So finden Sie das perfekte MacBook
Zwei neue MacBook Pro mit unglaublich schnellen Prozessoren bringt Apple auf den Markt, daneben gibts noch das Air und alte Modelle. Wir sagen, was sich für welchen User-Typ lohnt.
Erst gerade hat Apple zwei neue MacBook Pro vorgestellt, die ab sofort erhältlich sind. Doch mit über 2000 Franken sind das keine Schnäppchen. Lohnt sich diese Investition? Und was ist mit dem weiter erhältlichen Einsteigermodell oder auch dem MacBook Air? Wir schlüsseln das hier genau auf. So finden Sie das perfekte MacBook.
Wichtig zum Start: Kaufen Sie kein MacBook mehr mit Intel-Prozessoren, ausser zu wirklich unglaublich günstigen Rabatt-Preisen. Denn der von Apple selber entwickelte Chip mit Namen M1, der seit einem Jahr im Air und im 13-Zoll-Pro zum Einsatz kommt, ist unglaublich gut und hängt leistungsmässig viel teurere Intel-Modelle problemlos ab. Also lieber ein Einsteigergerät mit M1-Prozessor als ein gleich teures Gerät mit den alten Intel-Chips.
MacBook Air: Allrounder für die grosse Masse
Das günstigste MacBook mit M1 kostet 1079 Franken. Dafür gibts das Air mit 8-Core-Prozessor und Grafik-Unit mit sieben Kernen sowie 256 GB Speicherplatz. Von der Leistung her reicht das eigentlich für den Alltag völlig aus. Im Handel wird das Gerät übrigens schon für unter 1000 Franken verkauft.
Man kann locker damit auch Bilder bearbeiten und Videos schneiden. Und das zu einem sehr fairen Preis. Leistungsmässig hat man da ausgesorgt, die Akkulaufzeit ist mit bis zu 18 Stunden sehr gut, zudem hat man einen Fingerabdruck-Scanner integriert.
Mit nur 1,29 Kilogramm ist das Air auch wirklich leicht und kompakt, der 13,3-Zoll-Screen reicht gut fürs Arbeiten unterwegs. Was auch positiv auffällt: Der Prozessor arbeitet total lautlos, keine lauten Lüfter sind zu hören.
Was man vermisst: Der Screen ist ausreichend, aber nicht überragend. Einen Touchscreen gibts aber nicht. Zudem sind nur zwei USB-C-Anschlüsse, die auch gleich als Stromanschluss genutzt werden, nicht besonders viel. Schwach ist auch die Webcam mit nur 720p – das ist nicht mehr zeitgemäss.
Die 256 GB Speicher im Basismodell sind natürlich auch nicht gerade viel. Hier kann man aber upgraden. Für zusätzliche 220 Franken gibts 512 GB, für 440 Franken 1 TB, für 880 Franken 2 TB.
Wer sowieso mehr Speicher will, kann sich auch gleich das MacBook Air für 1349 Franken kaufen. Hier gibts 512 GB Standard, und man erhält den Grafik-Chip mit acht Kernen statt nur sieben.
Wichtig zu wissen: Wer mehr Arbeitsspeicher braucht, muss das gleich beim Kauf dazubuchen. Nachträglich kann man das nicht mehr erweitern. Es gibt nur eine zweite Variante, nämlich 16 statt 8 GB für zusätzliche 220 Franken. Lohnenswert ist das, wenn man viel mit Grafik, Bild oder Video arbeitet oder oft mehrere grosse Programme gleichzeitig geöffnet hat.
Den Test zum MacBook Air kann man übrigens hier nachlesen.
MacBook Pro 13 Zoll: Zwischen Air und den echten Pro
Das Air ist so gut, dass das «alte» Pro ein Problem hat. Es wird trotz zwei neuen Pro-Modellen weiterverkauft. Wichtig zu wissen: Mit 13-Zoll-Screen ist es immer das Gerät, das vor einem Jahr vorgestellt wurde. Die neuen Pro-Modelle haben Displays mit 14 und 16 Zoll.
1399 Franken kostet das Einsteiger-Pro mindestens, im Vergleich zum Air zahlt man einen Aufpreis von 300 Franken. Viele Vorteile hat man dafür nicht – und sogar Nachteile.
So ist das Pro mit 1,4 Kilogramm etwas schwerer und wirkt auch sonst wuchtiger. Zudem gibt es das Air auch in Gold, während das Pro nur in Silber und Dunkelgrau erhältlich ist.
Was erhält man denn nun für den Aufpreis? Der Akku ist etwas grösser und kann schneller geladen werden. Zwei Stunden mehr Arbeitszeit sollten so drinliegen. Und das Pro hat die Touchbar eingebaut, ein Display-Bedienfeld direkt über der Tastatur.
Die Touchbar ist allerdings nicht sehr beliebt und ein Auslaufmodell. In den neuen Pro-Modellen findet man sie nicht mehr. Da muss man schon sehr Liebhaber sein, um nur darum dieses Gerät noch zu kaufen.
So bleiben als echte Vorteile neben der Akkulaufzeit nur die besseren Lautsprecher und die leicht höhere Display-Helligkeit. Für die meisten User dürfte das Air aber total ausreichen – und statt das
13-Zoll-Pro zu kaufen, investiert man lieber in mehr Speicher. Und richtige Pro-User haben ja jetzt zwei neue Optionen.
MacBook Pro 14 Zoll: Apple hat auf die User gehört
Für die brandneuen Pro zahlt man mindestens 2199 Franken. Das ist natürlich ein auf den ersten Blick saftiger Aufpreis. Allerdings gibts das neue 14-Zoll-Modell auch mit mindestens 15 GB Arbeitsspeicher und 512 GB Speicher. Konfiguriert man das 13-Zoll-Gerät ähnlich, kostet das auch 1839 Franken.
Und man bekommt einiges geboten für die 400 Franken Aufpreis. So werden zuerst einmal die grössten Schwächen ausgeräumt: Das neue MacBook hat eine 1080p-Webcam, die endlich anständige Bilder liefert.
Für Pro-User auch wichtig: Man hat nicht nur drei USB-C-Anschlüsse, sondern zusätzlich auch noch gleich einen HDMI-Port und einen SDXC-Steckplatz, um Speicherkarten auszulesen. Man kann das Gerät weiter über USB-C laden, bekommt aber zusätzlich das MacSafe-Ladesystem. So hat man effektiv drei USB-C-Anschlüsse für Zubehör zur Verfügung.
Zwar hat auch das neue Modell keinen Touchscreen, der Bildschirm ist aber deutlich verbessert. Er ist doppelt so hell, hat eine höhere Auflösung, 120-Hertz-Bildwiederholrate und ist dank Mini-LED eine deutlich bessere Qualität. Zudem ist der Bildschirm von 13 auf 14 Zoll angewachsen – das MacBook selber aber praktisch gleich gross. Mit dünneren Rändern rund um den Screen sieht das neue Pro zudem deutlich moderner aus.
Es gibt aber auch klare Nachteile. Optisch ist die Entscheidung von Apple, dem Laptop wie dem iPhone eine Notch zu spendieren, höchst umstritten. Man hat also oben im Screen eine schwarze Aussparung, in der die Webcam drinsteckt. Das wirkt vor allem etwas unsinnig, weil dort nicht etwa zusätzliche Sensoren für die Gesichtserkennung eingebaut sind wie beim iPhone, sondern wirklich nur die Webcam.
Das neue Pro ist zudem 200 Gramm schwerer, was wohl vor allem an der grösseren Batterie liegt. Allerdings ist die Akkulaufzeit nicht länger. Im Gegenteil: Man muss gegenüber Air und altem Pro wohl klare Abstriche machen, darauf deuten jedenfalls die Zahlen, die Apple selber liefert. Der 14-Zöller kann beispielsweise bis zu 11 Stunden drahtlos surfen, der alte 13-Zöller aber 17 Stunden.
Das ist der Preis, den man für die neuen Prozessoren zahlt – und die sind das Haupt-Upgrade bei den neuen Modellen. Statt des M1 kommt der M1 Pro oder gegen Aufpreis gar der M1 Max zum Einsatz. Vor allem bei der Grafikpower hat der Chip nochmals deutlich zugelegt.
Zudem hat man halt viel mehr Optionen, um sich sein Wunschgerät zu konfigurieren. Neu sind auch 32 und 64 GB Arbeitsspeicher möglich. Der M1 Max hat bis zu 10 Kerne im Prozessor und 32 Kerne im Grafikchip. Zudem kann man sich gar 8 TB Speicher einbauen lassen.
So ein Top-Gerät mit 64 GB Arbeitsspeicher und 8 TB Speicher kostet dann aber auch fast 6500 Franken. Notwendig ist so was natürlich nur für spezialisierte Nutzerinnen und Nutzer. Auch schon das Basis-Pro für weniger als 2500 Franken ist eine Top-Maschine für den täglichen Hochleistungseinsatz.
Übrigens: Die Touchbar gibts beim neuen Modell nicht mehr, vermisst wird sie wohl nicht von vielen Usern. Allerdings wird man auf sein Gerät warten müssen: Wer jetzt bestellt, bekommt es frühestens Mitte November, je nach Konfiguration kann es auch länger dauern.
MacBook Pro 16 Zoll: Mehr Display, mehr Akku, mehr Gewicht
Die Version des MacBook Pro mit einem 16-Zoll-Bildschirm ist technisch dem kleineren Modell sehr ähnlich. Primär ist es also entscheidend, ob man wirklich einen grösseren Screen braucht oder nicht. Für die zwei Zoll mehr fast 600 Franken zusätzlich zahlen? Das muss man sorgfältig abwägen.
Allerdings ist es auch hier wieder so: Die effektiven Mehrkosten sind geringer, nämlich nur etwas über 200 Franken. Denn Apple bietet das grössere Modell gar nicht in allen Konfigurationen an. So gibts nur die teureren drei von fünf Chip-Konfigurationen.
Neben dem grösseren Screen könnte auch die Akkulaufzeit dafür sprechen, die deutlich besser ist als jene des 14-Zöllers – aber wohl nur ähnlich gut wie jene des 13-Zöllers. Faszinierend ist, dass sich die Akkulaufzeit im Vergleich zum 16-Zoll-MacBook mit Intel-Prozessor fast verdoppelt hat.
Beim Gewicht gibts aber keine Fortschritte, das grosse Pro ist sogar etwas schwerer und dicker geworden. Und mit 2,1 Kilogramm kein wirkliches Leichtgewicht mehr. Aber das kann man bei dieser Screen-Grösse ja auch nicht erwarten.
So finden Sie das perfekte MacBook
Zählen Portabilität und Akkulaufzeit, dann fährt man mit dem MacBook Air sehr gut. Die Rechnerleistung ist auch hier schon hochklassig und reicht für den Grossteil der Nutzer problemlos aus – auch wenn sie das Gerät durchaus im professionellen Umfeld nutzen.
Fürs alte Pro gibts nicht mehr so viele Argumente, ausser vielleicht, wenn es wirklich auf jede Stunde zusätzliche Akkulaufzeit drauf ankommt. Etwas enttäuschend ist, dass man beim neuen 14-Zoll-Modell zwar massiv mehr Leistung erhält, dafür aber auch bei der Akkulaufzeit einen Preis bezahlt.
Das 14-Zoll-Gerät in der Basisversion ist vor allem für all jene ideal, die viele Anschlüsse benötigen und oft Videokonferenzen in guter Qualität brauchen. Der grössere und viel bessere Screen ist da ein nettes Upgrade.
Pro-User mit Speicherhunger und hohen Anforderungen an die Grafikleistung haben zudem natürlich die Möglichkeit, die zwei neuen Modelle massiv aufzurüsten.
Was im Angebot noch fehlt – und was vielleicht noch kommt: ein noch etwas kleineres und portableres MacBook. Was ebenfalls fehlt – aber wohl ein Wunsch bleibt: ein günstiges Notebook von Apple mit grossem Screen, also etwa ein 16-Zöller mit normalem M1-Chip.