Das taugt das neue «Apple One» Abo-System

Neu kann man verschiedene Dienste von Apple wie Apple Music, Cloud-Speicher oder TV+ zusammen abonnieren. Geld spart man aber nur wenig.

TextLorenz Keller

Apple hat inzwischen schon ziemlich viele Dienste mit monatlichen Abogebühren im Angebot. Video- und Musik-Streaming, dazu das Game-Abo Arcade und natürlich den Cloud-Speicher. Eigentlich nur logisch, fasst der US-Konzern diesen Dienst im neuen Super-Abo zusammen. Doch was taugt das neue «Apple One»-Abo-System?

Zuerst einmal ist «Apple One» gar nicht so einfach zu finden. Auf dem iPad oder iPhone gibts zwei Wege. Man klickt auf die generellen «Einstellungen», ganz oben aufs eigene Profil. Dann auf «Abonnements». Oder man geht in den App Store, klickt dort oben rechts aufs Profilbild und dann auf «Abonnements».

Perfektes Abo fürs Streaming finden

Alle Streamingdienste von Spotify bis zum neuen «Apple One» haben eines gemeinsam: Sie brauchen viel Datenpower – entweder übers WLAN oder über Mobilfunk. Unser Partner alao hilft dabei, mit ein paar Klicks das passende Abo zu finden und auch gleich einen Vertrag abzuschliessen.

Handy- und Festnetz-Vergleich

Zuoberst erscheint nun das Icon mit der Aufforderung: «Hol dir Apple One». Unten findet man übrigens alle anderen Abos, die man abgeschlossen hat. Eine gute Möglichkeit, die auch gleich mal wieder zu überprüfen. Man sieht auch gleich, wann diese verlängert werden bzw. wie lange sie noch weiterlaufen.

Alles inklusive im Abo, aber nur wenig Speicher

Zwei Varianten von «Apple One» sind bei uns momentan erhältlich. Eine für Einzelpersonen für 18.50 Franken im Monat, eine für Familien für 25.50 Franken im Monat – der erste Monat ist gratis. Inklusive ist jeweils der Musik-Streamingdienst Apple Music, der Video-Streamingdienst Apple TV+ und Apple Arcade. Hier kann man über 100 Games gratis und werbefrei herunterladen und unbegrenzt zocken.

Dazu gibts iCloud-Speicher für Backups und für die Sicherung von Fotos und Videos. Für Einzelpersonen sind es 50 GB, für Familien 200 GB. Das ist allerdings relativ wenig Speicherplatz, gerade wenn man mehrere Geräte wie iPhones oder iPads hat, die man sichern will. Und auch Fotos und Videos belegen schnell massiv Speicher. Man kann natürlich auch weiteren Speicher dazukaufen: 200 GB kosten monatlich 3 Franken, 2 TB 10 Franken.

Im Vergleich zu den Einzelpreisen kann man durchaus Geld sparen, wie die Kollegen des iPhone-Blog.ch in einer schönen Tabelle berechnet haben. So würden Einzelpersonen pro Monat 25.90 Franken bezahlen statt 18.50 Franken. Im Jahr spart man so immerhin knapp 40 Franken. Bei Familien wären es im Einzelpreis 34.90 Franken statt 25.50 Franken. Pro Jahr spart man knapp 90 Franken.

Problem Gratis-Abos und keine echte Wahl

Was im ersten Moment gut aussieht, hat dann doch ein paar Haken – von vom unrealistisch tiefen Cloud-Speicher einmal abgesehen. Schnell zeigt sich, das «Apple One»-Abo-System taugt nur für bestimmte Gruppen.

Ein Problem sind die vielen Gratis-Abos, die Apple Neukunden verteilt. So bekommt man auch jetzt wieder beim Kauf eines neuen Geräts drei Monate oder gar ein Jahr Gratis-Zugang zu Arcade oder TV+. Und das sind immerhin jeweils 6 Franken pro Monat. Die Ersparnis des Abos ist dann schon fast wieder weg. Hat man gar beide Gratis-Abos, wird «Apple One» zum teuren Spass.

Zudem: Längst nicht alle User nutzen auch wirklich alle Dienste. Das Game-Abo zum Beispiel ist lässig für Erwachsene, die anspruchsvolle Spiele ausprobieren wollen. Für Kinder hats aber fast nichts Spannendes dabei. Und der TV-Dienst ist zwar deutlich günstiger als Netflix und Co., kann aber beim Angebot auch überhaupt nicht mithalten.

Nur Apple Music ist ein vollwertiger Dienst. Nur den mit Cloud-Speicher zu kombinieren, was wohl die meisten User brauchen würden, ist aber im «Apple One»-System nicht möglich.

Apple One» Abo-System taugt für Alles-Nutzer

Nach der Ankündigung im Herbst ist «Apple One» bei uns recht leise und versteckt gestartet. Das liegt wohl auch daran, dass sich das Abo eigentlich nur für eine Zielgruppe lohnt. Nämlich für all jene, die alle Dienste von Apple regelmässig nutzen – als Einzelperson oder in der Familie.

Gerade die Familien-Abos sind recht günstig und lohnen sich bei zwei Erwachsenen und Kindern schnell einmal, da man kaum einen Aufpreis zahlt für die zusätzlichen Nutzer.

Übrigens: Die Review zum neuen iPhone 12 und 12 Pro gibts hier unter diesem Link. Und auch das neue iPad Air haben wir schon ausführlich getestet. Beides ideale Geräte für den neuen Dienst.