Apple, Samsung, Oppo? Das ist der beste Budget-Knaller!

Die besten Smartphones kosten über 1000 Franken. Das ist inzwischen bei fast jedem Hersteller so. Doch es gibt auch Geräte für 900 Franken oder deutlich weniger, die in vielen Aspekten mit den Flaggschiffen mithalten können. Abstriche muss man nur wenige machen, oft sind diese im Alltag gut verkraftbar. Apple, Samsung, Oppo? Wer baut den besten Budget-Knaller?

Zum Dreikampf treten drei ganz neue Smartphones an, die wir alle ausführlich getestet haben und die jeweils gute Noten erhalten haben: Samsung Galaxy S20 FE 5G, iPhone 12 und aus der Reno-4-Reihe von Oppo das Pro-Modell. Die Regeln sind einfach: In jeder Kategorie gibts maximal drei Punkte zu gewinnen. Am Schluss gibts noch Bonuspunkte und Abzüge – und natürlich wird ein Sieger gekürt.

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Oppo gewinnt die Design-Kategorie

Der Newcomer-Brand geht gleich mal in Führung: Das Reno 4 Pro überzeugt mit einer innovativen Rückseite, die nicht nur aufregend schimmert, sondern leicht texturiert ist, sich daher gut anfühlt und auch noch deutlich weniger anfällig für Fingerabdrücke ist.

Bei Apple gibts den gewohnten Look, neu ist das iPhone 12 kantiger und erinnert an ältere Modelle wie das iPhone 5. Das ist schick, aber nicht besonders aufregend. Bei Samsung gibts Abzug für den schwarzen Kameraklotz, der erst noch extrem weit raussteht. Und die Rückseite ist aus Plastik. So kann man in dieser Klasse keine Punkte holen.

Punkteverteilung Design: Oppo 3, iPhone 2, Samsung 1

Kein Display ist schöner als jener von Samsung

Der 6,5-Zoll-Amoled-Bildschirm im Galaxy S20 FE ist ein Genuss. Hochaufgelöst, hell und dank 120 Hertz Bildwiederholfrequenz wunderbar flüssig.

Oppo und Apple haben ebenfalls überzeugende Displays eingebaut, die aber nicht ganz an jenen von Samsung herankommen. Auch beim Reno bekommt man 6,5 Zoll Diagonale und immerhin 90 Hertz Bildwiederholfrequenz. Aber auch das iPhone kann bei Farben und Helligkeit mithalten, allerdings bietet Apple nur 6,1 Zoll und 60 Hertz.

Punkteverteilung Display: Samsung 3, Oppo 2, iPhone 1

Das Oppo hält am längsten durch

Vom Alltags-Gefühl her haben alle drei Geräte eine gute Laufzeit, das Oppo mit seinem 4000 mAh grossen Akku am weitesten. Die grösste Batterie mit 4500 mAh hat aber eigentlich das Samsung, das iPhone zählt nur 2815 mAh.

Für die Punkteverteilung wollen wir es genau wissen und lassen auf allen vier Geräten jeweils vier Stunden eines 24-Stunden-Clips auf Youtube laufen. Im WLAN, ohne Mobilfunkzugang. Tatsächlich ist das Oppo Sieger mit 83 Prozent Akkurestzeit, das iPhone hat noch 79 Prozent, das Samsung 76 Prozent.

Punkteverteilung Akku: Oppo 3, iPhone 2, Samsung 1

Ein Unentschieden bei der Ausstattung

Apple bietet zum Basispreis nur 64 GB Speicher und einen Fingerabdruck-Scanner sucht man vergebens. Ein Netzteil und Kopfhörer werden auch nicht mehr mitgeliefert.

Das Gegenstück dazu ist Oppo mit 256 GB, einem Super-Fastcharger und sogar ein Case findet man im Lieferumfang. Dass es trotzdem nicht zum Sieg in diese Kategorie reicht, liegt am fehlenden Drahtlos-Laden und daran, dass das Reno 4 Pro nur spritzwassergeschützt nach iP54 ist und nicht wasserdicht nacht iP68 wie die zwei Konkurrenten.

So gibts eine Punkteteilung mit Samsung. Das S20 FE kommt mit erweiterbarem 128 GB Speicher und der Standardausstattung von Fingerabdruck-Scanner unter dem Screen bis zu drahtlosem Laden.

Punkteverteilung Ausstattung: Oppo 2, Samsung 2, iPhone 1

Bei der Power macht dem iPhone niemand was vor

Klarer Sieger in dieser Kategorie ist das iPhone. Der A14 Bionic Prozessor ist der beste, den Apple momentan zu bieten hat. Und der kommt eben nicht nur in den teuren Pro-Modellen zum Einsatz, sondern auch im Einstiegsmodell.

Der A14 schlägt in den Tests alle Android-Prozessoren. Darum landet Samsung auch nur auf Platz zwei, auch wenn hier ebenfalls das stärkste Modell von Qualcomm eingebaut wird, nämlich der Snapdragon 865. Bei Oppo kommt die Nummer zwei von Qualcomm zum Einsatz, der 765G. Immerhin gleich mit massiven 12 GB Arbeitsspeicher.

Punkteverteilung Prozessor: iPhone 3, Samsung 2, Oppo 1

Auch bei der Software punktet das iPhone

Das Betriebssystem von Apple ist zwar geschlossen und kontrolliert, das ist aber eben auch beim ganzen Benutzererlebnis ein Vorteil. Vom Gerätewechsel bis zur Bedienung, da hat iOS gegenüber Android einfach Vorteile, Software und Hardware sind perfekt aufeinander abgestimmt.

Der Abstand ist allerdings geringer geworden, auch weil die Android-Hersteller ihre Geräte nicht mehr überladen. Sowohl Samsung wie Oppo sind hier gute Beispiele. Optisch gibts zwar grosse Unterschiede, beide Hersteller bieten aber eine schlanke und schnelle Android-Version, die auch bei Grafik und Menüs zurückhaltend ist. Was einem besser gefällt, ist Geschmacksache.

Punkteverteilung Prozessor: iPhone 3, Samsung 2, Oppo 2

Enges Rennen bei der Kamera

Samsung und Oppo haben einen Vorteil: Sie haben jeweils eine zusätzliche Zoomkamera mit dreifachem optischen Zoom. Das iPhone überzeugt dafür mit dem einfachsten Handling: Man muss fast nichts manuell einstellen und immer gelingen die Aufnahmen.

Es ist ein Duell auf höchstem Niveau – und das ist für den Nutzer erfreulich. Alle drei Modelle machen hervorragende Bilder und Videos und können mit der Oberklasse mithalten.

Wir haben uns zwei Bereiche genauer angeschaut, die im Alltag immer wieder vorkommen und die besonders schwierig sind für Hard- und Software, nämlich Gegenlicht und Dunkelheit.

Zuerst einmal haben wir mit allen drei Handys im Weitwinkel-Modus voll in die Sonne fotografiert. Auffallend hier, dass das Oppo einen deutlich weniger weiten Weitwinkel bietet. Und darum wohl auch am meisten Mühe hat, mit dem starken Sonnenlicht umzugehen. Die Schärfe stimmt zwar und es gibt viele Details, die Farben sind aber bei Samsung und Apple schöner. Das iPhone 12 gewichtet den Kontrast höher und zeigt mehr Sonnendetails, das Bild des S20 FE ist heller und gefällt wohl der Masse besser.

Im Nachtmodus fällt das Samsung ab. Die Farbe ist viel zu gelblich, zudem ist ein kleinerer Bereich des Bildes scharf. Oppo und Apple liefern sich ein knappes Rennen. Das iPhone hat wieder das etwas neutralere Bild, beim Reno 4 kommt das Leuchten des «Räbelichtli» am besten zur Geltung.

So gibts insgesamt keinen klaren Sieger. Das iPhone hätte mit einem Zoom wohl diese Wertung knapp gewonnen, so gibts ein grosses Unentschieden. Und weil alle drei Modelle wirklich gute Fotos machen für alle drei die höchste Punktzahl.

Punkteverteilung Kamera: iPhone 3, Samsung 3, Oppo 3

Der Preis ist nur beim Samsung heiss

Für den Preisvergleich nehmen wir den Tagestiefpreis auf Toppreise.ch und schauen uns auch gleich den Preisverlauf mal an. Das iPhone 12 mit nur 64 GB kostet bei den meisten Händlern 879 Franken, also der offizielle Verkaufspreis. Und der Preis wird auch nicht stark sinken in den nächsten Monaten. Allerdings: Je nach Händler gibts 20 oder 30 Franken Rabatt. Am Vergleichstag hat ein kleiner Online-Händler tatsächlich das schwarze iPhone 12 gar für 836 Franken inklusive Versand angeboten.

Beim Oppo Reno 4 Pro mit 256 GB Speicher sind die Preise oft so um 750 Franken herum. Am Vergleichstag war der tiefste Preis aber immerhin auf 685 Franken inklusive Versand – und zwar bei einem grossen Händler. Es dürfte also auch dauerhaft günstiger sein.

Auch beim Samsung S20 FE in der 5G-Version geht ein grosser Händler mit tiefem Preis an den Start: 592 Franken sind das am Stichtag. Sonst liegen die Händler meist so bei 670 Franken. Das Bild ist aber klar: Samsung ist am günstigsten, dann Oppo, dann iPhone.

Punkteverteilung Preis: Samsung 3, Oppo 2, iPhone 1

Apple, Samsung, Oppo? Das ist der beste Budget-Knaller!

Kommen wir zur grossen Auswertung und zählen wir die Punkte zusammen. Und es ist ein ultraknappes Rennen auf hohem Niveau. Das iPhone 12 landet mit 16 Punkten auf Platz 3, das Samsung Galaxy S20 FE 5G mit 17 Punkten auf Platz 2. Sieger ist mit 18 Punkten das Oppo Reno 4 Pro.

Insgesamt ist das Rennen aber wirklich extrem eng. Gewichtet man nur eine Kategorie anders, schwächer oder stärker, dann sieht das Resultat schon anders aus. Das erfreuliche für die Kunden: Zu Preisen von 600 bis 800 Franken bekommt man ein Topgerät, das keine Wünsche offen lässt. Smartphones über 1000 Franken braucht man da gar nicht unbedingt.