Highlight zum Jahresende kommt von Oppo

Da muss sich Samsung warm anziehen: Die neuen Oppo-Klapp-Handys Find N2 und Find N2 Flip machen vieles besser. Leider kommt vorerst nur das Flip zu uns.

TextLorenz Keller

Gleich zwei neue Klapp-Telefone hat Oppo zum Jahresende an ihrem «Inno Day» vorgestellt. Ein grosses Faltphone, das ultraflach ist. Und ein ebenfalls dünnes Flip mit riesigem Aussenscreen. Eine freudige Überraschung: Das Highlight zum Jahresende kommt von Oppo.

Das beste Format für ein grosses Faltphone

Oppo hat bereits schon vor einem Jahr sein erstes Faltphone auf den Markt gebracht. Leider schaffte es den Sprung nach Europa nie. Und leider sieht es auch beim Find N2 momentan schlecht aus. Was auch wieder schade ist.

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Am Grundkonzept hat sich nicht viel geändert, es wurde einfach nochmals verbessert. Und dieses Grundkonzept überzeugt und hat gegenüber der Konkurrenz grosse Vorteile. Wir konnten ja die China-Version des Find N bereits ausprobieren, was man hier nachlesen kann.

Während das Samsung Galaxy Fold 4 (hier gibts alle Infos dazu) zwar insgesamt mehr Screen bietet, sind die Formate nicht ideal. Zusammengeklappt ist es sehr schmal und hoch. Aufgeklappt ist der Falt-Screen eher hoch als quer, was für Videos nicht ideal ist.

Das Find N2 hat aussen einen 5,54-Zoll-Screen, der mit dem Seitenverhältnis 2:1 fast normal ist und gut bedienbar. Innen hat man einen 7,1-Zoll-Bildschirm, der fast quadratisch ist – schon etwas besser für Videocontent.

Insgesamt wirkt das Oppo kompakter und handlicher als das Samsung. Das N2 ist im Vergleich zur ersten Version auch nochmals deutliche 42 Gramm leichter. Mit 233 Gramm ist nun sogar leichter als etwa das iPhone 14 Pro Max.

Ultraflach – aber auch ein Ultra-Luxus

Beeindruckend auch, dass ein spezielles Scharnier dafür sorgt, dass das Find N2 ganz schliesst. Zusammengeklappt liegen beide Seiten flach aufeinander. Zudem scheint die Falt-Technik nochmals weniger spürbar und sichtbar auf dem Bildschirm selber zu sein als beim Vorgänger.

Was sonst noch bekannt ist: Der 5,54-Zoll-Screen ist hochaufgelöst, hat eine 120-Hertz-Bildwiederholrate und ist mit 1350 Nits schön hell. Der biegbare Innenscreen mit 7,1 Zoll bringt sogar 1550 Nits, und die Bildwiederholrate passt sich von 1 bis 120 Hertz an.

Zum Einsatz kommt der aktuelle Top-Prozessor von Snapdragon, der 8+ Gen 1. Der Akku ist mit 4520 Watt anständig gross – und man kann sogar mit 67 Watt schnell laden. Drahtloses Laden dagegen ist nicht möglich.

Zum Einsatz kommt ein Kamerasystem, das zusammen mit Hasselblad entwickelt wurde und aus drei Sony-Sensoren besteht. Zur 50-Megapixel-Hauptkamera kommen ein 48-Megapixel-Weitwinkel und ein 3x-Zoom mit 32 Megapixeln.

Auch Oppo baut ein Flip – und das kommt zu uns

Beim Namen huldigt Oppo dem Pionier. Samsung war der erste Brand, der diese Falt-Form mit dem Galaxy Flip auf den Markt brachte. Und während die grossen Telefone mit faltbarem Screen eher Prestigeprodukte sind, die mit Preisen um die 2000 Franken kein Massenpublikum anlocken, kommen die kleineren und günstigen Flips durchaus für ein breiteres Publikum in Frage.

Hier hat man quasi ein normales Smartphone, das man in der Mitte zusammenklappen kann. Der Aussenscreen ist viel kleiner und ist von der Funktionalität her eher mit einer Smartwatch vergleichbar.

Oppo setzt bei ihrem Find N2 Flip auf genau dieses Konzept, versucht es aber in den Details überall zu verbessern. Das fängt mit dem Aussenscreen an. Der ist mit 3,26 Zoll deutlich grösser als bei der Konkurrenz.

Damit sind hier nun wohl mehr und schönere Anzeigen möglich. Klar scheint, dass nicht einfach ein vollständiges Android-Betriebssystem auch aussen läuft, sondern nur ausgewählte Apps. Mehr Details dazu gibts aber noch nicht.

Fast gleich wichtig ist auch, dass man nun noch besser die Hauptkameras für Selfies nutzen kann. Der Screen ist nicht nur ein kleiner Sucher, sondern zeigt ganz genau, was man fotografiert oder filmt. Und dank des Klappscreens kann man das Handy auch super hinstellen, um sich selber aufzunehmen.

So flach wie kein anderes Flip

Wie auch beim grossen Find N2 soll auch das Flip einen verbesserten Screen haben, der beim Falten weniger spürbar und weniger sichtbar ist. Zudem hat Oppo ein Scharnier verbaut, das es ermöglicht, das Flip bündig zu schliessen. Mit 191 Gramm ist es allerdings leicht schwerer als die Konkurrenz von Samsung.

Klappt man das Flip zusammen, gibt es zwischen den zwei Seiten keinen Zwischenraum, alles ist ganz flach. Dadurch wirkt das Phone auch nochmals kompakter.

Erfreulich auch, dass Oppo es schafft, einen richtig grossen Akku mit 4300 mAh einzubauen. Beim im Sommer erschienenen Flip 4 von Samsung sind es zum Vergleich nur 3700 mAh. Und die Südkoreaner haben hier im Vergleich zum Vorgänger schon aufgerüstet.

Inzwischen hat Oppo auch alle Details zum Flip bekannt gegeben. Innen gibts einen 6,8-Zoll-Bildschirm, der bis 1500 Nits hell wird und die Bildfrequenz von 1 bis 120 Hertz anpasst. Als Prozessor kommt der MediaTek Dimensity 9000+ zum Einsatz, der schnell und effizient sein dürfte.

Die Hauptkamera hat einen brandneuen 50 Megapixel Sensor von Sony eingebaut und einen Weitwinkel mit 8 Megapixeln. Bei der mindestens gleich wichtigen Selfiecam sind es 32 Megapixel. Der Akku kann übrigens mit maximal 44 Watt in knapp einer Stunde geladen werden.

Dass das Phone auch zu uns kommen soll, ist klar. Und zwar wohl im ersten Quartal 2023. Damit dürfte es zu den ersten neuen Geräten des neuen Jahres gehören. Der Preis in China liegt fürs Flip bei rund 800 bis 1000 Franken, das grössere Find N2 kostet rund 1100 bis 1200 Franken. Bei uns realistisch fürs Flip dürfte etwas über 1000 Franken sein.

Sound-Power – doch für welche Gadgets?

Traditionell stellt Oppo auf dem «Inno Day» auch Innovationen vor, die in die Zukunft weisen. Das ist auch dieses Jahr so. Und zwar hat der chinesische Hersteller den MariSilicon-Y-Prozessor vorgestellt. Während der MariSilicon X für Bildbearbeitung zuständig ist und schon eingesetzt wird, ist der Y für Bluetooth und Audioübertragung verantwortlich.

Zwei Vorteile seien möglich: Einerseits können via Bluetooth mehr Daten übertragen werden, das heisst Musik kann in höherer Datenrate und mit weniger Qualitätsverlust gestreamt werden. Zusätzlich soll der Chip über 60 Prozent energieeffizienter und gleichzeitig über 30 Prozent kompakter sein.

Ideal also, um ihn in Kopfhörer einzubauen, die dann hochqualitative Drahtlos-Übertragung und längere Batterielaufzeiten ermöglichen. Konkrete Produkte hat Oppo aber noch nicht vorgestellt, die dürften nächstes Jahr kommen.

Noch länger dürfte es dauern, bis der Gesundheitssensor OHealth H1 bei uns zum Zug kommt. Er kann nicht nur Puls und EKG messen, sondern dient auch als Stethoscope, misst die Körpertemperatur und den Blutsauerstoff. Und das Tag und Nacht. Also ein universelles Medizinalgerät, das bei uns dann natürlich zuerst einen Zulassungsprozess durchlaufen muss.