So gut ist das neue iPhone 12 wirklich
Die ersten internationalen Tester durften heute ihre Eindrücke zum neuen iPhone 12 und iPhone 12 Pro publizieren. Und es gibt ein paar Überraschungen.
Es hat schon Tradition. Ein paar Tage vor dem offiziellen Marktstart dürfen Techjournalisten ihre ersten Eindrücke zum neuen iPhone veröffentlichen. Das Gerät haben sie exklusiv vorab von Apple erhalten. Da am nächsten Freitag nur zwei der vier neuen iPhones in die Läden kommen, gibts nun auch nur erste Reviews zum iPhone 12 und iPhone 12 Pro. Wir haben die wichtigsten Tests angeschaut und sagen: So gut ist das neue iPhone 12 wirklich.
Hier gibts übrigens eine Übersicht zu den wichtigsten Unterschieden aller Modelle.
Design beim iPhone 12 gefällt
Die neue Optik kommt durchwegs gut an. Das US-Techportal «The Verge» sagt in seiner Review, dass es einfach Spass macht, die neuen Geräte zu nutzen. Beeindruckend sei, wie flach das ganze iPhone sei – ganz im Gegensatz zum Trend in der Branche. Und bei «Stern» wird die Optik als durchwegs elegant gelobt.
Wie gut das neue Display mit Ceramic Shield Technik ist, konnte natürlich kein Tester ausprobieren. Schade ist, dass das Glas nur vorne diese Neuerung bekommt, hinten nicht. Und wie stabil der Metallrahmen ist, wollte Apple den Testern von «The Verge» auch nicht verraten. Das Magazin hat jedenfalls schon einen ersten Kratzer in ein paar Tagen geschafft.
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Beim Display sind die Reaktionen gemischt: Das 12 mit dem neuen Oled-Screen bekommt gute Noten. Das Pro mit praktisch demselben Screen eher schlechte. Denn ein Pro-Gerät ohne 120-Hertz-Display ist einfach nicht mehr zeitgemäss.
Nur ein kleiner Schritt bei der Kamera
«The Verge» sagt zwar, das iPhone 12 Pro sei immer noch das beste Fotohandy auf dem Markt. Doch der Unterschied zum Vorjahr sei sehr klein. Am ehesten bei schlechtem Licht sind Unterschiede sichtbar. Die neuen Phones machen Fotos mit etwas weniger Rauschen und etwas mehr Details. Bilder im Nachtmodus mit dem Weitwinkel oder dem Zoom seien nicht empfehlenswert.
Der Lidar-Sensor im 12 Pro macht den Fokus etwas schneller und Fotos bei schlechtem Licht sind schärfer. Aber alles in allem sind die Fortschritte klein.
Trotzdem gibts ingesamt viel Lob für die Kamerasysteme. Sie sind auf hohem Niveau noch etwas besser geworden. CNN etwa schreibt von beeindruckenden Resultaten, wenn man im Alltag Bilder macht.
Akku schlechter als im Vorjahr
Enttäuscht ist «The Verge» vom Akku des iPhone 12 Pro, der sei schlechter als im Vorjahr. Das wäre eine Enttäuschung für die Fans. Und auch beim normalen iPhone 12 seien leichte Einbussen gegenüber dem Vorgängermodell festzustellen. Ähnlich sieht das Joanna Stern in der Review im «Wall Street Journal».
Magsafe hält magnetisch gut
Das magnetische System ist eine wirkliche Neuerung bei den neuen iPhones. Das Prinzip: Sowohl in den Handys wie auch in den passenden Hüllen ist eine magnetische Spule eingebaut. So lässt sich Zubehör magnetisch andocken. Etwa die Hüllen am iPhone. Aber auch das drahtlose Magsafe-Ladegerät für satte 45 Franken.
Der Schweizer Tech-Youtuber (und Journalist beim Tages-Anzeiger) Rafael Zeier hat dem System ein ganzes Video gewidmet. Seine Eindrücke: Das Ladegerät ist erstaunlich klein, hält aber richtig gut. Man kann damit das iPhone sogar in die Luft halten – und so auch wie ein normales Kabel nutzen. Der Nachteil: Man braucht zwei Hände, um den Charger wieder wegzunehmen.
Das Magsafe-Ladegerät lädt übrigens auch ältere iPhones und Android-Geräte. Der Qi-Standard wird unterstützt, aber nicht mit voller Ladung. Das magnetische Andocken funktioniert natürlich nicht.
Die magnetischen Hüllen haben einen NFC-Chip drin, der dem iPhone sagt, welche Farbe das Case hat. Auf dem Screen erscheint ein farblich passender Ring. Zudem wird nur mit dem Chip die volle Kapazität von 15 Watt beim drahtlosen Lader genutzt, sonst sind es nur 7,5 Watt.
Das wichtigste Zubehör dürfte übrigens in Zukunft ein USB-C-Charger sein. Denn diesen hat Apple nicht nur bei den iPhones weggelassen, sondern auch beim Magsafe-Ladegerät!
Bei der Performance ungeschlagen
Der A14 Bionic Chip wird von allen Testern gelobt. Das iPhone hängt damit die gesamte Android-Konkurrenz ab. Wichtig auch: Dank des neuen Chip ist nicht nur 5G möglich, sondern auch viele Kamerafeatures. So kann man neu mit allen Sensoren den Nachtmodus nutzen, auch mit der Selfiecam oder dem Weitwinkel. Und das auf allen iPhone-12-Modellen.
Übrigens: Kein Tester hatte ein Problem mit dem neuen 5G. Bei Vergleichen mit der Android-Konkurrenz war das iPhone ähnlich gut. Soweit man halt überhaupt 5G-Empfang hat. «Stern» hat beobachtet, wie clever Apple zwischen 4G und 5G wechselt. Etwa beim Streaming wird nur zum Start einer Serie 5G aktiviert, damit man schnell mit Schauen starten kann. Danach reicht das stromsparendere 4G fürs eigentliche Streaming.
So gut ist das iPhone 12 wirklich – oder doch lieber das 12 Pro?
Lohnt sich das Upgrade vom günstigern iPhone 12 auf die Pro-Version? Die meisten Tester sind sich einig, dass sich das für die meisten User wohl nicht lohnt. Gerade weil das normale 12 bei Display und Prozessor so gut ist wie das Pro.
Das 12 ist laut «The Verge» die beste Wahl. Ausser man wolle unbedingt den kleinen Screen des Mini – oder warte auf das Max mit noch besserer Kamera. Den Aufpreis von 12 zu 12 Pro könne man sich aber sparen, schreibt Christoph Fröhlich im «Stern».
Das Online-Magazin «Wired» gibt aber auch zu bedenken. Nur wegen 5G sollte man keines der neuen Modelle kaufen. Wer etwas ein Vorjahres-Gerät hat, der braucht auf keinen Fall ein Upgrade zu machen.