Das sind die ersten Handyknaller für 2022
Kaum hat das neue Jahr begonnen, schon wurden neue Smartphones von Huawei, Samsung, Xiaomi und Oppo gesichtet. Teilweise erst Gerüchte und Leaks – wir stellen alle vor.
In früheren Jahren waren Dezember und Januar meist recht ruhige Monate in der Smartphone-Branche. Bei diesem Jahreswechsel ist das sicher nicht der Fall. Schon im Dezember überraschte Oppo mit dem Find N. Und nun sind bereits weitere Smartphones angekündigt. Das sind die ersten Handyknaller für 2022.
Zuerst kommt das Einsteiger-Samsung
Vor einem Jahr hat Samsung bereits in der zweiten Januar-Woche das Flaggschiff S21 vorgestellt – hier der Artikel dazu. Der Nachfolger S22 dürfte 2022 Anfang Februar kommen. Zuerst aber soll noch ein ganz anderes Smartphone vorgestellt werden und zwar schon am 4. Januar im Vorfeld der CES (Consumer Electronics Show) in Las Vegas.
Bereits schon sind viele Details zum Samsung Galaxy S21 FE durchgesickert, ein Gerät, das man eigentlich im Herbst erwartet hatte. Aber wohl wegen der Chipkrise kommt es erst jetzt und soll wohl als günstige Alternative zu den S22-Flaggschiffen positioniert werden.
Obwohl erste durchgesickerte Europreise darauf hindeuten, dass das S21 FE mit 750 bis 800 Franken nicht gerade günstig sein dürfte. Das Telefon wird einen 6,4-Zoll-Screen mit 120 Hertz Bildwiederholfrequenz haben, dazu eine Dreifachkamera mit 12-Megapixel-Hauptsensor, 12-Megapixel-Weitwinkel und 8-Megapixel-Zoom. Die Selfiecam dürfte mit 32 Megapixeln auflösen.
Beim Prozessor ist mit dem Snapdragon 888 aus dem letzten Jahr zu rechnen, kombiniert mit 6 oder 8 GB RAM und 128 oder 256 GB Speicher. Der Akku soll 4500 mAh gross sein.
Das S22 Ultra hat wieder einen Stift integriert
Und auch zu den S22-Modellen gibts wieder neue Gerüchte. Wie im letzten Jahr dürfte es drei Flaggschiff-Modelle geben: das Galaxy S22, das S22 und das S22 Ultra. Das Ultra dürfte sich dieses Jahr nochmals etwas stärker von den anderen zwei Modellen unterscheiden.
Nicht nur gibts im Ultra die beste Kamera mit gleich fünf Sensoren, sondern es soll auch zum Nachfolger der Note-Reihe werden. Konnte man beim S21 Ultra einen Bedienstift separat mit einem Case dazukaufen, so soll er dieses Jahr wieder im Gerät integriert sein. Das bedingt aber auch, dass das Ultra deutlich kantiger designt ist als die anderen Modelle.
Huawei überrascht mit elegantem Klapp-Phone
Das Huawei P50 Pocket ist ganz schön ambitioniert – soll den Hersteller aber vor allem im Heimmarkt China wieder auf Kurs bringen. Das Falt-Phone erinnert ans Samsung Galaxy Z Flip 3, ist aber gar teuer. Umgerechnet kostet es im Heimmarkt rund 1300 Franken.
Die speziellen Versionen mit den kunstvollen Rückseiten schlagen sogar mit 1600 Franken zu Buche. Für chinesische Verhältnisse sind das ganz schöne Knaller-Preise. Auch im Vergleich zur Samsung-Konkurrenz, die ja nur rund 1000 Franken kostet.
Huawei hat aber auch richtig viel ins kleine Smartphone gepackt. Auffällig ist das elegante Aussendesign mit den zwei Kreisen. Im einen stecken die Kamerasensoren drin, im zweiten ein kleiner 1,04-Zoll-Screen, um Nachrichten und Infos anzuzeigen und damit man mit der Hauptkamera Selfies schiessen kann.
Aufgeklappt hat das Phone einen 6,9-Zoll-Bildschirm, der mit 2790 auf 1188 Pixeln auflöst und eine Bildwiederholrate von 120 Hertz bietet. Die Hauptkamera löst mit 40 Megapixeln aus, dazu mit ein Weitwinkel-Objektiv mit 13-Megapixel-Sensor. Dazu kommt ein «Hyperspektrum»-Sensor mit 32 Megapixeln, der für genaue Tiefeninformationen und kräftige Farben sorgen soll.
Als Prozessor kommt der aktuelle Snapdragon 888 zum Einsatz, momentan der beste Chip für Android-Phones. Allerdings hat dieser kein 5G-Modul – das würde gegen die US-Sanktionen verstossen. Arbeitspeicher sind 8 oder 12 GB eingeplant, dazu üppige 256 oder 512 GB Speicher.
Der zweiteilige Akku hat eine Kapazität von 4000 mAh und kann mit 40 Watt sehr schnell geladen werden. Angesichts der hohen Preise und des 5G-Mankos kann es gut sein, dass das P50 Pocket es nicht nach Europa schafft.
Xiaomi bringt das erste Phone mit dem neuen Top-Snapdragon
Definitiv zu uns kommen wird das Xiaomi 12 und das 12 Pro. Der chinesische Hersteller beeindruckt mit vielen Features – und die zwei neuen Modelle sind die ersten mit dem neuen Qualcomm-Prozessor.
Der Snapdragon 8 Gen 1 ist der beste Chip für Android-Smartphones im neuen Jahr und dürfte noch in vielen Modellen zum Einsatz kommen. Der Chipsatz wird erstmalig in 4-nm-Verfahren gefertigt und hat eine neue Grafikeinheit.
Zwar ist er nicht massiv schneller als der Vorgänger, dafür soll er deutlich effizienter sein. Der Hersteller spricht von der besten Performance pro Watt. Man kann also dieses Jahr mit besseren Grafikleistungen und längeren Akkulaufzeiten rechnen.
Das Xiaomi 12 hat einen 6,28 Zoll grossen Amoled-Screen, beim 12 Pro sind es 6,73 Zoll. Beide Displays unterstützen eine Bildwiederholrate von 120 Hertz. Beide Geräte haben einen 50-Megapixel-Sensor für die Hauptkamera und eine 32-Megapixel-Selfiecam, die automatisch für Videotelefonie und Selfies optimale Aufnahmen machen soll.
Das normale 12er hat zusätzlich noch einen Weitwinkel-Sensor mit 13 Megapixeln, der 4500 mAh grosse Akku lässt sich per Kabel mit maximal 67 Watt laden, drahtlos ebenfalls mit 50 Watt.
Beim 12 Pro hat man insgesamt drei 50-Megapixel-Sensoren eingebaut. Für die Hauptkamera ein brandneues Modell von Sony, das 1,22 Mikrometer grosse Sensorpixel hat und ziemlich beeindruckende Fotos machen könnte. Eine zweite Linse ist nur für Porträt-Aufnahmen zuständig und hat ein passendes Brennweitenäquivalent von 48 Millimetern. Und auch die Weitwinkel-Kamera löst mit 50 Megapixeln auf. Ein spannendes Setup.
Der Akku des 12 Pro ist 4600 mAh gross und kann mit bis zu 120 Watt per Kabel geladen werden. Drahtlos sind 50 Watt möglich – wenn man ein spezielles Ladegerät dafür hat.
Preise sind bisher nur für China bekannt, dort starten sie bei rund 550 Franken fürs Xiaomi 12 und 700 Franken fürs 12 Pro.
Auch Oppos Topgerät steht in den Startlöchern
Zwar darf man mit dem neuen Topmodell von Oppo erst im Februar rechnen. Bereits sind erste Informationen durchgesickert. So soll es vielleicht nicht Find X4 Pro heissen, was nach dem X3 Pro aus dem letzten Jahr logisch wäre. Stattdessen wird auf den Namen X5 Pro spekuliert.
Die Kameras sind leicht anders angeordnet als beim Vorgänger, dürften aber wieder auf den neusten 50-Megapixel-Sensoren von Sony basieren. Neu setzt ja Oppo auf einen selber entwickelten Grafik-Prozessor, der unter anderem einen Nachtmodus bei Videos erlaubt. Im X4 oder X5 Pro kommt der erstmals zum Einsatz.
Sonst geht Oppo mit dem Kamera-Modul wie schon bisher eigene Wege. Es wird in elegant geschwungene Kurven eingepasst und sieht so weniger aufgesetzt oder dominant aus.
Das sind die ersten Handyknaller für 2022
Es geht also gleich gut los mit den ersten Smartphones fürs Jahr 2022. Vor allem im Kamerabereich scheinen die Hersteller im Vergleich zum Vorjahr noch einen Schritt weiter gehen zu wollen. Also noch bessere Fotos auch in schwierigen Situationen.
Was die Euphorie aber noch bremsen könnte, ist die Situation bei den Zulieferern. Können wirklich alle Bauteile in genügender Menge zur richtigen Zeit bereitgestellt werden? Vor allem bei den Prozessoren gab es schon letztes Jahr Engpässe – und das könnte sich noch verstärken. Vor allem weil hier die Handyindustrie auch mit vielen anderen Branchen in harter Konkurrenz steht. Bis hin zu den boomenden Elektroautos.