Ist das iPhone 12 Mini zu klein, zu schwach, zu billig?
Ab heute Freitag kann man nun auch das kleinste und das grösste iPhone 12 in den Läden kaufen. 500 Franken trennen die zwei. Wir haben das iPhone 12 Mini genauer angeschaut – und viele positive Überraschungen erlebt.
Endlich ist das Line-up komplett. Ab heute Freitag kann man alle vier Varianten des iPhone 12 in den Läden kaufen. Vom Mini ab 779 Franken bis zum Pro Max ab 1229 Franken. Genau diese zwei Extreme sind übrigens auch jene iPhones, die neu im Regal stehen. Doch für einmal interessiert uns nicht das grösste und beste, sondern das kleinste Modell. Vor allem wollen wir wissen: Ist das iPhone 12 Mini zu klein, zu schwach, zu billig?
Denn das Interesse am kompakten iPhone ist riesig. Denn es gibt praktisch keine neuen Smartphones mehr in dieser kompakten Bauweise, die trotzdem volle Leistung bieten. Doch ist das beim Mini wirklich so – oder muss man Abstriche machen? Wir haben es uns genau angeschaut.
Die Übersicht zu allen vier Modellen findet man übrigens hier in diesem Artikel. Und in diesem Text berichten wir vom Unboxing von Mini und Max und den ersten Erfahrungen. Zu guter Letzt gibts hier bereits eine umfassende Review zum normalen iPhone 12, also der grösseren Version des Mini.
Das beste Abo fürs neue iPhone 12 Mini
Mit dem neuen iPhone lohnt sich eventuell auch ein neuer Mobilfunk-Vertrag. Unser Partner alao hilft bei der schnellen und unkomplizierten Auswahl. Mit wenigen Klicks erstellt man sich einen Preisvergleich der wichtigsten Anbieter und kann auch direkt einen Vertrag abschliessen. Am Besten sucht man sich gleich ein Angebot mit 5G, damit man die Vorteile des iPhone 12 auch richtig nutzen kann.
Ist das Mini zu klein um wahr zu sein?
Der wichtigste Grund neben Preis, um ein Mini zu kaufen, ist die Grösse. Das iPhone mit 5,4-Zoll-Bildschirm ist kleiner als alle iPhones der letzten Jahre, ja sogar ein wenig kleiner als das iPhone SE, das im letzten Frühling auf den Markt gekommen ist.
Das dürfte all jene freuen, die noch mit einem alten iPhone SE oder Modellen wie iPhone 6, 7 oder 8 unterwegs sind. Sie bekommen nun endlich wieder ein ähnlich kompaktes Gerät, das aber gleichzeitig deutlich mehr Display hat. Und erst noch einen hochaufgelösten Oled-Screen.
Das Mini liegt super in der Hand, ist leicht, kompakt und angenehm. Trotzdem kann man problemlos darauf alle Apps nutzen, hat genug Platz für Games oder Videos. Nur beim Tippen fällt der kleinere und damit auch schmalere Screen negativ auf. Man hat eine deutlich schmalere Tastatur zur Verfügung. Mit dicken Fingern natürlich weniger komfortabel als bei den grösseren iPhone 12. Aber man gewöhnt sich schnell daran (zudem war das früher ja Alltag und es ging auch gut mit Tippen).
Schlussendlich ist eine solche Displaygrösse Geschmacksache. Objektive Gründe gegen das Mini gibts sicher nicht. Wer kleine Screens mag, wird das neue Kompakt-iPhone lieben.
So schnell macht der Akku wirklich schlapp
Die grösste Befürchtung beim Mini ist, das der Akku nicht so lange hält. Während im iPhone 12 eine Batterie mit 2815 mAh drinsteckt, sind es beim Mini nur rund 2200 mAh. Zum Vergleich: In den meisten Android-Phones stecken heute 4000 mAh grosse Akkus.
Im Test zeigt es sich: Die Befürchtungen sind nicht ganz unbegründet. Wir haben die iPhones verglichen, in dem wir auf allen vier Stunden lang dasselbe Youtube-Video über WLAN gestreamt haben. Während das Pro Max noch auf 80 Prozent Restleistung hat, sind es bei iPhone 12 und 12 Pro (selbe Akkugrösse) noch 75 Prozent. Das Schlusslicht ist das Mini mit 71 Prozent.
Das Mini hat also rund 15 Prozent weniger Akkulaufzeit als das iPhone 12. Von dort sind es nochmals 15 Prozent zum Pro Max. Diese Verhältnisse bestätigen auch, wenn man bei Apple selber auf der Vergleichsseite die Angaben zur Laufzeit einander gegenüberstellt. Wegen der Batteriegrössen kann sich also ein Upgrade durchaus lohnen. Allerdings dürft man auch beim Mini durch den Tag kommen mit normaler Nutzung.
Im Test wurde das nur zum Problem, wenn man sehr viele Videos oder Serien über Mobilfunk und 5G geschaut und viele Fotos und Videos gemacht hat. Das iPhone 12 Mini glänzt nicht bei der Akkulaufzeit, man kann aber damit leben.
Leistung ganz wie die Grossen
Von wegen schwach und billig: Das iPhone 12 Mini ist technisch auf dem Niveau der grösseren Modelle. Selber A14 Bionic-Prozessor, selber hochauflösender Display, drahtloses Laden mit Magsafe-Technologie, 5G-Mobilfunk – alles ist auch im Zwerg unter den iPhone eingebaut.
Und das ist neben der Grösse eben die zweite grosse Stärke. Die Nutzer müssen auf nichts verzichten. Sie bekommen die volle Leistung im kleineren Gehäuse. Der einzige Unterschied ist ein Detail: Man kann mit Magsafe drahtlos nur mit 12 Watt laden und nicht mit 15 Watt wie bei iPhone 12, 12 Pro und 12 Pro Max.
Also verzichten muss man schon in gewissen Bereichen, aber das sind dieselben wie bei allen anderen 12er-Modellen auch. Es gibt keinen Fingerabdruck-Scanner, was immer dann ein riesiger Vorteil wäre, wenn man mit Maske versucht, die Gesichtserkennung zu nutzen.
Zudem setzt Apple weiter auf den Lightning-Anschluss statt auf USB-C wie alle anderen Hersteller. Und auch eine 90 oder 120 Hertz Bildwiederholrate wäre schön gewesen. Zudem kommt das Mini ohne Charger – aus durchaus berechtigen Umwelt-Argumenten.
Diese werden von Apple selber ad absurdum geführt, wenn nur ein Kabel beiliegt, das nur mit einem neuen USB-C-Charger funktioniert. Und wer diesen zusammen mit dem iPhone bestellt, erhält diesen ziemlich sicher in zwei unterschiedlichen Paketen separat geliefert…
Grosse Überraschung im Kamera-Vergleich
iPhone 12 und 12 Mini haben dieselben Kameras. Die Nutzer müssen aber auf die Zoom-Linse und den Lidar-Scanner für schnellere Fokussierung verzichten. Der Zoom ist ganz klar ein Verlust, aber wie sieht es sonst im Alltag aus.
Wir haben den Vergleich gewagt und das Mini gegen das Pro Max antreten lassen. Und zwar in der Dämmerung und der Dunkelheit. Schwierige Lichtverhältnissen, die eigentlich die grössten Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Kameras zeigen müssen.
Das Resultat ist überraschend. Auf den ersten Blick gibts gar keine Unterschiede. Wenn man genau hinschaut, kann das Max ab und zu ein paar Details mehr einfangen. Die Differenz zwischen den iPhones ist aber minimal. Sowohl mit der Hauptkamera, als auch mit der Weitwinkel-Linse.
Nur beim Videofilmen merkt man dann Unterschiede. Das iPhone 12 Pro Max ist besser stabilisiert und macht die ruhigeren Aufnahmen. Aber: Im Alltag wird man mit dem Mini auf hohem Niveau sehr zufrieden sein. Porträtmodus, Nachtfotos, Gegenlicht – die Software hilft dabei, diese Schwierigkeiten auszugleichen und man kann zuverlässig gute Aufnahmen machen.
Ist das iPhone 12 Mini zu klein, zu schwach, zu billig?
Die Antwort? Nein, nein und nein! Insgesamt überzeugt das Mini auf der ganzen Linie im Vergleich zu den anderen iPhone-12-Modellen. Und auch im Android-Bereich gibts kaum Konkurrenz, weil kein Hersteller mehr so kleine Bildschirme zusammen mit Top-Technik verbaut.
Günstig ist das iPhone 12 Mini primär im Vergleich zu den anderen neuen iPhone-Modellen. In der Android-Welt bekommt man schon anständige 5G-Einsteiger-Geräte für weniger als 450 Franken. Das Mini kostet mindestens 779 Franken, allerdings gibts dafür nur enttäuschende 64 GB Speicher.
Den Aufpreis auf 128 GB sollte man sich leisten, dann sind es 839 Franken. Und in diesem Preisbereich bekommt man in der Android-Welt natürlich schon Top-Geräte, die in vielen Bereichen mehr bieten. Aber halt eben auch immer deutlich grösser sind.
Wer ein iPhone will, keinen Zoom braucht und ein kompaktes Gerät sucht, der ist beim Mini genau richtig.