Welche Airpods sind der beste Deal?
Vier verschiedene Apple-Kopfhörer von 170 bis 260 Franken sind erhältlich. Darunter auch die ganz neuen Airpods Pro. Wir haben sie alle ausprobiert. Was lohnt sich? Was sind die Unterschiede?
Schon bei Apple selber gibts drei verschiedene Airpods zu kaufen. Im Handel sind zudem noch die alten Airpods Pro erhältlich. Für die Käufer ist das zuerst einmal total verwirrend, da alle ähnlich heissen und sich auch die Optik teilweise nur in Details unterscheidet. Welche Airpods sind der beste Deal?
Wichtig zu wissen: Es gibt die normalen Airpods ohne Pro in der zweiten und der dritten Generation, sie sind jeweils mit drahtlos ladbarem Case erhältlich und auch ohne.
Dann gibt es die Pro-Modelle, die aber nicht nach Generationen angeschrieben sind, sondern oft auch mit der Jahreszahl. Die 2022er sind die soeben auf den Markt gekommene zweite Generation, die 2021er sind die erste Generation.
Übrigens: Die Airpods funktionieren grundsätzlich auch mit Android-Smartphones, bieten dort aber nicht alle Funktionen.
Einstieg ab 169 Franken
Diese Kopfhörer werden seit 2016 mehr oder weniger unverändert gebaut. Und sie haben sicher den Boom drahtloser In-Ear-Kopfhörer ausgelöst. Sorgte das markante Stäbchendesign in den Ohren anfangs noch für Spott, ist es heute ein Markenzeichen und wird auch von der Konkurrenz kopiert.
Der Test zeigt, dass der Sound nach wie vor sehr gut ist in diesem Preisbereich. Sonst bekommt man nur wenig Schnickschnack. Fünf Stunden Akkulaufzeit sind Durchschnitt.
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Die Telefonqualität ist gut, aber nicht überragend. Da merkt man halt schon, dass das Mikrofon weit weg vom Mund ist. Übrigens: Topqualität auch für Videocalls bieten nach wie vor die Standard-Kopfhörer von Apple mit Kabel, die es für 30 bis 40 Franken im Handel gibt. Die schlagen bei der Audioqualität alle Drahtlos-Modelle.
Die Airpods gibts zwar nur in einer einzigen Grösse und die Hörer selber sind aus festem Kunststoff. Die Form passt aber bei vielen Nutzern gut und hält auch gut in den Ohren. Ja, wer heikel ist, kann oft gerade die günstigsten Airpods auch über Stunden ohne Schmerzen tragen und viele teurere Modelle nicht.
Der Preis startet bei 169 Franken, wer das Case mit den Hörern drin drahtlos laden möchte, muss mit 189 Franken rechnen.
Alltagsqualitäten zeigen sich in kleinen Details
Praktisch auch, wie schnell und unkompliziert sich die Airpods mit dem iPhone verbinden, da hat man eigentlich nie Bluetooth-Probleme. Zur Steuerung kann man Siri nutzen – oder aber mit einem Doppelklick an die Kopfhörer einen Befehl ausführen.
Die Automatik kann auch Nachteile haben: nämlich dann, wenn man verschiedene Geräte mit demselben Account nutzt. Hier sind die Airpods automatisch für alle Apple-Gadgets konfiguriert. Es kann aber auch sein, dass sie automatisch hin- und herspringen, wenn etwa jemand im gleichen Raum das iPad startet, während man auf dem iPhone Musik hört.
Dieser lässt sich jeweils für links und rechts separat in den Einstellungen definieren: Start/Stopp, nächster Titel, vorheriger Titel, Siri oder man schaltet die Funktion aus. Einziger Nachteil: Die Lautstärke muss man immer am iPhone oder der Apple Watch verstellen.
Es gibt übrigens von Apple keine Kopfhörer-App, man findet alles in den Einstellungen. Und das auch nur, wenn die Airpods aktiv sind. Verschiedene Sound-Varianten sucht man allerdings vergebens. Apple gibt vor, wie der Klang der Kopfhörer ist.
Genial ist, dass auch die günstigsten Kopfhörer in «Wo ist?» angezeigt werden. Sprich: Man kann sehen, wo die Airpods zuletzt mit einem iPhone verbunden waren, und so eventuell auch den Standort lokalisieren, wenn man sie verlegt oder irgendwo vergessen hat.
Lohnt sich das Upgrade der normalen Airpods?
Von der zweiten zur dritten Generation der normalen Airpods gabs einen grossen Sprung. Das Design hat sich stark verändert. Das Case öffnet sich nun auf der breiten Seite und die Hörer sind anders geformt. Der Kopf ist dicker und länger, das Stäbchen kürzer. Aus den Ohren ragt nur noch ein Stummelchen.
Es gibt immer noch nur eine Grösse – tendenziell brauchen sie etwas mehr Platz in den Ohren. Das bedeutet aber auch: Nur weil die zweite Generation gut passt, muss das bei der dritten Generation nicht automatisch der Fall sein. Gerade In-Ear-Kopfhörer sollte man unbedingt irgendwo anprobieren und prüfen, ob sie wirklich passen und nicht schon nach zehn Minuten drücken.
Die dritte Generation kostet 189 Franken, mit drahtlosem Lade-Case sind es 199 Franken. Man bekommt für den moderaten Aufpreis sechs statt fünf Stunden Akkulaufzeit – was in dieser Klasse die meisten Konkurrenten bieten.
Zudem sind Case und Hörer gegen Schweiss und Wasser geschützt, gemäss IPX4-Standard. Man kann damit also nicht schwimmen oder duschen. Ein Regenschauer oder schweisstreibender Sport dagegen machen den Gadgets nichts aus.
Über die Kopfhörer kann man nun noch mehr bedienen. Man muss das Stummelchen am Hörer zusammendrücken. Mit ein, zwei oder drei Klicks lässt sich alles steuern, ausser die Lautstärke. Das ist etwas mühsamer als Touch, dafür kommt es eigentlich nicht vor, dass man aus Versehen etwas drückt, etwa wenn man die Kopfhörer in den Ohren neu richten muss.
Die Telefonqualität ist besser, aber immer noch nicht so gut wie mit Kabel. Und wie sieht es beim Sound aus? Der ist schon auch nochmals besser. Mehr Bass, klarere Höhen und wer will, kann den Apple-eigenen 3D-Sound geniessen. Die dritte Generation der Airpods dichtet auch etwas besser ab.
Sind die Pro wirklich etwas für Profis?
Die brandneuen Airpods Pro, die als zweite Generation oder mit der Jahreszahl 2022 gekennzeichnet sind, kosten 259 Franken – durchaus ein relevantes preisliches Upgrade. Hier ist übrigens drahtloses Laden immer inklusive. Praktischerweise ist das erstmals auch auf dem Lade-Puck der Apple Watch möglich.
Zwei Dinge sind bei den Pro grundlegend anders. Es gibt nämlich Aufsätze in vier Grössen. Sprich, man kann den Hörer mit diesen Silikon-Tips auf die passende Grösse bringen. Ideal auch, wenn man unterschiedlich geformte Ohrmuscheln hat. Und ja, man kann sich sogar Ersatzaufsätze für zehn Franken kaufen.
Dass die Hörer passgenau im Ohr sitzen, ist besonders wichtig, da die Pro eine aktive Geräuschunterdrückung bieten. Die funktioniert nur gut, wenn das Ohr auch gut abgeschlossen ist. Es gibt sogar einen automatischen Passtest, der leider wie die restlichen Softwarefunktionen in den Einstellungen versteckt ist.
Geräusche werden durchaus effektiv unterdrückt, etwa im Zug oder unterwegs. Allerdings ist auch klar: Wer absolut abgeschirmt sein will, braucht einen richtigen Over-Ear-Kopfhörer. Da wird Lärm noch viel effektiver herausgefiltert.
Transparenz genauso wichtig wie Unterdrückung
Es gibt übrigens durchaus Fans, welche die Airpods Pro nicht wegen des Noise Cancelling kaufen, sondern wegen des Transparenz-Modus. Der ist wirklich gut gemacht. Man hört die Aussengeräusche leicht verstärkt, so dass man beim Musikhören nicht total abgeschirmt ist. Ein durchaus natürlicher Mix, der wirkt, als würde man mit einem Lautsprecher in der Nähe Sound geniessen.
Beim Klang machen die Pro nochmals einen Schritt vorwärts, auch weil sie etwas tiefer sitzen und so von Natur aus besser abschirmen und den Sound direkter übertragen können. Doch schlussendlich ist das ein wenig Geschmackssache – etwa wie tief man in Musik abtauchen will.
Das neue Pro-Modell liefert aber viele zusätzliche Funktionen. So ist das Case faktisch ein Airtag (mehr zu den Trackern von Apple hier). Man findet sie bei Verlust leichter, da sie mit iPhones Kontakt aufnehmen und den Standort weiterleiten können. Und man kann einstellen, dass man benachrichtigt wird, wenn man wegläuft und das Case irgendwo liegen lässt.
Und erstmals können Nutzerinnen und Nutzer direkt am Kopfhörer die Lautstärke verändern. Man muss dazu vorne nach oben oder unten swipen. Leider besteht dabei eine gewisse Gefahr, dass man auch den Sitz im Ohr verschiebt. Ganz ideal ist das also noch nicht gelöst.
Was man auch wissen muss: Case und Hörer sind grösser und wuchtiger als bei den Nicht-Pro. Und die Akkulaufzeit ist trotzdem nicht länger, bei aktivierter Transparenz oder Geräuschunterdrückung sogar kürzer als sechs Stunden.
Dass das Case neu ebenfalls einen kleinen Lautsprecher hat, bringt im Alltag nur jenen etwas, welche die Airpods zu Hause dauernd verlegen.
Lohnen sich die alten Pro?
Die erste Generation der Pro wird (manchmal unter der Bezeichnung 2021) ebenfalls noch verkauft – nicht offiziell von Apple, aber im Handel. Die Preise liegen momentan bei rund 225 Franken.
Das ist noch kein guter Deal, dafür müssten die Preise stärker sinken. Zwar hat man grundsätzlich bei beiden Pro sehr ähnliche Funktionen, die neue Variante ist aber in allen Details besser: Der Klang ist voluminöser und klarer, die Geräuschunterdrückung etwas effektiver.
Das sind durchaus Argumente für die neue Version. Der Sound der alten Airpods Pro erinnert an die dritte Generation der normalen Airpods. Die neuen Pro sind wirklich hörbar besser als alle anderen.
Hinzu kommt, dass man mit der neusten Generation eine Stunde mehr Akkulaufzeit hat. So lohnen sich die ersten Airpods wohl nur mit einem speziell guten Deal.
Welche Airpods sind der beste Deal?
Die neuen Airpods Pro heissen zwar gleich wie der Vorgänger, bieten aber für 259 Franken trotzdem ein deutlich besseres Gesamtpaket mit tollem Klang und sehr guter Geräuschunterdrückung. Da kann Apple insgesamt in der Preisklasse von 250 bis 350 Franken ganz vorne mithalten.
Die alten Airpods Pro lohnen sich nur, wenn sie dann für unter 200 Franken erhältlich und damit ähnlich teuer sind wie die dritte Generation der normalen Airpods.
Diese wiederum sind ein guter Preis-Leistungs-Kompromiss, wenn man keine Geräuschunterdrückung möchte und eine etwas längere Akkulaufzeit. Und es kann auch gut sein, dass die normalen Airpods für einen persönlich bequemer sind als die Pro-Modelle.
Und auch das Einsteigermodell hat durchaus noch eine Berechtigung. Einerseits sitzt das Original gerade bei heiklen Ohren am bequemsten, andererseits erfüllt es die Grundbedürfnisse durchaus zuverlässig und solide.
Die grosse Stärke aller Modelle ist, dass sie perfekt auf die iPhone-Nutzer zugeschnitten sind. Man hat nie Verbindungsprobleme wie sonst ab und zu bei Bluetooth-Geräten. Sie sind rundum perfekt aufs System abgestimmt.
Das muss Apple bei den Airpods noch verbessern
Es gibt aber bei Apple durchaus noch Verbesserungspotenzial. Bei der Akkulaufzeit etwa hat die Konkurrenz die Airpods längst überholt. Gleiches gilt für die Farbauswahl. Alle Airpods gibts nur in Weiss, eine Auswahl bietet Apple nicht an.
Gleiches gilt für die Sound-Gestaltung. Apple gibt vor, wie die Kopfhörer klingen sollen. Wer mehr Bass möchte oder eine spezielle Einstellung für Podcasts, kann nicht einfach so wechseln.
Schwach ist auch, dass Apple weiterhin auf den Lighning-Anschluss setzt, nicht nur bei den iPhones, sondern eben auch bei den Airpods. Das wird spätestens dann nerven, wenn nächstes oder übernächstes Jahr Apple auf USB-C umsteigen muss – und man für die älteren Airpods ein Extra-Ladekabel mitschleppen muss.