E-Bike-Trend: Bosch vernetzt das Velo

Der deutsche Hersteller Bosch führt in einem smarten Komplettsystem Antrieb, Display, Akku und App zusammen. So kann man sein E-Bike per Update aufrüsten. Und sein Velo den eigenen Bedürfnissen anpassen.

TextLorenz Keller

Bosch rüstet schon jetzt viele Bike-Hersteller mit E-Motoren und Technik aus. Nun gibts ein neues Komplettsystem, das in verschiedenen Marken zum Einsatz kommen soll – und auch zeigt, in welche Richtung sich die Branche entwickelt. Alle Komponenten werden mit der neuen eBike Flow App verbunden. Das zeigt einen neuen E-Bike-Trend: Bosch vernetzt das Velo.

Das Velo wird digitalisiert

Bisher war die Velowelt noch nicht so vernetzt wie andere Branchen. Zwar gibt es seit längerem einzelne Produkte wie Diebstahlsicherungen oder Lichter, die mit dem Smartphone vernetzt sind. Sonst funktionieren auch E-Bikes oft noch eher traditionell.

Das will nun Bosch ändern. Der deutsche Hersteller bringt das gesamte System zusammen. Und zwar ist für die Bike-Marken ein Gesamtsystem verfügbar: Das besteht aus Bedieneinheit, Display, Akku und dem Elektromotor. Alles kann über die eBike Flow App vernetzt und gesteuert werden.

Dies ermöglicht etwa, dass man sein Velo updaten kann. Und so immer mal wieder neue Features erhalten soll. Zudem kann man über die App die Fahrmodi individuell einstellen, Aktivitäten aufzeichnen und das E-Bike auch gleich mit der Fitness-App koppeln – zum Beispiel Apple Health.

Bedienung auch ohne Display

Bosch hat auch gedacht, dass Velofahrer vielleicht ohne Display unterwegs sein wollen. Dafür gibts die neue LED Remote, die man mit dem Daumen bedienen kann – also auch ohne die Hand vom Lenker zu nehmen. Unterschiedliche Farben zeigen den Fahrmodus oder den aktuellen Ladezustand an.

Eingebunden werden kann auch das Kiox 300 Display, das besonders robust sein soll. Über den Screen lassen sich auch gleich die Fitness-Daten anzeigen. Bedient kann er mit der LED Remote werden.

Gleichzeitig führt Bosch auch einen neuen Top-Akku ein. Der PowerTube 750 ist sehr energiedicht und darum nur rund 4,4 Kilogramm schwer. Er ist in zwei Stunden zur Hälfte und in sechs Stunden ganz geladen. Die Batterie ist auf lange Strecken und viele Höhenmeter ausgelegt.

Diebstahlsicherung kann nachgerüstet werden

Das neue eBike-Flow-System ist zukünftig mit dem Connect-Modul nachrüstbar. Das hat etwa einen Diebstahlschutz integriert: also etwa einen akustischen Alarm für den Diebstahlschutz. Sobald sich das abgeschlossene Bike bewegt, wird Alarm ausgelöst.

Ist das Velo dann weg, kann es über die App getrackt werden. Das ist nicht nur bei Diebstahl praktisch, sondern auch, wenn man nicht mehr so genau weiss, wo man es abgestellt hat.

E-Bike-Trend: Bosch vernetzt das Velo

Aus Sicht der Autobranche etwa tönen die Neuerungen von Bosch nur altbekannt. Moderne Neuwagen können genau das alles auch: Sie sind vernetzt und lassen sich jederzeit mit neuen Funktionen und Updates nachrüsten.

Für die Velobranche ist dieser Trend aber eher neu. Und dass auch Bosch als einer der grossen Zulieferer für die Hersteller von Bikes und Fahrrädern nun auf diesen Zug aufspringt, ist eigentlich nur logisch. Bosch hat dabei den Vorteil, dass eben gleich das ganze Antriebssystem mit den elektronischen Komponenten selber hergestellt wird.

Damit reagiert die Branche sicher auch auf die zunehmende Konkurrenz der Elektro-Zweiräder ohne Pedalen. Denn E-Scooter oder gar Roller mit Elektromotor sind bereits heute schon ganz selbstverständlich mit vernetzten Systemen und mit App-Anbindung ausgerüstet.

Mehr zur Qual der Wahl beim Kauf eines Elektro-Zweirads können Sie in diesem Artikel nachlesen.

Und hier finden Sie eine Übersicht über die Regeln, die in der Schweiz gelten, wenn Sie einen E-Scooter, E-Roller oder ein E-Bike fahren wollen. Und das ist gar nicht immer ganz einfach.