Neues Samsung Galaxy S21 ist schicker und rundum verbessert
Samsung hat soeben die drei Varianten des Galaxy S21 zu Preisen von 849 bis 1249 Franken vorgestellt. Herausragend sind Screen und Design, der Rest wurde schrittweise verbessert. Es gibt aber auch zwei Kontroversen.
Normalerweise kommen die neuen Galaxy S Phones jeweils erst Anfang Frühling. Nun hat Samsung die neuen Topgeräte bereits Anfang Jahr vorgestellt. Bereits ab dem 29. Januar stehen sie in den Läden. Hat sich auch sonst viel verändert? Das neue Samsung Galaxy S21 ist schicker und rundum verbessert.
Unten können Sie übrigens den gesamten Ticker zur Keynote nachlesen.
Die zwei Highlights sind Design und Display
Die neuen Smartphones fallen auf, vor allem die zwei günstigeren Modelle S21 und S21 Plus. So schön wie hier hat noch kaum jemand ein grosses Kameramodul mit drei Sensoren integriert. Statt es bemüht zu verstecken, wird es als Designelement genutzt. Das Modul ist ganz aussen platziert und zieht sich sogar ein wenig über den Rand.
Das wirkt elegant und gibt dem S21 ein unverwechselbares Aussehen. Vor allem, wenn das Modul in einer anderen Farbe ist wie die Rückseite. Das ist beim weissen, fliederfarbenen und rot-rosa Modell der Fall. In Schwarz wirkt es deutlich gewöhnlicher – aber auch diskreter.
Beim S21 hat es noch zwei Sensoren mehr, die untergebracht werden müssen. Dadurch wirkt die Konstruktion weniger elegant. Leider gibts hier auch nur zwei Farben. Weiss-Silber mit Kontrast-Kamera und ein unauffälliges Schwarz.
Die drei Screengrössen sind 6,2, 6,7 und 6,8 Zoll. Und diese Bildschirme dürften für dieses Jahr das Mass aller Dinge beim Display sein. Übrigens: Dem Trend folgend sind die Screens deutlich flacher – so richtig aber nur bei S21 und S21 Plus. Das Ultra hat weiterhin einen Bildschirm, der ein wenig über die Kanten gezogen ist.
Die hohe Auflösung und die tolle Helligkeit von 1300 bis 1500 nit versprechen höchste Qualität und gute Alltagstauglichkeit. Zudem waren und sind die Amoled-Screens von Samsung branchenführend. Auch dabei ist die hohe Bildwiederholfrequenz von 120 Hertz, die etwa das iPhone nicht bietet. Samsung setzt die Verbesserung der Bildqualität bei Games, Videos oder Menüwechseln dann ein, wenn es Sinn macht. Sonst passt sich die Frequenz variabel an und spart so Strom.
Übrigens: Dass Samsung auf das neue Gorilla Glass 7 setzt, das ist für alle wichtig, die gerne den Screen verkratzen oder das Handy fallen lassen.
Knackpunkt Prozessor, Rückseite und Charger-Weglassen
Trotz viel Lob gibt es auch Kritik. Nach Apple lässt mit Samsung ein zweiter grosser Hersteller Charger und Kopfhörer weg. Sprich: In der Box gibts beim Kauf nur noch das Smartphone und ein Kabel. Aus Umweltschutzgründen ist das sicher eine gute Idee. So wird Elektroschrott eingespart. So weit die Theorie: In der Praxis aber ist fraglich, ob der Effekt so gross ist. Wie man bei Apple gesehen hat, bestellen dann viele Leute einfach Zubehör anderswo, das wieder separat verpackt und verschickt wird. Oder sie bestellen es sogar mit dem Gerät zusammen, und trotzdem kommt es separat per Post.
Zudem: Samsung legt ein USB-C-auf-USB-C-Kabel bei, was nicht zu älteren Ladegeräten passt oder zu jenen von anderen Marken. Zudem brauchts auch fürs Schnellladen den passenden Charger. Immerhin: Anders als bei Apple werden immerhin die Preise fürs S21 tendenziell günstiger (siehe unten).
Was man auch wissen muss: Das normale S21 hat im Gegensatz zu den zwei grösseren Modellen keine Rückseite aus Glas, sondern eine aus Kunststoff. So ähnlich, wie man das letztes Jahr beim noch etwas günstigeren und viel gelobten Galaxy S20 FE gesehen hat. Aber ob das die Kunden bei einem Phone für über 800 Franken wirklich goutieren?
Auch dieses Jahr hat Samsung für die S21-Modelle zwei Prozessoren vorgesehen. Zu uns kommt die Eigenentwicklung, der Exynos 2100. Letztes Jahr hatte der eine deutlich schlechtere Akkulaufzeit als die Snapdragon-Alternative. Samsung verspricht, dass das nun anders ist und die zwei Chips gleichwertig sind.
Vollausstattung, sodass keine Wünsche offen bleiben
Wie gewohnt bei den Galaxy S gibts die Vollausstattung. Die Akkus messen 4000, 4800 und 5000 mAh. Schnellladen wird genauso unterstützt wie drahtloses Laden und umgekehrtes Laden. Man kann also etwa Kopfhörer auf der Rückseite des Smartphones laden. Samsung hat den Fingerabdruck-Sensor in den Screen gebaut, das Gehäuse ist nach iP68 wasserdicht.
Das S21 Ultra hat zwei Extras: So wird WiFi 6e unterstützt. Neu kann so drahtloses Internet über eine dritte Frequenz genutzt werden, nämlich 6 GHz. Samsung ist hier Pionier, passende Router werden aber in den nächsten Wochen und Monaten auf den Markt kommen.
Daneben unterstützt das grösste der drei neuen Modelle auch Ultraweitband. So können etwa spezielle Tags in der Nähe erkannt und Informationen nur durch Annäherung ausgetauscht werden. Und das bei wenig Energieverbrauch.
Die Kamera macht den grossen Unterschied
Das Ultra unterscheidet sich natürlich auch von der Grösse und gewissen Ausstattungsdetails von den anderen zwei S21. Die grösste Differenz ist bei der Kamera.
Bei S21 und S21 Plus ist das Set-up sehr konventionell: 12 Megapixel Hauptkamera, 12 Megapixel Weitwinkel, dazu ein 64 MP Zoom mit dreifach Vergrösserung. Die Selfiecam hat einen 10-Megapixel-Sensor, das ist etwas enttäuschend.
Beim Ultra sind es immerhin 40 Megapixel für Ego-Fotos und -Videos. Auf der Rückseite sind es vier Linsen. Die Hauptkamera mit 108 Megapixeln, die man aus dem Vorgänger und dem Note 20 Ultra kennt. Dazu ein 12-Megapixel-Weitwinkel-Sensor und zwei Zoom-Objektive mit jeweils 10-Megapixel-Sensor. Eines vergrössert dreifach, eines fünffach.
Wie sich das S21 beim Filmen und Fotografieren bewährt, wird sich dann im Test zeigen. Die grosse Frage ist, wie stark sich das Ultra von den anderen Modellen abheben kann. Und ob Samsung Schwächen wie den Nachtmodus beheben konnte.
Das S21 ist günstiger als der Vorgänger
Gute News bei den Preisen. Während das S20 noch 899 ohne und 999 Franken mit 5G gekostet hat, gibts das S21 mit 5G bereits für 849 Franken mit 128 GB Speicher. Sympathisch, dass die Speicherverdoppelung bei allen Geräten von 128 auf 256 GB nur 50 Franken Aufpreis kostet.
Beim S21 Plus ist die Differenz kleiner. Dort zahlte man im Vorjahr 999 ohne und 1099 Franken mit 5G. Nun sind es 1049 Franken mit 5G. Das Ultra gab es schon letztes Jahr nur mit 5G. Damals zahlte man 1349 Franken, nun sind es noch 1249 Franken. Für 1429 Franken gibts die Topversion mit 512 GB Speicher.
Neues Samsung Galaxy S21 ist schicker und rundum verbessert
Mit Design und Display kann Samsung bei den drei neuen Galaxy S21 auftrumpfen. Andere Aspekte sind umstritten. Kamera und Akkulaufzeit müssen sich im Alltag erst bewähren. Insgesamt hat der Auftritt des koreanischen Herstellers überzeugen können, ohne dass es aber grosse Überraschungen gibt. Wer ein Galaxy S21 kauft, geht sicher kein Risiko ein und bekommt ein bewährtes Konzept.