Schlägt das Samsung S22 endlich das iPhone?
Sie kosten weniger als 900 Franken, liefern aber trotzdem Oberklasse-Qualität. Doch wer baut das bessere Smartphone für die Masse – Samsung mit dem Galaxy S22 oder Apple mit dem iPhone 13? Wir haben den grossen Vergleich der zwei Konkurrenten.
Bei Apple heisst das Topgerät Pro Max, bei Samsung Ultra. Doch für die beste Technik und den grössten Screen zahlt man bei beiden Herstellern weit über 1000 Franken. Wer das nicht will, findet auch einen günstigeren Einstieg in die Oberklasse – mit dem normalen Galaxy S22 und dem iPhone 13. Schlägt das Samsung S22 endlich das iPhone?
Apple und Samsung dominieren nach wie vor den Schweizer Markt. 2021 hatte das iPhone einen Marktanteil von 52 Prozent. Die Alternativen aus Korea erreichten 35 Prozent. Dahinter wächst zwar Oppo kräftig und deutlich stärker, hat aber mit vier Prozent Marktanteil noch einen langen Weg vor sich.
Mit dem Samsung fährt man günstiger
Der Vergleich der zwei Schwergewichte im Schweizer Markt ist also durchaus spannend. Beide haben ein handliches Modell der Topserie für weniger als 900 Franken, das trotzdem viele Features aus der Oberklasse bietet.
Wir schicken hier das neue Samsung Galaxy S22 ins Duell mit dem iPhone 13. Beide haben einen 6,1-Zoll-Screen und sind sich in vielem ähnlich. So haben beide den gleichen Prozessor wie in den teureren Modellen, aber eine abgespeckte Kamera.
Auf den ersten Blick sind die zwei Modelle auch gleich teuer. Das S22 kostet bei unserem Partner Mobilezone ohne Abo 879.95 Franken. Das iPhone 13 Pro ebenfalls. Allerdings: Samsung liefert zu diesem Preis 256 GB Speicher mit, bei Apple sind es nur 128 GB. Mit 256 GB kostet dann das iPhone 999.95 Franken.
Der Punkt für den besseren Preis geht damit ans S22: Samsung 1, Apple 0.
Team Galaxy?
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Schöner, moderner, kompakter: Klarer Screen-Sieger
Beim Bildschirm spielt das Samsung seine Trümpfe aus. Obwohl beide Screens 6,1 Zoll messen, ist das S22 kompakter. Die Ränder sind weniger dick, was dem Samsung einen deutlich moderneren Look gibt.
Auch das kleine Loch für die Selfiecam ist viel eleganter als die dicke Notch von Apple. Und dann ist der Bildschirm von Samsung auch noch heller und die Farben leuchtender.
Der Unterschied ist vielleicht auch so deutlich, weil Samsung wie im Topgerät ein Panel mit 120 Hertz Bildwiederholfrequenz verbaut. Bei Apple bekommt man das nicht in den günstigeren Geräten, nur in den Pro-Modellen. Samsung bietet auch mehr Optionen, etwa die Möglichkeit, sich einen Always-on-Bildschirm anzuzeigen.
Insgesamt bekommt man hier bei Samsung klar mehr fürs Geld: Samsung 2, Apple 0.
Das S22 ist ein wenig hübscher
Klar, Design ist immer eine Geschmacksfrage. Aber Samsung hat eines der bisher schicksten Modelle auf den Markt gebracht. Es ist sehr kompakt gebaut und leicht und wirkt rundum harmonisch.
Sehr gut gefallen die matten Farben. Das Kameragehäuse nimmt im Gegensatz zum Vorjahr diese Farben auf und ist immer noch sehr schön in Rand und Rückseite integriert. Beim iPhone sind es wie zwei Stufen: Zuerst die durchsichtige, quadratische Platte, danach die zwei Linsen. Das sieht etwas stärker aus wie aufgesetzt.
Qualitativ sind beide Geräte sehr hochwertig. Samsung hat hier einen grossen Sprung gemacht und das iPhone eingeholt. Denn das S21 hatte nur eine Rückseite aus Kunststoff, nun ist sie aus Glas.
Insgesamt wirkt das Samsung ein wenig moderner und frischer, auch wenn sich das iPhone-Design in den letzten Jahren erstaunlich gut gehalten hat. Samsung 3, Apple 0.
Team iPhone?
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Bei der Performance trumpft das iPhone auf
Es ist schon brutal. Da bauen die Android-Hersteller Jahr für Jahr bessere Prozessoren – und kommen trotzdem nicht an Apple heran. Der Exynos-2200-Prozessor im Samsung mit 8 GB Arbeitsspeicher hat bei den Benchmark-Tests keine Chance gegen den Apple A15 Bionic mit 4 GB.
Im Alltag merkt man allerdings keinen grossen Unterschied. Im Gegenteil: Beim Scrollen im Browser etwa wirkt das S22 schneller, weil hier der 120-Hertz-Screen wichtiger ist als die reine Performance.
Die gute Nachricht für die User ist, dass man bei beiden Geräten grosse Reserven hat und die volle Performance wie in den teuren Modellen. Trotzdem hat der A15 im iPhone die Nase vorn und bekommt den Punkt. Samsung 3, Apple 1.
Akkulaufzeit: Knapperes Rennen als gedacht
Für viele User ist das nach wie vor ein wichtiges Kriterium. Denn nichts in nerviger, als wenn man dauernd auf der Suche nach einer Lademöglichkeit ist. Und Samsung hat in diesem Rennen auf den ersten Blick die schlechteren Karten.
Denn im Vergleich zum S21 hat der Hersteller die Batterie verkleinert. Statt 4000 mAh sind es im S22 noch 3700 mAh. Und schon das S21 galt nicht gerade als Akkuwunder.
Wir haben die zwei Modelle einem Härtetest unterzogen und während drei Stunden voll belastet: Benchmark-Tests, Videostreaming und 4K-Videoaufnahmen – alles ohne Pause und bei voller Displayhelligkeit.
Zuerst das erwartete Bild: Die Akkuanzeige beim S22 sinkt, das iPhone bleibt lange noch auf 100 Prozent. Doch dann gleichen sich die Verbräuche an. Nach rund drei Stunden liegt das S22 bei 52 Prozent, das iPhone bei 57 Prozent.
Das iPhone 13 schafft den Sieg mit einer nur 3240 mAh grossen Batterie. Software und Hardware sind sehr effizient – aber auch das Samsung hat hier Fortschritte gemacht. Und so schaffen beide Geräte im Alltag wohl mindestens sechs Stunden Screen-on-Time, auch wenn man sie intensiv nutzt.
Die ersten Tests zeigen: Das Samsung S22 dürfte wohl tatsächlich wie vom Hersteller versprochen länger halten als das S21. Aber das iPhone gewinnt den Punkt, weil es eben hier nochmals mehr aus dem Akku herausholt. Samsung 3, Apple 2.
Ausstattung und Software auf ähnlichem Niveau
In vielen Dingen sind sich die zwei Smartphones ähnlich: Beide haben das neuste Sicherheitsglas eingebaut, beide sind nach iP68 wasserdicht, beide unterstützen 5G und WiFi 6, und beide haben keine Möglichkeit, den Speicher mit Karten zu erweitern.
Auch beim Laden gibts kaum Unterschiede: Das S22 lädt maximal mit 25 Watt, beim iPhone sind es rund 20 bis 23 Watt. Drahtlos ist 25 Watt möglich. Samsung hat hier eine Chance verpasst, sich abzuheben: Mehr Ladeleistung mit 45 Watt und schnelleres WLAN mit WiFi 6E gibts nur im S22 Plus.
Das einzige Plus: Das S22 hat neben Gesichtserkennung auch einen Fingerabdruckscanner unter dem Screen. Und der ist richtig schnell und präzis.
Im Gegenzug ist das Ökosystem von Apple halt schon perfekt auf die Hardware abgestimmt. Und auch wenn Android 12 auf dem S22 ein erstklassiges Erlebnis ist, es gibt halt immer noch Apps doppelt, und einige Details hat Samsung sozusagen verschlimmbessert. So sind die Benachrichtigungen etwa im Google-Original schicker und übersichtlicher.
Insgesamt gibts es in diesem Bereich ein Unentschieden. Samsung 4, Apple 3.
Bringt die Fotoqualität die Vorentscheidung?
Vergleichen wir die Bildqualität der zwei Hauptkameras. Das iPhone 13 setzt hier auf einen Sensor mit 12 Megapixeln, beim Galaxy S22 sind es als grosse Neuerung 50 Megapixel. Bei normalem Tageslicht ist das Resultat eine Geschmacksfrage.
Das Samsung hellt das Bild stärker auf und lässt den Himmel dramatischer erscheinen, das iPhone ist etwas realistischer – aber halt auch weniger attraktiv. Noch deutlicher als bei der Burg wird das bei der Landschaft. Die Farbtreue ist aber bei beiden ausgezeichnet, wie das Wappen zeigt.
Wie sieht es bei schwierigeren Sujets aus? Beim Baum mit Gegenlicht erhöht plötzlich das iPhone den Kontrast und bringt das spektakulärere Foto hervor.
Bei der Aufnahme mit der Weitwinkel-Optik setzt das iPhone am meisten Prozessorpower ein und kreiert ein Instagram-taugliches Bild, das allerdings total inkonsistent ist zur Aufnahme mit der Hauptkamera. Das Weitwinkel-Foto des S22 ist weniger spektakulär, dafür von Helligkeit und Farbe her näher bei der Hauptkamera.
Die mit 10 Megapixeln vermeintlich schlechtere Selfiecam im Samsung kann mit dem 12-Megapixel-Sensor im iPhone gut mithalten. Auch hier ist das Resultat wieder eine Geschmacksfrage: Beide Fotos sind sehr gut, Samsung setzt auf natürliche Farben und mehr Details, das Bild des iPhone 13 ist heller und kräftiger, das Gesicht wirkt aber fast etwas glattgebügelt.
Was beide nicht können, sind Makro-Aufnahmen. Sobald man nahe ran geht, bekommt man ungewollte Unschärfen. Dafür überzeugt das Samsung mit einem optischen Dreifach-Zoom. Beim iPhone müsste man dafür das deutlich teurere Pro-Modell kaufen. Das S22 ist hier eindeutig stärker, auch mit 5x oder 10x sind die Fotos noch sehr brauchbar.
Zum Schluss noch der Nachtmodus: Das kleine, quadratische Bild wurde im fast dunklen Raum fotografiert. Faszinierend, was beide Geräte im Nightmode herausholen. Von Auge hat man kaum gesehen, dass da ein Bild liegt, Farben waren gar keine wahrnehmbar.
Das iPhone macht das Foto heller, das Samsung bleibt natürlicher. Beim blau beleuchteten Schaubild sind die Resultate sehr ähnlich. Hier schaltet sich der Nachtmodus im Prinzip gar nicht ein. Die Koreaner haben den Vorteil, dass man einfacher den Nachtmodus beliebig forcieren kann und so einen zusätzlichen Effekt erzielt.
Die beiden Kamerasysteme sind sehr ähnlich und auch höchstem Niveau. Das S22 holt sich den Punkt, weil es halt mit dem Zoom eine zusätzliche Möglichkeit bietet. Samsung 5, Apple 3.
Kann das iPhone seine Video-Stärken verteidigen?
In der letzten Kategorie geht es noch um die Ehre. Wir haben ein paar Videoaufnahmen in 4K gemacht, um die Qualitäten in diesem Bereich zu vergleichen. Nacheinandergeschnitten sieht man recht gut die Unterschiede.
Auffällig ist der Gelbstich, mit dem das iPhone zu kämpfen hat. Was man aber nachträglich durchaus korrigieren kann, wenn man das möchte. Dafür stabilisieren Hauptkamera und auch Weitwinkel besser bei Kamerafahrten.
Zoomen sollte man mit dem iPhone besser sein lassen, das Videobild wird viel zu pixelig. Das S22 hat dieses Problem nicht, dafür braucht es hier eine ruhige Hand, da die Stabilisierung mit dieser Linse viel schlechter ist.
Fokus und Kontrastausgleich klappen bei beiden Modellen sehr gut. Samsung hat eindeutig aufgeholt, aber das iPhone nicht überholt. Daher gibts im Videobereich ebenfalls ein Unentschieden. Samsung 6, Apple 4.
Schlägt das Samsung S22 endlich das iPhone?
Tatsächlich gelingt es Samsung mit dem Galaxy S22, den grossen Rivalen und Schweizer Marktführer zu schlagen. Das kleinste neuste Modell der Koreaner bietet mehr fürs Geld als das iPhone 13 – das allerdings auch schon seit September erhältlich ist.
Das ist nicht unbedingt selbstverständlich. Denn auf den ersten Blick gibt es beim S22 im Vergleich zum Vorgänger nicht viele Neuerungen. Ja, Samsung muss sogar mit viel Kritik leben. Die Verkleinerung des Akkus finden viele Fans nicht lässig. Und auch beim Display gab es Negativschlagzeilen.
Denn zuerst verkündete Samsung, dass die Screens im S22 und S22 Plus eine Bildwiederholrate von 10 bis 120 Hertz haben. Nun mussten sie die Zahl auf 48 bis 120 Hertz korrigieren. Denn das Display unterstützt nur dies, allerdings kann die restliche Hardware weniger Daten schicken. Sprich: Es wird nur halb Strom gespart, beim Bildschirm weniger als bei den Prozessoren.
Das wäre alles nicht nötig, denn das S22 ist ein erstklassiges Handy, das seine Qualitäten aber erst beim genauen Hinschauen und Austesten wirklich preisgibt. Die Kamera ist deutlich besser, Design und Effizienz sind ebenfalls ein Fortschritt.
Samsung verkauft sich hier fast unter Wert – und hätte mit ein paar Massnahmen das Resultat noch eindeutiger gestalten können. Etwa mit einem grösseren Akku, der überdurchschnittliche Laufzeiten ermöglicht hätte.
Was allerdings auch toll ist, dass die Koreaner eben auch Wert auf kleine Details legen. So wird das iPhone 13 nach 20 Minuten 4K-Videodreh richtig heiss. Das S22 bleibt total cool. Und hat sich den Sieg im Duell insgesamt wirklich verdient.