Designsprache.
Es gibt höchstens kleinere Annäherungen, etwa mit der Übernahme der flexiblen Farbpaletten-Auswahl. Wer also das neue fancy Design von Android 12 will, muss ein Pixel kaufen oder ein Gerät eines Herstellers, der pures Android einsetzt.
Umgekehrt kann ein Hersteller wie Oppo seinen Geräten ein eigenes «Gesicht» geben – und viele zusätzliche Funktionen spendieren. Oder auch bewusst Dinge anders machen. So braucht es beim Find X3 Pro mit ColorOS 12 nur einen Wisch, um zur Einstellung der Bildschirmhelligkeit zu gelangen. Beim Pixel sind es aufgrund des Designs zwei Gesten, was im Alltag nicht die praktischere Wahl ist.