Das Nokia 3.4 für 160 Franken kann alles

Das Nokia 3.4 überzeugt im Alltagstest mit langer Akkulaufzeit und grossem Bildschirm. Natürlich muss man auch Abstriche machen, aber die sind vertretbar.

TextLorenz Keller

Pros

  • Grosser 6,4-Zoll-Screen mit genügender Auflösung
  • 64 GB Speicher im Einsteiger-Segment
  • 4000 mAh Akku hält zwei Tage
  • Schickes Design
  • Android-Updates für zwei Jahre garantiert
  • Ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis

Cons

  • Plastik-Rückseite fühlt sich etwas billig an
  • Kameras versprechen zu viel
  • Fotos durchwegs etwas blass

Auf diesen Typ an Gerät hat sich Nokia spezialisiert. Solide Einsteiger-Geräte, die für den günstigen Preis viel an Leistung bieten. Und vor allem jene Features, die man in diesem Segment auch wirklich braucht. In unserer Review wollten wir natürlich schauen, ob das beim neuen Nokia 3.4 auch der Fall ist. Das Gerät gibts bei den Händlern momentan für rund 160 Franken. Der Test zeigt: Das Nokia 3.4 für 160 Franken kann alles.

Nicht ganz so einfach fällt es dem finnischen Hersteller ja leider, in der Oberklasse wieder Fuss zu fassen. Etwa Pech hatten sie etwa beim James-Bond-Phone Nokia 8.3 mit 5G, das erst verspätet kam – und trotzdem ohne den 007-Film auskommen musste. Den Test dazu gibts hier in diesem Artikel.

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Android als Basis für den Einsteiger-Erfolg

Die Basis für das Nokia 3.4 und die anderen Einsteiger-Telefone ist Android One. Das Betriebssystem kommt praktisch pur so von Google, was einige Vorteile hat. Für den Nutzer wichtig: Es gibt schnell und laufend Updates, Nokia garantiert mindestens zwei Jahre lang Weiterentwicklung und natürlich Sicherheitsupdates.

Zusätzlich ist Android One schlank und einfach, also für den Nutzer gut bedienbar. Zudem läuft trotz günstigen Prozessor, einem Qualcomm Snapdragon 460 mit 3 GB Arbeitsspeicher, alles flüssig und ruckelfrei. Wir haben im Test sogar ein wenig «Fortnite» auf dem Gerät gespielt. Auch das läuft.

Wichtig im Alltag auch: Schon die Basisversion hat 64 GB Speicher und nicht nur 32 GB wie sonst bei vielen Geräten in diesem Segment. Das ist nicht schlecht für das Nokia 3.4 für 160 Franken. Zusätzlich kann man den Speicher mit einer Karte erweitern.

Tolle Akkulaufzeit, bunte Plastikrückseite

Android One ermöglicht es ja, dass auch ein Einsteiger-Prozessor gut läuft. Und das wiederum führt dazu, dass das Nokia 3.4 sparsam mit dem Akku umgeht. So hielt die 4000 mAh grosse Batterie bei mittlerer Beanspruchung zwei Tage. Aufladen kann man übrigens via USB-C, das muss man bei Billig-Handys auch immer noch speziell sagen.

Das hängt natürlich auch mit dem Screen zusammen, der mit 6,4 Zoll zwar schön gross ist, aber eben auch «nur» eine Auflösung von 1560 auf 720 Pixel hat. Das reicht gerade so aus, um alles schön darzustellen, beansprucht die Ressourcen aber ebenfalls nicht übermässig. Wichtig ist: Der Bildschirm ist auch draussen gut ablesbar.

Wo hat Nokia überhaupt Abstriche gemacht? Sicher bei der Gehäuserückseite. Die ist nämlich zwar aus schön buntem, blauen, aber doch sehr profanen Plastik. Hochwertig fühlt sich das nicht an, geht aber in Ordnung. Und hat den Vorteil, dass bei einem Sturz zumindest die Rückseite recht stabil ist und nicht zerbrechen kann.

Viele kleine Extras, wenig Kamera-Qualität

Nokia hat ein paar schöne Details eingebaut. So kann man etwa neben einer Speicherkarte gleich noch zwei SIM-Karten ins Gerät einsetzen. Der Fingerabdruck-Scanner auf der Rückseite sitzt genau am richtigen Ort und ist anständig schnell. Und auf der Seite gibts einen speziellen Knopf, um den Google Assistant aufzurufen.

Die Kamera dagegen hat das Problem vieler Konkurrenten. Aus Marketing-Gründen wird eine Triple-Kamera eingebaut, die aber faktisch eine Dual-Kamera ist. Denn der dritte Sensor misst nur die Tiefe. Aber auch das ist eigentlich zu viel. Besser, Hersteller wie Nokia würden sich auf einen Sensor konzentrieren und dort mehr investieren.

Denn so hat man einen 13 Megapixel Sensor, der bei Tageslicht anständige Fotos macht, aber bei schwierigen Verhältnissen dann sofort deutlich nachlässt. Schade sind auch die durchwegs sehr blassen Farben. Das Ultraweitwinkel löst nur mit fünf Megapixel aus, rauscht deutlich stärker und muss von der Software stark korrigiert werden.

Features wie Nachtmodus und auch Porträts sind kaum zu gebrauchen und machen so eigentlich nicht so viel Sinn. Besser wäre insgesamt die Konzentration auf einen Sensor, der dafür überzeugt. Etwa wie beim iPhone SE.

Das Nokia 3.4 für 160 Franken kann (fast) alles

Klar, wer sein Smartphone als Kamera-Ersatz nutzt, der wird mit dem Nokia 3.4 nicht wirklich glücklich. Allerdings muss man dann auch eher 400 bis 600 Franken ausgeben und nicht weniger als 200 Franken.

Für 160 Franken bietet das Nokia 3.4 ein solides Paket. Die Abstriche bei Kamera und Gehäuse sind vertretbar, dafür erhält man im Alltag eine lange Akkulaufzeit, ein ausgezeichnetes Betriebssystem und viele nützliche Features.

Was man nicht vergessen darf: Auch andere Hersteller bringen inzwischen günstige Smartphones mit erstaunlich vielen Features auf den Markt, wie man etwa an der Ankündigung von Xiaomi (hier lesen!) sieht.