Samsung schlägt im Kamera-Vergleich alle

Unsere Leserinnen und Leser haben fast 70’000 Stimmen abgegeben und das Galaxy S22 Ultra zur besten Smartphone-Kamera gewählt. Mit deutlichem Abstand zu Platz 2, dem iPhone 13 Pro Max. Die Auswertung und die Analyse.

TextLorenz Keller

Fast 70’000 Votes wurden abgegeben, 8000 bis 9000 Stimmen pro Foto kamen zusammen: Unserer Leserinnen und Leser sind die grösste Handyfoto-Jury der Schweiz. Und das Resultat ist klar: Samsung schlägt im Kamera-Vergleich alle.

Das Galaxy S22 Ultra trifft also den Massengeschmack eindeutig am besten – das zeigt unser Vergleich eindrücklich. Das Samsung mag nicht in jedem Fall die «besten» Fotos schiessen und Profis würden vielleicht anders entscheiden. Aber: Der Kunde ist König und ihm müssen die Fotos ja gefallen.

Klar haben viele User die Bilder wohl auf dem Smartphone angeschaut und verglichen. Vielleicht nicht mal vergrössert und reingezoomt. Aber auch das ist eben eine Realität. So werden Medien heute in der Mehrheit konsumiert.

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Der überlegene Sieger heisst Samsung

Gewinner des grossen Fotovergleichs ist das Samsung Galaxy S22 Ultra. Es hat die meisten Kategorien für sich entscheiden können und auch die meisten Punkte erhalten. Wir haben die Prozentzahlen in Punkte umgewandelt und dann alles zusammengezählt.

Samsung hat in drei von acht Kategorien die höchste Prozentzahl erreicht und insgesamt 297 Punkte geholt. Dahinter folgt das iPhone 13 Pro Max mit zwei Siegen und 238 Punkten. Das Oppo Find X5 Pro mit einem Sieg und 135 Punkten landet auf dem dritten Platz. Und Platz 4 gehört Xiaomi: Zwei Siege und 130 Punkte.

Dann wollen wir doch die einzelnen Modelle und die Stärken und Schwächen etwas genauer anschauen.

Samsung: Vielseitig begabt

Das Samsung konnte gleich in drei Kategorien Bestnoten abholen – hat sich aber ausgerechnet in der Paradedisziplin blamiert. Starten wir mit dem Erfreulichen: Der Nachtmodus ist erstklassig und macht gefällige Fotos. Im Weitwinkel hat er gleich 70 Prozent der Stimmen geholt.

Und zwar, weil die Software einfach gut gearbeitet hat. Der Himmel ist zwar total unrealistisch blau, aber das weiss nur, wer dort war. Aber die «Einfärbung» wirkt natürlich und die restlichen Farben sind realistisch.

Deutlich auch der Sieg bei den Selfies mit sogar 86 Prozent der Stimmen. Das Samsung kommt am besten klar mit dem Gegenlicht und trotz absolut schlechten Bedingungen gelingt ein akzeptables Resultat. Die Handykamera korrigiert so den Fehler des Fotografen. Dass die Selfiecam mit 40 Megapixeln im Samsung wohl momentan die beste auf dem Markt ist, sieht man übrigens auch unten im Video.

Das Samsung erreicht überall gute Resultate und in einigen Bereichen herausragende Qualität. Ausgerechnet dort, wo das S22 Ultra allen anderen auf dem Papier meilenweit überlegen ist, enttäuscht das Gerät. Das Samsung hat nämlich gleich zwei Zoom-Objektive.

So kann es als einziges Gerät im Vergleich die zehnfache Vergrösserung mit dem 10x-Zoom rein optisch machen. Die anderen müssen mehr oder weniger digital ins Bild zoomen. Aber: Obwohl das Samsung-Foto bei genauerem Hinsehen in der grossen Ansicht viel schärfer ist und mehr Details zeigt, hat halt die Software versagt. Das Bild hat einen Grauschleier und ist viel dunkler als nötig.

Trotzdem: Das Ultra ist sicher eine ideale Wahl für Foto und Video. Einige Schwächen wurden bereits mit Software-Updates behoben. Es wird sicher laufend noch weiter verbessert, das war schon in den letzten Jahren so.

iPhone: Der Klassiker ist der perfekt Allrounder

Was beim iPhone einfach überzeugt, ist die einfache Handhabung. Einschalten und loslegen – die Einstellungen übernimmt das Gerät. Was manchmal aber auch heisst, dass es mühsam ist, wenn man etwas nachjustieren möchte.

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Das 13 Pro Max hat mit seinem 3,5-Zoom diese Kategorie für sich entschieden, weil die Software das richtige gemacht hat. Das Bild nachgeschärft und aufgehellt. Mehr kann man mit digitaler Vergrösserung nicht herausholen und den Usern gefällt das.

Das gleiche gilt auch beim Makro-Modus, den ja Apple erstmals so richtig forciert hat. Auch hier passen Optik und Software zusammen, ganz automatisch, ohne dass man etwas einstellen muss.

Das Fazit: Das iPhone kann alles gut bis sehr gut, nichts weniger gut, aber auch nichts total überragend gut. Als Allrounder ist das perfekt.

Oppo: Zu viel Realismus

In vielen Experten-Tests liegt das Find X5 Pro weit vorne. In unserem Test kann das Oppo die Stärken aber fast nicht ausspielen. Immerhin: Oppo gelingt es eine der wichtigsten Kategorien mit 40 Prozent der Stimmen für sich zu entscheiden.

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Nämlich jene mit den ganz normalen Hauptkamera-Fotos bei Sonnenschein – aber auch mit Schwierigkeiten wie Schattenwurf und Wasserspiegelungen. Das kontrastreiche und detaillierte Foto überzeugt die Abstimmenden.

Bei Selfiecam und Makro ist das Oppo wirklich nicht stark, in anderen Kategorien rächt sich der Realismus. Etwa bei der Nachtfotografie. Im Nightmode mit dem Weitwinkel hat das Find X5 das realistischste Abbild der Wirklichkeit erstellt. Die Userinnen und User mögen aber lieber blauen Himmel und eine starke Auffhellung. Dass auf dem Oppo-Foto viel mehr Details, etwa hinten bei den Bäumen, zu sehen sind, spielt da keine Rolle.

Trotzdem überzeugt das Find X5 Pro als Foto-Handy, das zeigt auch unser ausführliche Test. Es braucht vielleicht etwas mehr «Arbeit» beim Fotografieren und etwas mehr Nachbearbeitung, falls man gefällige und Instagram-taugliche Resultate will. Was man auch sagen muss: Das Oppo ist erst gerade auf den Markt gekommen, Softwaremässig kann es da noch gewichtige Updates geben, auch für die Kamera.

Xiaomi: Mit Optimierungspotential

Beim Xiaomi 12 Pro schwanken die Resultate stark. Mal gabs fast keine Punkte, mal sehr viele. So hat das Xiaomi die Kategorien Porträt und Lichter in der Nacht gewonnen.

Beides Mal dank der Software: Der Unschärfe-Effekt beim Porträt wird ja dank viel Rechenarbeit erzielt. Und bei den Lichtern in der Nacht haben wohl die lebendigen Farben die Abstimmenden überzeugt.

Die Software ist aber auch für die Tiefpunkte bei Xiaomi verantwortlich: Beim Selfie hellt das Xiaomi viel zu stark auf und gleichzeitig wird das Gesicht total geglättet – und das ohne Beauty-Modus. Und sowohl im Nightmode bei Dunkelheit wie auch beim Zoom wirken die Fotos wie überkorrigiert.

Die Hardware – zum Einsatz kommen drei 50 Megapixel grosse Sensoren – ist auf jeden Fall hervorragend, für die Software braucht es noch etwas Schliff. Auch hier gilt wie beim Oppo. Das Phone ist noch nicht lange auf dem europäischen Mark erhältlich, dürfte es hier noch Updates geben.

Hier können Sie nun nochmals alle Fotos anschauen und die Resultate mit Ihrer Wahl vergleichen. Haben Sie «Mehrheitsgeschmack»? Sie finden jeweils die Auflösung, welches Foto von welchem Handy stammt, direkt bei den Umfragezahlen.

Porträts dank Software-Tricks

Grosse Unterschiede in der Zoom-Qualität

Mit dem Nachtmodus aus dem Dunkeln geholt

Mehr Weite für die Landschaft

So kommen Sie dem Sujet wirklich nahe

Volle Pracht mit voller Sensor-Macht

Das Spiel der Lichter

Zum Schluss ein Fail-Selfie