Sonos wird bunt und günstig
Sonos zeigt neue Lautsprecher: So gibts nun bereits schon für 319 Franken die günstigste Soundbar mit Namen Ray. Und erstmals bringt der US-Hersteller farbige Speaker und eine Sprachsteuerung auf den Markt.
Auf den Sonos-Kopfhörer, der schon länger in der Gerüchteküche herumgeistert, warten wir weiter vergebens. Dafür hat Sonos eine neue Soundbar im Einsteiger-Segment vorgestellt. Zudem wird Sonos bunt und günstig.
Eine günstigere Soundbar für 319 Franken
Bisher hatte Sonos zwei Soundbars im Angebot. Die luxuriöse Arc, die über 1000 Franken kostet, und die Beam, die sich mit 549 Franken so im Mittelfeld tummelte. Im Test hat die Beam durchaus überzeugt, weil sie eben viel mehr ist als eine Soundbar. Viel mehr ein vollwertiger Lautsprecher fürs Wohnzimmer mit allen Sonos-Multiroom-Fähigkeiten.
Nun will der US-Hersteller den Einstieg nochmals vereinfachen und bringt mit der Ray eine Soundbar, die noch 319 Franken kostet. Auch diese kann man in sein Multiroom-System einbinden, darauf Musik streamen oder eben auch den Ton eines Fernsehers zu verstärken.
Ray kommt ab dem 7. Juni in schwarz und weiss auf den Markt und ist etwas kompakter als die Beam. Während die bisherigen Soundbars dafür gedacht sind, direkt unter dem TV zu stehen, kann man die Beam auch in ein Gestell oder die TV-Bank stellen. Sie ist 55,9 Zentimeter breit und passt so in gängige Fächergrössen von Möbeln.
Viel wichtiger noch: Anders als bei der Beam gibts keinen Rundumklang. Die Lautsprecher der Ray sind alle gegen vorne gerichtet. So stören auch Seitenwände eines Gestells nicht den Klang.
Spart man mit der Sonos Ray wirklich?
Der Hersteller verspricht trotz des über 200 Franken tieferen Preises einen sehr guten Klang – auch wenn beide teureren Modelle natürlich besser klingen sollen und etwa auch Dolby Atmos bieten.
Die Soundbar passt den Klang automatisch der Umgebung an und lässt sich ganz einfach über die Fernbedienung des TVs speichern – oder natürlich direkt über die Sonos-App, über Airplay 2 vom iPhone und über Spotify Direct. Das ist alles gleich wie bei allen anderen Sonos-Gadgets.
Den im Alltag wohl grössten Abstrich muss man bei den Anschlüssen machen. Während man die Beam Soundbar ganz bequem über eArc mit TV koppeln kann, ist die Ray mit einem optischen Kabel verbunden. Das ist etwas weniger komfortabel, etwa bei der gemeinsamen Steuerung.
Auch auf die Sprachsteuerung über Amazon Alexa und Google Assistant muss man verzichten. Da man die zweite Generation der Beam im Handel bereits für 450 Franken im Onlinehandel findet, muss man sich also gut überlegen, was die bessere Lösung für einen ist. Man kann zwar sparen, aber nur, wenn man die fehlenden Features nicht vermisst.
Die ersten Sonos in Farbe
Bisher war die Soundwelt von Sonos ziemlich monochrom. Die Lautsprecher gab es normalerweise nur in Schwarz und Weiss – einzig limitierte Special Editions brachten etwas Farbe ins Spiel. Nach immerhin 20 Jahren auf dem Markt gibts nun erstmals ganz regulär bunte Lautsprecher.
Dafür hat sich Sonos den portablen Roam vorgestellt – der sich dafür auch am ehesten eignet. Der Preis bleibt derselbe, nämlich 219 Franken. Aber neben Weiss und Schwarz findet man nun auch noch die Farben «Olive», «Wave» und «Sunset».
Etwas weniger poetisch ist ein typisches Outdoor-Grün, ein eher helles Blaugrau und ein doch recht kräftiges Rot mit einem Touch Orange. Die separat erhältliche drahtlose Ladestation bleibt übrigens weiss – im gleichen Ton wie das Logo gehalten.
Der Roam überzeugte in unserem Test mit tollem Klang trotz kompakter Grösse, er ist voll kompatibel mit den Sonos-Systemen, passt den Klang automatisch der Umgebung an und ist wasser- und wetterfest. Rund acht Stunden Laufzeit bietet der Akku. Die gesamte Review kann man hier nachlesen.
Was kann die Sprachsteuerung von Sonos?
Eigentlich kann man auf den Sonos-Geräten ja schon die Sprachassistenten von Google und Amazon nutzen. Nun bringt der US-Hersteller aber auch noch eine eigene Sprachsteuerung auf den Markt – vorerst mal in der Heimat.
Gedacht ist diese wirklich nur zur Steuerung der Musikfunktionen: vom Auswählen von Songs bis hin zur Gruppierung von Lautsprechern. Alles soll mit einfachen und klaren Befehlen möglich sein. Die Verarbeitung erfolgt dabei immer lokal auf dem Gerät, die gesagten Worte werden nie in die Cloud geschickt.
Die Sprachsteuerung von Sonos soll damit Barrieren abbauen, etwa bei allen, die kein gutes Gefühl haben, wenn da ein Gerät «immer mithört» und das Gesagte dann womöglich noch irgendwo hinschickt, abspeichert und für Werbemassnahmen analysiert.
Was auch anders ist: Man muss nur am Anfang «Hey Sonos» sagen, die nachfolgenden Befehle werden automatisch erkannt. Und zwar in möglichst natürlicher Sprechweise. Sonos selber hat für die Sprachausgabe auf Englisch den Schauspieler Giancarlo Esposito engagiert, den man etwa aus «Breaking Bad«, «Better Call Saul» oder «The Mandalorian» kennt.
Die Sprachsteuerung startet am 1. Juni in den USA und kommt dieses Jahr noch nach Frankreich. Weitere Länder und Sprachen sollen folgen. Zum Start unterstützt die Sprachsteuerung einige Musikdienste, mit Spotify fehlt aber ausgerechnet der weltweit wohl populärste.
Sonos wird bunt und günstig
Der Speaker-Spezialist baut sein Portfolio schrittweise weiter aus. Noch fehlt der grosse Wurf in einen ganz neuen Markt – wir denken da natürlich an Kopfhörer. Aber man muss auch sagen, wer einmal einen Sonos-Speaker mit der einfachen Steuerung und Bedienung ausprobiert hat, der läuft Gefahr, schrittweise den gesamten Haushalt damit auszurüsten.
Es gibt portable Speaker, grosse und kleine Modelle, man kann auch «alte» Hi-Fi-Komponenten oder eigene Lautsprecher mit dem System koppeln. Und eben: Auch für den Fernseh-Ton und als Ersatz für den portablen Bluetooth-Speaker hat Sonos ein Angebot.