Huawei baut das schönste Klapp-Handy

Das Huawei P50 Pocket ist unglaublich elegant, rundum hochwertig und voller toller Hardware-Features. Das hat allerdings seinen Preis.

TextLorenz Keller

Pros

  • Edles Design
  • Hochwertige Verarbeitung
  • Gute Kameras, exzellente Selfies
  • In vielen Details bessere Lösungen
  • Tolles Klapp-Erlebnis

Cons

  • Kein 5G
  • Teurer Preis
  • Keine Google-Services

Da hat sich jemand wirklich Mühe gegeben. Während die bisherigen Falt-Handys primär eine technische Lösung mit eher wenig Design waren, ist das neue P50 Pocket von Huawei ein richtiges Schmuckstück. Das aber im Test auch von der Hardware her überzeugt. Huawei baut das schönste Klapp-Handy.

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Endlich eine Flucht nach vorne von Huawei

Auch beim neusten Smartphone bleiben die alten Probleme des chinesischen Herstellers. Wegen des US-Banns sind weiter keine Google Services installiert. Wer also zu Google Mail, Maps, Kalender, Youtube etc. keine Alternative findet, für den wird es mühsam.

WhatsApp, Instagram, Facebook und viele andere Apps kann man direkt über die Anbieter oder über die Petal Search von Huawei herunterladen – also über unabhängige Stores. Aber alles ist etwas unübersichtlicher und mühsamer. Auch wenn sich Huawei bemüht, immer mehr Apps in den eigenen Store zu transferieren.

Was auch fehlt, ist 5G. Zwar darf Huawei wieder Snapdragon-Prozessoren des US-Herstellers Qualcomm einbauen, aber eben nur in 4G-Varianten. Das ist natürlich bei einem Smartphone für weit über 1000 Franken ein Problem.

In dieser Situation braucht es andere Argumente, um die Käufer davon zu überzeugen, trotzdem ein Huawei-Phone zu kaufen. Und das P50 Pocket liefert diese bei der Hardware, die wirklich herausragend ist.

Alu und Faltscreen – ein Design-Erlebnis

Das hat man schon lange nicht mehr gesehen und vor allem in den Händen gehalten. Heute sind eigentlich alle Smartphones aus Glas oder Kunststoff – nur der Rahmen ist aus Metall. Anders beim P50 Pocket, das ein Gehäuse ganz aus Aluminium hat.

Das fühlt sich halt schon sehr gut an. Und sieht auch toll aus. Das Alu hat einen leichten Goldschimmer und ist ähnlich wie ein Farn texturiert. Das sieht aussergewöhnlich aus und erhöht gleichzeitig die Rutschfestigkeit. Ja, das P50 Pocket liegt wirklich gut in der Hand.

Und da man den 6,9-Zoll-Screen zusammenklappen kann, lässt sich das Smartphone auch wirklich handlich verstauen. Praktisch ist das etwa, wenn man an den Hosen nicht so riesige Taschen hat. Zudem ist der Screen zusammengeklappt auch gut gegen Kratzer geschützt, etwa wenn man das Smartphone öfter in einer Tasche zusammen mit anderen Gegenständen transportiert.

Eine Besonderheit von Huawei: Zusammengeklappt hat das P50 Pocket keinen Spalt zwischen den beiden Seiten, alles schliesst schön ab, was auch die Gefahr minimiert, dass sich etwas zwischen die Screens schiebt.

Eine schöne Idee auch, Kameras und Aussenscreen jeweils in einen schwarzen Kreis zu packen. Das wirkt alles sehr elegant und durchdacht.

Huawei glänzt bei der Hardware

Aufgeklappt hat man einen Oled-Screen mit 6,9 Zoll vor sich. Also einen sehr grossen Bildschirm, der sich aber gut bedienen lässt, weil das P50 Pocket nicht allzu breit ist. Der Screen hat eine hohe Auflösung und eine variable Bildwiederholrate von 120 Hertz.

Er fühlt sich fast an wie ein normaler Screen, auch wenn man den Falz in der Mitte wie bei den anderen Falt-Phones spürt und je nach Lichteinfall auch sieht. Hier liefert Huawei die inzwischen auch bei der Konkurrenz übliche Qualität.

Gut gefällt das Kamera-Setup: Der Hauptsensor löst mit 40 Megapixeln auf und liefert die Bildqualität, die man sich heute von einem Flaggschiff gewohnt ist. Auch die 13-Megapixel-Weitwinkelkamera kann mit den besten auf dem Markt mithalten. Hier muss man keine Kompromisse machen.

Unterstützt werden die zwei Sensoren von einem 32-Megapixel-Chip, der als Ultraspektrum-Kamera dient. Die hilft gerade bei kritischem Licht, ermöglicht leuchtende Farben und mehr Details. Wie gesagt: Die Resultate des Gesamtsystems stimmen.

Und was halt genial ist: Man kann die mittelmässige Selfiecam innen getrost vergessen. Die wichtigen Ego-Bilder (und Videos) lassen sich auch mit den zwei Linsen der Hauptkamera schiessen. Dazu gibts einen kleinen 1-Zoll-Aussenscreen. Der dient bei Selfies als Sucher – ist allerdings schon sehr klein und zeigt nicht den gesamten Bildausschnitt.

Aber: Man kann so wirklich Selfies in toller Qualität schiessen. Und im Alltag erweist sich der kleine Screen nicht so als Problem.

Huawei hat wie immer viele Kamera-Modi integriert. Ganz neu ist der «Fluoreszenz»-Modus mit integriertem UV-Licht. Und ja, als Party-Gag gelingen damit sehr witzige Fotos, wie man sie noch nie von einem Smartphone gesehen hat.

Fürs exklusive Gerät zahlt man einen hohen Preis

Knapp 1600 Franken kostet das Huawei P50 Pocket im Handel. Das ist schon mal eine ziemliche Ansage. Immerhin gibts dafür gleich 512 GB Speicher und 12 GB Arbeitsspeicher. Aber eben nur den besten Prozessor aus dem Vorjahr, nämlich den Snapdragon 888. Und eben auch ohne 5G.

Der Preis ist eben auch im Vergleich zur Konkurrenz recht hoch. Das Galaxy Flip 3 5G von Samsung ist vom Konzept her identisch, aber mit 1100 Franken deutlich günstiger.

Natürlich gibts auch Unterschiede zum Samsung, die einen gewissen Aufpreis rechtfertigen. So hat das Flip nur 256 GB Speicher und mit 6,7 Zoll einen etwas kleineren Screen. Auch bei der Kamera liefert das Samsung nicht die gleichen Höchstleistungen.

Wichtig könnte auch der Akku-Unterschied sein: Das Huawei bietet 4000 mAh, die Batterie kann mit 40 Watt schnell geladen werden. Beim Samsung sind es 3300 mAh und nur 15 Watt Fast-Charging. Dafür kann das Flip auch drahtlos geladen werden.

Der Prozessor ist bei beiden Geräten derselbe, beim Samsung aber mit 5G. Zudem hat das Galaxy-Falt-Phone den grösseren Aussenscreen, der mehr Möglichkeiten bietet zur Anzeige von Nachrichten und Infos.

Zu guter Letzt hat Samsung eine Zertifizierung für die Wasserdichtigkeit erhalten. Das Flip übersteht 30 Minuten in bis zu 1,5 Metern Tiefe. Bei Huawei weiss man das nicht so genau, weil es keine Angaben dazu gibt.

Huawei baut das schönste Klapp-Handy

Das P50 Pocket ist ein echter Hingucker. Vom Design her fast schon ein Schmuckstück, das aber auch technisch nicht enttäuscht. Hervorragend sind die Kamera und der Screen. Vor allem wer viele Selfies schiesst, der wird Freude haben an den Möglichkeiten des Klapp-Phones.

Auch die restliche Hardware überzeugt – wenn man auch gewisse Abstriche machen muss. Der Prozessor ist nicht neu und man hat kein 5G. Damit kann man leben, wie auch mit den Software-Einschränkungen, die etwas Flexibilität und Umdenken erfordern.

Insgesamt ist die entscheidende Frage: Wie wichtig sind einem die gewisse Exklusivität, die Optik und die technischen Feinheiten? Wer in diesem Bereich Prioritäten setzt, der wird eher bereit sein, 1600 Franken für das Huawei-Falt-Phone auszugeben.

Sonst gibts für weniger Geld Alternativen der Konkurrenz mit biegbaren Screens – oder dann auch alle Flaggschiff-Smartphones von allen Brands.