So einfach geht Heim-Internet über 5G
Wo kein schnelles Heim-Internet verfügbar ist, kann 5G eine Alternative sein. Mit dem neuen Router von Oppo funktioniert das sehr schnell und unkompliziert, wie unser Test zeigt.
Pros
- Einfache Installation
- Recht kleines und diskretes Gehäuse
- Schnelles Heim-Internet bei gutem 5G-Empfang
- Gute WLAN-Leistung
Cons
- 5G-Empfangssituation muss gut sein
Nicht überall hat man die Möglichkeit, sich im Homeoffice ans schnelle Internet anzuschliessen. Kein Glasfaser, nur ein Kupferkabel – und schon ärgert man sich übers lahme Internet. Eine Alternative könnte da 5G sein. Wir zeigen, wie einfach Heim-Internet über 5G geht.
Einfach loslegen – aber nur mit Abo
Wir testen den neuen Router von Oppo, der sich «CPE T1a 5G» nennt. Den bekommt man bei Sunrise für 379 Franken. Das ist natürlich deutlich teurer als ein normaler WLAN-Router, aber im Vergleich zur Konkurrenz günstig. 5G-Router kosten sonst 500 bis 700 Franken.
Der günstige Preis hat natürlich einen Grund: Der Oppo-Router ist momentan nur mit einem Sunrise-Abo erhältlich. Auch beim 5G-Home-Abo von Sunrise-Tochter Yallo ist der Router dabei. Hier zahlt man 69 Franken im Monat.
Bei Sunrise kostet das Datenabo momentan 20 Franken im Monat statt 60 Franken – für die ersten zwei Jahre. Während man bei Yallo maximal 500 Mbit/s Speed erreichen kann, gibts Yallo TV mit 270 Sendern noch gratis dazu. Bei Sunrise ist dafür 5G bis 2 Gbit/s dabei und sogar 1 GB Roaming in Europa pro Monat.
Das Einrichten ist dann ganz einfach. Man schliesst den Router an den Strom an und schiebt die SIM-Karte in den Slot unten am Gerät. Nach kurzer Zeit steht die Verbindung – man sieht auch gleich, in welcher Qualität. Leuchtet das 5G-Lämpchen rot, bedeutet das, dass man kein schnelles Internet hat. Gelb ist so mittel, weiss wäre ideal.
Ein WLAN-Netz ist bereits vorinstalliert, man kann sich ganz einfach über einen QR-Code damit verbinden. Natürlich lassen sich die Einstellungen später auch noch detailliert anpassen.
Vor dem Kauf 5G-Empfang abklären
Wer wirklich ein schnelles Heim-Netz möchte, sollte zuerst den 5G-Empfang abklären. Eigentlich reicht es aber nicht, dazu einfach die Abdeckungskarte von Sunrise anzuschauen.
Denn auch wenn man draussen auf der Strasse anständigen 5G-Empfang hat, kann das am Standort des 5G-Routers ganz anders aussehen. Idealerweise nutzt man also ein Handy mit 5G und SIM-Karte auf dem Sunrise-Netz und testet den Empfang genau dort, wo man den Oppo-Router hinstellen will.
Wichtig zu wissen: Je mehr Beton im Haus verbaut ist, desto eher muss man das Empfangsgerät direkt ans Fenster stellen, um den maximalen Speed herauszuholen. Es kann sich lohnen, verschiedene Standorte auszuprobieren.
Im Test zeigt sich, dass eine Platzierung auf einem Fensterbrett oder einem Tisch am Fenster wohl ideal ist, damit der 5G-Empfang gut ist und gleichzeitig die WLAN-Qualität einen Teil der Wohnung abdeckt.
Gerade in modernen Wohnungen mit viel Beton nimmt dann die Empfangsqualität in den Räumen massiv ab. Was beim Internet via Kabel oder Telefonleitung kein Problem ist, sollte man bei 5G beachten.
Wie schnell ist 5G wirklich?
Wir haben nun in unserer Testwohnung in der Stadt Winterthur den Internet-Speed gemessen. Wie gesagt, bei 5G ist der Standort noch viel wichtiger als beim normalen Internet-Anschluss, daher kann das schon ein paar Hundert Meter weiter in einer Altbauwohnung ganz anders aussehen.
Ganz grundsätzlich ist der 5G-Empfang beim Test in Ordnung. Draussen auf dem Balkon, sozusagen an der «frischen Luft», erreichen wir 400 bis 500 Mbit/s mit dem Oppo-Router. Drinnen am Fenster, teilweise halt von den vorgelagerten Beton-Balkonen abgeschirmt, sind es dann 300 bis 400 Mbit/s.
Also jeweils gemessen, was dann über WLAN am Smartphone ankommt und tatsächlich nutzbar ist. Zum Vergleich: Über das Asus-Mesh-System erreichen 560 Mbit/s des Glasfaser-Internets das Handy.
Natürlich wird man mit Glasfaser-Anschluss kaum auf 5G wechseln, aber man sieht, dass man mit 5G bei gutem Empfang ein tolles Internet-Tempo erreichen kann, das für den Büro-Alltag, aber auch fürs Netflix-Streaming problemlos reicht.
Wie abhängig aber man vom Standort ist, zeigt der Vergleich mit dem 5G-Empfang via Swisscom am selben Standort. Hier sind es dann nur noch rund 40 Mbit/s. Die Antenne scheint hier sehr ungünstig zu stehen, es kann aber auch gut sein, dass der Oppo-Router eine bessere Empfangsqualität bietet als die 5G-Antenne im Smartphone selber.
Erfreulich auch, dass der Oppo-Router ein starkes WLAN bietet, das auch in den Nebenräumen noch 200 bis 250 Mbit/s Internet-Speed liefert. Wer will, kann auch Laptops, einen TV oder auch die Heim-Vernetzung oder das eigene WLAN-System direkt via Ethernet-Kabel anschliessen. Das ist sicher von Vorteil, wenn man eine grosse Fläche abdecken will und den Router ja je nach Bausituation nicht mitten in der Wohnung platzieren kann.
Warum braucht es überhaupt einen 5G-Router?
Klar, ganz grundsätzlich kann man auf jedem 5G-Handy einen Hotspot einrichten und so andere Geräte über WLAN verbinden. Das hat aber einige Nachteile: So muss man auch das Smartphone an eine gute Position legen und an den Strom anschliessen, weil das sonst den Akku schnell leert.
Zudem ist der Router beim 5G-Empfang, aber vor allem auch bei der WLAN-Qualität deutlich im Vorteil. Ein Hotspot ist unterwegs sicher eine gute Lösung, oder wenn mal das Internet zu Hause ausfällt – aber sicher keine Dauerlösung. Umgekehrt braucht es halt für den 5G-Router einen separaten Vertrag.
Bei den Abo-Preisen ist das 5G-Internet aber sehr attraktiv. 20 Franken im Monat, das ist nicht viel. Zum Vergleich: Das günstigste konventionelle Internet-Abo von Sunrise kostet mit Aktion 39 Franken im Monat – und man hat maximal 100 Mbit/s, was wir im Test ja mit 5G locker überboten haben.
Immerhin kostet bei Sunrise auch das Internet mit 500 Mbit/s nur 39 Franken in den ersten zwei Jahren, erst danach wird es mit 75 Franken deutlich teurer als die 55 Franken fürs günstigste Abo.
Bei Yallo sieht es etwas anders aus, hier kostet das maximal schnelle Abo mit bis zu 10 Gbit/s 44 Franken, das Abo mit 5G ja 69 Franken. Bei der Konkurrenz kosten die günstigsten Internet-Abos mit mindestens 100 Mbit/s ebenfalls mindestens 35 bis 40 Franken.
So einfach geht Heim-Internet über 5G
Insgesamt ist 5G eine valable Alternative zum Internetanschluss zu Hause. Preislich sehr attraktiv – sogar momentan das günstigste Online-Angebot für zu Hause. Und man kann den Router sogar mitnehmen und in der Ferienwohnung oder sonstwo nutzen.
Sogar im Ausland kann man ihn einsetzen – ein wenig Roaming ist ja inbegriffen. 5G kann man da natürlich nicht erwarten, aber der Oppo-Router läuft natürlich auch mit 4G oder gar noch langsamerem Internet.
Alternativ kauft man sich vor Ort eine SIM-Karte mit genug Datenverkehr. Denn der CPE T1a 5G ist mit jedem Abo nutzbar. Wichtig ist einfach, dass die SIM-Karte vorher in einem Handy entsperrt wurde und keine PIN-Abfrage mehr nötig ist.
Voraussetzung für den sinnvollen Dauerbetrieb zu Hause ist natürlich ein anständiger Mobilfunk-Empfang – und zwar nicht draussen unter freiem Himmel, sondern genau dort, wo der Router stehen soll. Das sollte man unbedingt vorher austesten.
Das Angebot von Oppo und Sunrise richtet sich an all jene, die eine flexible und recht schnelle Internet-Leitung brauchen. Tendenziell eher an Haushalte mit weniger Empfangsgeräten und an jene, die nicht auf eine tiefe Latenz, etwa zum Online-Gamen, angewiesen sind.
Profitieren kann man auch, wenn man etwa nur mit alten Telefonleitungen erschlossen ist und über die konventionellen Anbieter nur langsames Internet erhält. Sunrise hat ja beim 5G-Ausbau durchaus einen Schwerpunkt auf Gebiete mit schwacher Infrastruktur gelegt und nicht nur die Ballungszentren berücksichtigt.Übrigens: Der Oppo-Router unterstützt natürlich auch das schnelle WiFi 6. Alles zu diesem Thema und zum erst gerade vorgestellten Ausbau zu WiFi 6E kann man hier nachlesen.